Lisa Kugler
Dramen: Sander
4.2 Strukturelemente des Dramas
4.2.1 Szenisch-dramatische Kommunikationsformen
- Meist Figurenrede
o Dialoge (Wechselrede: Zwiegespräche/ Duologe, Mehrgespräche/Polyloge) und
Monologe (Einzelreden)
- Dialog als „Träger des Dramas“, „zwischenmenschliche Dialektik“
Monolog
- Nur Monolog: Krisensymptom der Kommunikationsstörungen des modernen Individuums
§ Publikum einziger Adressat
- 3 Arten des Monologs:
o Dramatischer Monolog: Gelegenheit, um Innenleben zum Ausdruck zu bringen
o Epischer Monolog: Abwesenheit des Erzählers aufwiegen, Info über Dinge, die man
nicht sieht
o Übergangsmonolog: Verknüpfung einzelner Szenen
- Beiseitesprechen:
o Nur für Publikum hörbar (heraustreten aus Bühnensituation)
o Wirkt oft komisch
o Parabase: Chor tritt aus Rolle und wendet sich an Auditorium
o Fiktionsinterne und -externe Kommunikation möglich
- Länge und Dynamik der Redebeiträge
o Ausgedehnte Monologe vs. Stichomythie (Zeilenrede, oft bei Streitgesprächen)
o Antilabe: Verteilung eines Sprechverses auf mehrere Personen
Haupttext und Nebentext
- Normalform= Sprechdrama
- Haupttext (Figurentext)
- Nebentext (Autortext):
o beschreibende Texte, Kursiv geschrieben
o Titel, Personenverzeichnis, Aktmarkierung, Vorwort, Bühnen- und Regieanweisung
o Zeigt, wie Autor das Stück gelesen/gespielt haben will
- Quantitative Relation von Haupt- und Nebentext variabel
o Manchmal sehr genaue Vorgaben
Darstellung von Handlung
- Die gezeigte Handlung: Inszenierung auf offener Bühne
- Die verdeckte Handlung: hinter der Szene hörbare Realisierung (Geräusche)
- Die berichtete Handlung
o Teichoskopie (>Mauerschau<): Augenzeugenbericht
§ Weil man Szenen nicht zeigen will (Tot, Sterben)
§ Weil man Szenen nicht zeigen kann (Kriegsszenen mit 100en Menschen)
o Botenbericht über inzwischen Geschehenes
§ Präteritum
§ Zu viele Schauplätze
1
, Lisa Kugler
4.2.2 Aufbau und Gliederung des Dramas
Bauelemente (antike Tragödie)
- Lyrische Chorlieder
- Epeisodon: gesprochene und gespielte Szene, Monologe und Dialoge
- Exposition: führt die Handlung ein
- Exodus: Abgesang des Chores
Fünf Akt Schema (Horaz)
- Vor allem im Deutschen und Französischen kanonische Geltung
- Regelkonformes Barockdrama = 5 Akte
- Bis 19. Jahrhundert
- 18. Jhd.: Einführung der Begriffe
o Akt (Aufzug): Größte Gliederungseinheit: einen Handlungsabschnitt
§ oft: Vorhang schließt sich nach Akt
o Szene (Auftritt): Untergeordnete Einheit
§ Achtung: Szene oft mehrere Auftritte bis Abgang aller Figuren
Aufbau des Dramas:
- Auch normativ
- Jeder Teil hat besonderen Zweck
o Exposition: narrative Einführung in die Situation/Personen
§ Oft Diener, mit dem die Personen sprechen (sonst nur Monologe)
o Steigerung
§ Problem wird klar
o Höhepunkt
o Fall
o Katastrophe
- Dazwischen drei wichtige szenische Wirkungen
o Erregendes Moment:
§ zwischen Einleitung und Steigerung
§ Beginn der bewegten Handlung
o Tragisches Moment
§ Zwischen Höhepunkt und Umkehr
§ Beginn der Gegenwirkung
o Moment der letzten Spannung (Retardation)
§ Zwischen Umkehr und Katastrophe
§ Nochmal Steigerung vor Katastrophe
2
, Lisa Kugler
Variationen
- Oft Aufbau ignoriert
o Mehrere Akte
o Statt Szenen Stationen oder Bilder
o Einakter
o Oft Vorspiel/Prolog: Publikum oft angesprochen
o Zwischenspiele, manchmal Epiloge
4.2.3 Dramentypen
4.2.3.1 Genrebezeichnungen
- Oft durch Dramatiker selbst (Untertitel) aufgrund des Stoffs, Personal, Ausgang…
- Manchmal auch Überschreitung der Gattungsgrenzen
o Sprechstimme+ Musik = Melodram(a)
o Epische Oper
o Ornatorium
- Tragödie (Trauerspiel)
o Bürgerliches TS
§ Nicht nur Adel ist Funktionsträger (Fallhöhe: krasse Katastrophe -> Lehre),
aber immer noch Bildungsbürgertum (Kaufleute etc.), keine Bauern etc.
