Klinische Psychologie I
Einführung II
03 Meilensteine
Prähistorische Ansichten, ca. vor 500.000 Jahren
Archäologische Funde,daher begrenztes Wissen und Vermutungen
Psychische Phänomene als Werk böser Geister oder magischer Wesen?
Trepanation, später Exorzismus als übliches Verfahren zur Behandlung gestörten
Verhaltens
Griechische und römische Ansichten zur Behandlung psychischer
Störungen circa 500 v.Chr. - 500 nach Chr.
In vielen Schriften folgende Störungsbilder beschrieben: Melancholie, Manie,
Demenz (Senilität), Hysterie, Wahnvorstellungen (Paranoia), Halluzinationen,
Akoholismus
Wichtige Figur: Hippocrates (460-377 v.Chr.)
Viersäftelehre nach Hippocrates
1. Gelbe Galle
2. Schwarze Galle
3. Blut
4. Schleim
Behandlung der Melancholie bestand z.B. in vegetarischer Ernährung, Abstinenz,
körperlicher Bewegung, sexueller Enthaltsamkeit, Aderlass und Einläufen
4 Temperamente
Der Choleriker: Organ – die Leber (gelbe Galle)
Ein Willensmensch (Mensch der versucht, seinen Willen durchzusetzen und mit
seinem Willen handelt)
Stärke: Selbstvertrauen
Eigenschaften sind: zornig, bitter, verschlagen, listig, ''spitze'' Wortwahl, neigt zur
Rache und lässt sich wenig gefallen, sein Herz ist rau und hart, wild, roh,
wandlerisches Gemüt
Der Melancholiker: Organ – die Milz (schwarze Galle)
Ein Tatenmensch (Mensch der nicht viel redet, sondern handelt)
Stärke: Verantwortung
Eigenschaften: düster, pessimistisch, schwermütig, ängstlich und schwankend in der
Stimmung, lacht selten, besorgt, betrübt, furchtsam, schwach, neidisch, sparsam,
weise, bedächtig
, Klinische Psychologie I
Der Sanguiniker: Organ - das Herz (das Blut)
Verstandsmensch (Mensch der mit dem Verstand handelt)
Stärke: Cleverness
Eigenschaften: lebhaft, emotiv, lacht gerne, munter, überschwänglich, freundlich,
liebreich, geduldig, freigebig, sittsam, beständig, getreu, gütig gegenüber dem Guten
und böse gegenüber dem Bösen, zürnt
Der Phlegmatiker: Organ – das Gehirn (der Schleim)
Ein Gefühlsmensch (Mensch, der sehr emotional ist)
Stärke: die Gefühlstiefe
Eigenschaften: langsam, düster, schwerfällig, schläfrig, faul, gefräßig, träge, laut,
wirkt ungesund, unsauber, spuckt gerne
Galen (130-200 n Chr.)
Unterscheidun gemotionaler (finanzielle Sorgen, Liebeskummer) und medizinischer
Ursachen (Kopfverletzung, Vergiftung) bei der Entstehung von Krankheiten
Galen hat psychische Erkrankungen auf psychische und körperliche bzw.
medizinische Ursachen zurückgeführt
Europa im Mittelalter (bis circa 1250 n.Chr.): Dämonenlehre!
Anfangs: Enge Verbindung von religiösem Glauben (=Standfestigkeit) und
Gesundheit bzw. Krankheit („Gut und Böse“ – Metapher)
Abweichendes Verhalten wurde als Zeichen eines Bundes mit dem Teufel gewertet
(typische Behandlung: Exorzismus)
Exorzismus
Katholische Kirche beteiligt sich zunehmend am Exorzismus
Im Jahre 1990: 1 Vollzeitexorzist;
im Jahre 2000: 10 Vollzeitexorzisten
1999 wurde erstmalig seit 1614, eine Revision des Exorzismusrithus durchgeführt,
welche die Regeln der Entscheidungsfindung und das Vorgehen festgelegt haben
Europa im Mittelalter (bis circa 1250 n.Chr.): Dämonenlehre!
Anfangs: Enge Verbindung von religiösem Glauben (=Standfestigkeit)und Gesundheit
bzw. Krankheit („Gut und Böse“ – Metapher)
Abweichendes Verhalten wurde als Zeichen eines Bundes mit demTeufel gewertet
(typische Behandlung: Exorzismus
später: Abkehr von der Dämonenlehre!
Im 13Jh. in England wurde eine „Geisteskrankheit“ gerne auf einen „Schlag auf den
Kopf“ zurückgeführt
Trinity-Hospital widmete sich u.a. der Behandlung des „Wahnsinns“ durch
„Verwahrung“