Klausur Q2 Nr 1 Soziale Ungleichheit
Definition Soziale Ungleichheit
„Soziale Ungleichheit bestimmt vorteilhafte und nachteilige Lebensbedingungen von Menschen die ihnen
aufgrund ihrer Position in gesellschaftlichen Beziehungsgefügen zukommt“
-> Hradil 2003
„Soziale Ungleichheit bezeichnet die ungleiche Verteilung materieller und immaterieller Ressourcen in einer
Gesellschaft und die unterschiedliche Möglichkeit an diesen teilzuhaben“
Für die soziale Ungleichheit müssen drei Voraussetzungen erfüllt werden.
1. - Lebensbedingungen müssen einen gesellschaftlichen Wert darstellen
-> Müssen in der Gesellschaft als knappes und begehrtes Gut (Einkommen/ Ausbildung) gelten
2. - Knappen Güter müssen ungleich verteilt sein (Jedes Gut von dem nicht jeder gleich viel bekommt wird
als ungleich bezeichnet)
-> Ungleich bedeutet nicht ungerecht
3. - Vorherrschen eines sozial strukturierten Verteilungsmechanismus
- Vorteilhafte/ Nachteilige Lebensbedingungen, die auf Zufall (Lotto), Individualität (schwieriger
Charakter) oder ererbter Krankheit zurückgeht, gelten nicht als Soziale Ungleichheit
Struktur Sozialer Ungleichheit
Ursachen:
Macht, Leistungsunterschiede, funktionale Notwendigkeit
Determinanten:
Soziale Merkmale (z.b. Beruf, Geschlecht, Alter) die an sich keine Vor- oder Nachteile darstellen, mit denen
aber erhebliche soziale Ungleichheit einhergeht
Dimensionen:
Dimensionen Materieller Macht Bildung Prestige*
Wohlstand
Indikatoren Einkommen, Ein uss und Soziale Herkunft von Berufsprestige
Vermögen, Armut Herkunft von Schülern und
Machteliten Studenten
*Ansehen, Geltung einer Person, Gruppe, Institution o. Ä. in der Öffentlichkeit
Struktur Sozialer Ungleichheit 2:
- Eine hohe bzw. Niedrige Stellung in den Dimensionen sozialer Ungleichheit heißt Status
- Menschen in ähnlichem Status bilden eine Schicht
- Unterschiedliche Lebensbedingungen haben zur Folge: Mentalitätsmuster, d.h. Sprache, Kindererziehung,
Kriminalität etc.
fl
, Einkommensverteilung
Nettohaushaltseinkommen:
Alle einkommen die in einen Haushalt zusammenkommen (Einkommen aller Erwerbstätigen eines
Haushaltes, Besitzeinkommen z.b Mieteinnahme und Zinsen, Transfereinkommen wie Kindergeld) Davon
werden die gezahlten Steuern und Sozialversicherungsbeiträge abgezogen
Äquivalenzeinkommen bzw. Bedarfsgewichtetes Haushalteinkommen:
Dient dazu, dass Pro-Kopf- Haushaltseinkommen größerer Haushalte künstlich „hochzurechnen“
Gesamteinkommen wird nicht durch die Personenzahl geteilt, sondern durch die „Personengewichte“ aller
Personen. (1. Erwachsene Mitglied 1, jedes weitere ab 15 Jahre 0,7 und für Kinder bis 14 Jahre 0,5)
-> Beispiel: Paar mit zwei Kindern wird das Haushaltseinkommen nicht durch vier geteilt, sondern durch 2,7
Gini-Koeffizient:
Dient dazu den Ausmaß der Ungleichheit zu bestimmen. Er Stellt eine Zahl (0-1) dar, die das Ausmaß der
Einkommenskonzentration verdeutlicht. Je höher der Wert, desto höher ist die Einkommmensungleichheit.
-> Beispiel: Gini-Koeffizient = 1, eine Person verdient alles. Gini-Koeffizient = 0 alle verdienen das Gleiche
->Ist für den Internationaler Vergleich gut, weil er sich gut vergleichen lässt durch exakte Zahl
Quantile und Dezile:
Messmethode: Vergleich von Bevölkerungs- und Einkommensgruppen, werden die Einkommensempfänger
nach der Höhe ihres Einkommens/Vermögens geordnet. Zur Vereinfachung bildet man dann Gruppen (z.b. 5
Gruppen, mit jeweils der gleichen Anzahl an Menschen) 5= Quintilen 4= Quartilen 10= Dezilen
-> Die ärmsten 20% der Bevölkerung bilden das ersten Quintil, die reichsten 20% das fünfte.
-> Nun schaut man, wie viel Prozent des gesamten Volkseinkommens die einzelnen Quintil auf sich
vereinigen. Bei absoluter Gleichverteilung verfügt jedes Quintil über jeweils 20% des Volkseinkommens, je
weiter die Anteile von 20% abweichen, desto größer ist die Ungleichheit
-> Genauer, International wird es zu komplex
Lorenzkurve:
Grafische Darstellung der Verteilung von Einkommen oder Vermögen in einer Gesellschaft.
Je ausgeprägter die Krümmung der Kurve nach unten ist, desto ungleicher ist die Verteilung.
- Bürger werden von arm nach reich gemäß ihres Einkommens/Vermögens geordnet.
- Dann werden ihre Einkommenssummen von arm nach reich zusammengezählt, in Prozentwerte
umgerechnet und in ein Diagramm gezeichnet
-> Kurvenverlauf, zum Vergeig wird in das Diagramm eine Diagonale eingezeichnet, die für eine völlige
Gleichverteilung steht.
-> Je weiter die Kurve entfernt ist, desto ungleicher sind die Einkommen
Lohnquote:
Steigende Lohnquote: geringe soziale Ungleichheit
Aber: Verteilung der Einkommen bleibt unklar
Einkommensarten:
- Transfereinkommen (Kindergeld etc.)
- Besitzeinkommen (Mieteinnahmen, Zinsen)
- Erwerbseinkommen
Ist die Lohnquote geeignet, Aussagen über die Einkommensverteilung zu treffen?
• Eine steigende Lohnquote ist ein erster Indikator für Soziale Ungleichheit
-> Eine steigende Lohnquote bedeute, dass der Anteil der Arbeitnehmerentgelte am Volkseinkommen steigt
Aber:
Die Lohnquote lässt keine Aussagen über die Verteilung der Einkommen zu