§ Private Konflikte
§ Weniger Versform
o Republikanische TS
o Romantische TS
- Komödie (Lustspiel, Scherzspiel, Posse, Tragikomödie)
o Groteske oder Farce: Abstand von Komödie
o Kein Adel: Personen werden verlacht
o Charakterfehler werden vorgeführt
- Drama
o Politisch
o Sozial
o Künstlerdram
o Mono-/Duodrama
- Volksstück
- Lehrstück
- Geistliche
- Passions- oder Mysterienspiel
- Märchen- oder Zauberspiel
- Neutral:
o Drama
o Schauspiel
o Stück
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Dramen: Sander
4.2 Strukturelemente des Dramas
4.2.1 Szenisch-dramatische Kommunikationsformen
- Meist Figurenrede
o Dialoge (Wechselrede: Zwiegespräche/ Duologe, Mehrgespräche/Polyloge) und
Monologe (Einzelreden)
- Dialog als „Träger des Dramas“, „zwischenmenschliche Dialektik“
Monolog
- Nur Monolog: Krisensymptom der Kommunikationsstörungen des modernen Individuums
§ Publikum einziger Adressat
- 3 Arten des Monologs:
o Dramatischer Monolog: Gelegenheit, um Innenleben zum Ausdruck zu bringen
o Epischer Monolog: Abwesenheit des Erzählers aufwiegen, Info über Dinge, die man
nicht sieht
o Übergangsmonolog: Verknüpfung einzelner Szenen
- Beiseitesprechen:
o Nur für Publikum hörbar (heraustreten aus Bühnensituation)
o Wirkt oft komisch
o Parabase: Chor tritt aus Rolle und wendet sich an Auditorium
o Fiktionsinterne und -externe Kommunikation möglich
- Länge und Dynamik der Redebeiträge
o Ausgedehnte Monologe vs. Stichomythie (Zeilenrede, oft bei Streitgesprächen)
o Antilabe: Verteilung eines Sprechverses auf mehrere Personen
Haupttext und Nebentext
- Normalform= Sprechdrama
- Haupttext (Figurentext)
- Nebentext (Autortext):
o beschreibende Texte, Kursiv geschrieben
o Titel, Personenverzeichnis, Aktmarkierung, Vorwort, Bühnen- und Regieanweisung
o Zeigt, wie Autor das Stück gelesen/gespielt haben will
- Quantitative Relation von Haupt- und Nebentext variabel
o Manchmal sehr genaue Vorgaben
Darstellung von Handlung
- Die gezeigte Handlung: Inszenierung auf offener Bühne
- Die verdeckte Handlung: hinter der Szene hörbare Realisierung (Geräusche)
- Die berichtete Handlung
o Teichoskopie (>Mauerschau<): Augenzeugenbericht
§ Weil man Szenen nicht zeigen will (Tot, Sterben)
§ Weil man Szenen nicht zeigen kann (Kriegsszenen mit 100en Menschen)
o Botenbericht über inzwischen Geschehenes
§ Präteritum
§ Zu viele Schauplätze
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, Lisa Kugler
4.2.2 Aufbau und Gliederung des Dramas
Bauelemente (antike Tragödie)
- Lyrische Chorlieder
- Epeisodon: gesprochene und gespielte Szene, Monologe und Dialoge
- Exposition: führt die Handlung ein
- Exodus: Abgesang des Chores
Fünf Akt Schema (Horaz)
- Vor allem im Deutschen und Französischen kanonische Geltung
- Regelkonformes Barockdrama = 5 Akte
- Bis 19. Jahrhundert
- 18. Jhd.: Einführung der Begriffe
o Akt (Aufzug): Größte Gliederungseinheit: einen Handlungsabschnitt
§ oft: Vorhang schließt sich nach Akt
o Szene (Auftritt): Untergeordnete Einheit
§ Achtung: Szene oft mehrere Auftritte bis Abgang aller Figuren
Aufbau des Dramas:
- Auch normativ
- Jeder Teil hat besonderen Zweck
o Exposition: narrative Einführung in die Situation/Personen
§ Oft Diener, mit dem die Personen sprechen (sonst nur Monologe)
o Steigerung
§ Problem wird klar
o Höhepunkt
o Fall
o Katastrophe
- Dazwischen drei wichtige szenische Wirkungen
o Erregendes Moment:
§ zwischen Einleitung und Steigerung
§ Beginn der bewegten Handlung
o Tragisches Moment
§ Zwischen Höhepunkt und Umkehr
§ Beginn der Gegenwirkung
o Moment der letzten Spannung (Retardation)
§ Zwischen Umkehr und Katastrophe
§ Nochmal Steigerung vor Katastrophe
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, Lisa Kugler
Variationen
- Oft Aufbau ignoriert
o Mehrere Akte
o Statt Szenen Stationen oder Bilder
o Einakter
o Oft Vorspiel/Prolog: Publikum oft angesprochen
o Zwischenspiele, manchmal Epiloge
4.2.3 Dramentypen
4.2.3.1 Genrebezeichnungen
- Oft durch Dramatiker selbst (Untertitel) aufgrund des Stoffs, Personal, Ausgang…
- Manchmal auch Überschreitung der Gattungsgrenzen
o Sprechstimme+ Musik = Melodram(a)
o Epische Oper
o Ornatorium
- Tragödie (Trauerspiel)
o Bürgerliches TS
§ Nicht nur Adel ist Funktionsträger (Fallhöhe: krasse Katastrophe -> Lehre),
aber immer noch Bildungsbürgertum (Kaufleute etc.), keine Bauern etc.
§ Private Konflikte
§ Weniger Versform
o Republikanische TS
o Romantische TS
- Komödie (Lustspiel, Scherzspiel, Posse, Tragikomödie)
o Groteske oder Farce: Abstand von Komödie
o Kein Adel: Personen werden verlacht
o Charakterfehler werden vorgeführt
- Drama
o Politisch
o Sozial
o Künstlerdram
o Mono-/Duodrama
- Volksstück
- Lehrstück
- Geistliche
- Passions- oder Mysterienspiel
- Märchen- oder Zauberspiel
- Neutral:
o Drama
o Schauspiel
o Stück
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