Psychologie = Wissenschaft, definiert vom Verhalten u. Erleben des Menschen
- geht nicht nur theoretisch, sondern auch empirisch (aus Erfahrung, Beobachtung) vor
- Forschung interdisziplinär (mehrere Disziplinen umfassend, zsmarbeit)
- Wurzeln: Philosophie, Biologie, Medizin, Sozialwissenschaft
(Ergründung von Welt u. menschlichen. Existenz, zu deuten + verstehen)
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1879 in Wilhelm Wundt Gründung, 1. Labor für experimentelle Prozesse, Geburtsstunde der empirischen Psychologie
Leipzig (Psychologe)
Untersucht u. a. elementare Prozesse d. Wahrnehmung
Beginn
Sichtweise 1 Sichtweise 2
20. Jhd.
John Watson + Untersuchung von Reiz-Reaktions-Zsmhängen
Entwicklung d. PSYCHOANALYSE
Ende Sigmund Freud B. F. Skinner vor allem an Tieren, erkannten dabei u. a. die
Erste Psychotherapie
19. Jhd. (Neurologe) (Behavioristen) elementaren Lernprinzipien d. klassischen u.
= revolutionäre Theorie vom Mensch
operanten Konditionierens, die auch auf Men-
schen anwendbar sind.
Vorstellung: Erleben, Denken u. Handeln durch
unbewusste psychische Kräfte u. Dynamiken *klassisch: - betriff ausgelöstes (reflektorisches) Verhalten
Unbewusstestes steht im Vordergrund - keine Kontrolle über Reiz
*operant: - Lernen durch Versuch u. Irrtum
- bedingt durch Ereignis das auf gezeigtes Verhalten folgt
Instanzenmodelle d. Persönlichkeit Behaviorismus
3. Komponenten, die oft miteinander in Widerstreit liegen Untersuchung und Erklärung von wissenschaftstheoretischen Konzep-
ten, Verhalten von Menschen u. Tieren mit naturwissenschaftl. Metho-
ES ICH (hält beide zsm.) ÜBER-ICH den – also ohne Introspektion (Selbstbeobachtung) oder Einführung –
Triebe u. instinktive Wahrnehmung, Denken, Steue- Werte d. Eltern/Gesellschaft, Ver-
Bedürfnisse rung, Abwehrmechanismen bote/Gebote, Moralvorstellungen Erklärung von Verhaltensweisen durch bestimmte Auslösereize
(Stimuli), Instinkte u. als Folge von Lob u. Strafe
, Carl Rogers ganzheitlich-optimistisches Menschenbild
1940er- u.
Abraham Maslow im Rahmen d. humanistischen Bewegung – 3. Kraft = Mensch wird nicht von unbewussten Instinkten angetrieben,
1950er
(Hauptvertreter) sondern strebt nach der Entwicklung seiner Potenziale,
persönlichem Wachstum und Selbstverwirklichung
Ende
Jean Piaget Revolution = kognitive Wende, geistig bewusste Prozesse
1960er Mensch als vernünftiges und freies Wesen verstehen
* kognitiv: Wahrnehmen, Denken u. Erinnern
Weitere einflussreiche Entwicklungslinien:
(neuro) biologische Ansätze
heute Man unterscheidet heute verschiedene nebeneinander bestehende Denkschulen
evolutionäre Sichtweise
kulturvergleichende Perspektive
Vergleich von 7 Perspektiven d. zeitgenössischen Psychologie
Perspektive Untersuchungsschwerpunkt Primäre Forschungsthemen
psychodynamisch Triebe, Konflikte Verhalten als sichtbarer Ausdruck unbewusster Motive
behavioristisch spezifische gezeigte Reaktionen Verhalten u. seine Verursachung durch Stimuli u. Folgen
humanistisch menschliches Erleben u. Potenziale Lebensmuster, Werte, Ziele
kognitiv kognitive Prozesse, Sprache Schlussfolgerung auf kognitive Prozesse d. Verhaltensindikatoren
biologisch Prozesse in Gehirn u. Nervensystem biochemische Basis von Verhalten u. mentalen Prozessen
evolutionär evolutionär entstandene psychische Anpassungsvorgänge Mechanismen als evolutionär entstandene adaptive Funktionen
