Lyrik - Die Epochen
Barock (ca. 1600-1730)
Historisch gesellschaftlicher Hintergrund
- Luthers Thesen: Beginn des Gegensatzes der protestantischen und katholischen
Staaten in Deutschland, religiöse Auseinandersetzung zwischen Reformation und
Restauration
- 1618 - 1648 Dreißigjähriger Krieg
- Idee des zentralistischen Absolutismus als staatliche Organisationsform
- Ständegesellschaft
- Merkantilismus stärkt das Bürgertum
- Die städtische Bevölkerung entwickelt sich zum wichtigen Kulturträger
Weltbild, Menschenbild, Lebenskonzept, Themen und Motive
- Dualismus: Jenseitshoffnung (memento mori, vanitas-Gedanke)
und Diesseitsorientierung (carpe diem)
- Einheit von Gott und Mensch, westliches Leben als Spiegel der göttlichen
Heilsordnung
- weitreichende Veränderungen in allen Bereichen gesellschaftlichen Lebens durch
das heliozentrische Weltbild
- Widersprüchlichkeit der Zeit (Lebenslust vs. Todesangst, absolutistische
Prachtentfaltung vs. menschliches Elend, hö sche Kultur vs. Erstarken des
bürgerlichen Standesbewusstseins)
- Tod, Leid, Zerstörung, Entfremdung, Glauben(skraft)
- Vanitas (Eitelkeit, Vergänglichkeit)
- Memento Mori (sei allseits des Todes eingedenk)
- Carpe diem (nutze den Tag)
Lyrikerinnen und Lyriker
- Simon Dach
- Paul Fleming Paul Gerhard Andreas Gryphius,
- Catharina Regina von Greiffenberg
- Christian Hofmann von Hofmannswaldau
- Philipp von Zesen
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, Lyrik
- Strenge der Form (Sonett), um dem politisch-gesellschaftlichen Chaos
entgegenzuwirken
- Regelpoetik
- Hö sche Dichtung = Repräsentationsdichtung
- vorherrschend Lyrik: Sonett, Ode
Zusammenfassung
- Auswirkungen des Dreißigjährigen Kriegs
- dualistisches Weltbild
- Leitmotive: vanitas, memento mori, carpe diem
- vorherrschende Lyrik-Gattung: Sonett
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, Sturm und Drang, Emp ndsamkeit (ca. 1740-1785)
Historisch-gesellschaftlicher Hintergrund
- 1756 - 1763 Siebenjähriger Krieg
- 1776 Unabhängigkeitserklärung in Virginia; USA: Menschen- und Bürgerrechte
werden verankert
- 1789 Französische Revolution: bürgerlicher Verfassungs- und Nationalstaat
anstelle des feudal-absolutistischen dynastischen Staates
- weiterhin Kleinstaaterei in Deutschland
- Bürgertum beginnt sich zu emanzipieren und gewinnt an Bedeutung in
ökonomischer und kultureller Hinsicht
- allmähliche Durchsetzung der allgemeinen Schulp icht
Kennzeichen der literarischen Strömung
- Recht auf subjektive Entfaltung
- Pietismus (Bewegung der Erneuerung des Protestantismus) —> es bildet sich die
literarische Strömung Emp ndsamkeit heraus, die dem Primat der Vernunft
Subjektivität und Gefühl an die Seite stellt („ratio“ und „emotio“, werden als Einheit
des Menschen begriffen
- Modewörter der Zeit: „Herz“ und „emp ndsam“
- Jugendbewegung des Sturm und Drang radikalisiert den Freiheits-, Gefühls- und
Natur-Enthusiasmus und löst sich von der Regelpoetik der Aufklärung
Lyrik
- Abkehr von den Regeln, die die Dichter einengen (siehe Erlebnislyrik,
Familiendramen)
- Dichter als Schöpfer, als Originalgenie
- authentische Sprache: spontan, emotional, gefühlsintensiv (Interjektionen,
elliptische Sätze, rhetorische Fragen), bildhaft (Neologismen), oft sakrale Begriffe
als Hyperbeln (ewig, himmlisch, göttlich), milieugebundenes Sprechen
- Volksdichtung: Herder, Lied und Ballade
- Erlebnislyrik Goethe: unmittelbares, subjektives, kurzes, oft biogra sch belegtes
Ereignis steht im Mittelpunkt
- gesellschaftskritische Lyrik (Bürger, Claudius, Schubart)
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