Zusammenfassung Sozialgeschichte, Philosophie, Ethik
Lektion 1 – Grundlagen der Anthropologie: Was ist der Mensch?
1.1 Philosophische Anthropologie = die Wissenschaft v. Mensch
Teilgebiete d. Anthropologie:
Ansatz: Geisteswissenschaften Ansatz: Biologisch
In Geisteswissenschaft: Erklärung, welches Bild hat Mensch bzw. Menschheit von sich selbst
-> Betrachtungsweise: Mensch im Verhältnis u. Unterschied zu Tier u. Umwelt
2 Charakterisierungen grenzen Mensch von tierischen Lebewesen ab:
Positiv (Scheler/Plessner): Anpassungsfähig, kein rein instinktgesteuertes Wesen, kann Entscheidungen treffen
Negativ (Gehlen): „Mängelwesen“, Instinktarmut, es kostet viel Kraft u. Arbeit um in natürlicher Umgebung zu
überleben, lange Hilflosigkeit u. Angewiesenheit auf andere im Kleinkinderalter, bei Tieren kürzer
1.2 Unterschiedliche Menschenbilder - Gesellschaft hat mehr als nur 1 Menschenbild ausgebildet, jene die in
Gesetzestexten stehen sind oft ein positives Ideal
bei Betrachtung v. Menschenbilder, muss man sich folgende Fragen stellen:
deskriptiv (Ist-Zustand): soll den Zustand d. Menschenbilder möglichst genau beschreiben, ohne moralische Wertung
normativ (Soll-Zustand): Vorgabe wie Mensch sein/verhalten/streben sollte
3 verschiedene Menschenbilder in Gesellschaft:
Homo sapiens lat. „verständiger Mensch“ durch von Linne z. B. Biologie
Deskriptiv, Klarheit über körperl. Merkmale, Genetik u. Abstammung – aber nicht über kulturelle u. soz. Einflüsse
Menschenbilder aus Philosophiegeschichte:
Zôon Politikon griech. „Lebewesen der Polis Gemeinschaft“ durch Aristoteles
Menschliches geprägt durch soz. u. pol. Seite, Gemeinschaften, pol. Gesellschaften, Staaten
Nutzung des Verstandes, der Sprache
Homo rationabilis vernünftiger Mensch durch Kant
Normativ, Mensch ist vernünftiger u. rational, Mensch ist verpflichtet, Vernunft zu verwenden u. nicht blindlings pol.
Herrscher o. religiösen Oberhaupt zu folgen
è Aufklärung (1650-1800): setzte Obrigkeits- u. Religionsstreue d. vorangegangenen Jhd. d. Vernunft u. Rational-ität
als Urteilsinstanz entgg, Wahlspruch: Sapere aude! – Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!
Lektion 2 - Einführung in die Philosophie und Ethik
2.1 Was ist Philosophie?
Philosoph= Freunde der Weisheit
beschäftigt sich im Allgemeinen mit Wahrheit u. Wissen über Welt u. Mensch
beschäftigt sich seit Ursprüngen mit Politik, Gesellschaftssystemen, Rechtsfragen, ethischen Problemen usw.
Lässt sich nicht wie andere Wissenschaften auf ein bestimmtes Untersuchungsfeld eingrenzen
Zeichnet sich durch bestimmte Methode u. Fragenstellung aus, die sich in allen Teildisziplinen wiederspiegelt
kommt zum Zuge, wenn klassische Wissenschaften mit Methoden unweigerlich an ihre Grenzen stoßen müssen
4 klassischen Fragen der Philosophie nach Kant:
„Was kann ich wissen?“ (Erkenntnistheorie)
• „Was soll ich tun?“ (Ethik)
• „Was darf ich hoffen?“ (Metaphysik bzw. Religionsphilosophie)
• „Was ist der Mensch?“ (Anthropologie)
, Disziplinen innerhalb der Philosophie
Theoretische Philosophie Praktische Philosophie
Beschäftigung mit Themen der Metaebene d. Reflexion u. Analyse konkrete Probleme u.
Fragestellungen aus Alltag,
Metaebene: bezeichnet Beschäftigungsweise mit Diskursen, Strukturen o. Sprachen auf einer
versucht zu analysieren u.
übergeordneten Ebene, auf d. sie als Objekt behandelt werden
Lösungswege aufzuzeigen
Logik verwendet mehrere form. Logiken (Aussagenlogik, Prädikatenlogik) um Ethik
korrekte Schlüsse u. Argumente aufzustellen
Metaphysik beschäftigt sich mit grundsätzlichsten Fragen im Leben Politische u.
z. B.: Welchen Sinn hat das Leben? Gibt es einen Gott? Sozialphilosophie
Philosoph: Fragen zu denen empirisch Wissenschaft keine Antwort
gegeben kann
Ziel: Schlüssige Aussage u. Erklärung ohne religiös-dogmatische
Vorannahmen durch Analyse d. bereits bestehenden Wissens +
Zuhilfenahme d. Logik u. stich-haltiger Argumente
Erkenntnistheorie Wie ist Wissen u. Erkenntnis überhaupt möglich Rechtsphilosophie
(Epistemologie)
Fragen: Was sind formale Voraussetzungen, d. Wissen zu Wissen
machen? Welche Art v. Gewissheit u. Recht-fertigung verlangen wir für
gesichertes Wissen?
Sprachphilosophi Untersuchung d. Sprachentstehung, -entwicklung, -bedeutung u. Kultur- u.
e -funktion Religionsphilosophie
2.2 Ethik u. Moral
Teilgebiet innerhalb Philosophie Ansammlung v. Werten u. Normen, die in Gesellschaft/Gruppe
Wissenschaftl. Disziplin wichtig sind z. B. Gerechtigkeit (soz. Gerechtigkeit, Verteilungs-
gerechtigkeit etc.), Hilfsbereitschaft, Verantwortung übernehmen
u. tragen, Respekt, Toleranz und Achtung
feste und dynamische moralische Regeln
Moralische Regeln können komplex sein; Schwierigkeit Grenzen u. Freiheiten der jeweiligen Regeln abzustecken
Ein dynamisch veränderlicher Bereich der Normen, die abhängig von Epoche, Kultur und Politiksystem unter-
schiedlich ausformuliert werden u. einen feststehenden Bereich der für viele Menschen Geltung hat u. akzeptiert
wird, unabhängig von Kultur und politischen System
Gesetzl. Moralische Norm: Die Würde d. Menschen ist unantastbar
„Ungeschriebene Gesetze“: Lügen ist schlecht, Ausnahme: Notlüge
feststehende moralische Normen:
• Menschen zu foltern ist schlecht
• Mord ist nie eine gerechtfertigte Handlung
• Diskriminierung v. anderen Menschen ist falsch
• Hilfsbereitschaft sollte allen Menschen zukommen
Absolute moralische Normen gibt es nicht, weil
1. Zuspruch der Normen zu jedem Zeitpunkt ihres Leben an Geltung – die Ausnahme von der Regel – ethisches
Dilemma bringt die akzeptierten Normane an ihre Grenzen.
2. Die Tatsache, dass sich nicht alle Menschen an eine moralische Norm halten lässt diese Norm nicht ungültig
werden.