kulturvergleichend interkulturelle Muster von Haltungen u. Verhalten universelle und kulturspezifische Aspekte menschlicher Erfahrung
Biopsychosoziales Modell d. Psychologie
Biologische Einflüsse Soziokulturelle Einflüsse (wir sind keine Einzelwesen, Gemeinschaft)
Natürliche Selektion adaptiver (anpassender) Merkmale Verhalten und Anwesenheit anderer
Genetische Prädispositionen (Anfälligkeit von bestimmten Krankheiten) Erwartungen d. Kultur, d. Gesellschaft u. d. Familie
mentale Prozesse Gruppeneinflüsse (Gleichaltrigen, anderen Gruppen)
Gehirnmechanismen
Hormonelle Einflüsse Rollenmodelle, denen man nicht widerstehen kann
Psychologische Einflüsse
erlernte Ängste und andere erlernte Erwartungen
emotionale Reaktionen
kognitive Verarbeitung u. Wahrnehmungsinterpretationen
, 1.2 Psychologie als empirische Psychologie ist die Wissenschaft, die das menschliche Erleben und Verhalten beschreibt,
erklärt, vorhersagt und bei Bedarf zu verändern hilft
Unterschied
Alltagspsychologie = Theorie müssen nicht überprüfbar oder plausibel sein
Wissenschaftlichen Psychologie = konstruiert Theorien nach bestimmten Kriterien, kann dadurch Erklärung
liefern und überprüft werden
Merkmale einer guten psychologischen Theorie
Falsifizierbarkeit (Widerlegung) Theorie sollte Vorhersagen erlauben, empirisch prüfbar und damit prinzipiell
falsifizierbar sein
Beschreibung Theoriebeschreibung hilft, die Komplexität beobachteter Verhaltens- und
Erlebnisweisen zu reduzieren
Erklärung Theorie sollte Gründe für Verhalten u. Erleben liefern u. so helfen, bestimmte
Phänomene zu verstehen
Vollständigkeit Verhalten und Erleben werden durch Theorie möglichst vollständig beschreiben
Sparsamkeit Theoretische Konzepte, die zur Erklärung von Phänomenen herangezogen
werden, sollten sparsam sein, d. h. so wenig wie möglich voraussetzen
Heuristischer Wertgehalt Eine gute psychologische Theorie dient als Heuristik für weitere Forschung u.
(Lehre, methodische Anleitung) regt diese an
Praxiswert Theorie zeichnet sich durch einen praktischen Nutzen aus
Widerspruchsfreiheit Theorie sollte in sich konsistent sein, d. h. keine widersprüchlichen Aussagen
beinhalten
Verträglichkeit Auch eine neue Theorie sollte sich mit anderen bewährten Theorien vertragen
Der empirische Forschungsprozess in der Psychologie
- nicht nur Theorien zu entwickeln, sondern auch, sie empirisch zu überprüfen
1. Alltagsbeobachtung/Idee
2. Gibt es schon Erklärung? Nein, weiter geht´s
3. Theorieentwicklung:
4. Ableitung prüfbarere Hypothesen, Überlegung Hypothesen
5. Operationalisierung (bestimmte theoretische Konzepte oder Annahmen mittels messbarer Indikatoren
überprüfbar machen), wie kann Hypothese überprüft werden
6. Konzeption u. Planung einer empirischen Untersuchung =
7. Datensammlung u –auswertung
8. Ergebnisinterpretation und -diskussion
9. Einordnung in Forschungskontext
Lektion 2 – Psychobiologische Grundlagen
2.1 Aufbau der Nervenzellen und Informationsübertragung
Nervenzellen (Neurone) d. Nervensystems
- Kommunikation durch elektrische (schneller, seltener) u. chemische (abwandelbar) Signale
- bilden Grundlage d. menschlichen Kommunikation u. Informationsverarbeitung
Informationsweiterleitung: elektrisch, chemisch oder via Neuromodulatoren u. Hormonen geschehen