GESUNDHEITSPSYCHOLOGIE
BASIS
ARBEITSGEBIETE DER GESUNDHEITSPSYCHOLOGIE
Definition → Die GP befasst sich mit dem menschlichen Erleben
und Verhalten angesichts gesundheitlicher Risiken/
Beeinträchtigungen, sowie mit der Optimierung von Gesundheit (im
Sinne von Fitness & Wellness)
Die GP wird in 2 große Gegenstandsbereiche aufgeteilt:
1. Stress und Krankheit
2. Gesundheitsverhalten & -förderung
> Frage: Wer wird krank & warum?
Wer erholt sich gut von einer Krankheit & warum?
Wie vermeidet man Krankheit?
Anwendungsbeispiele:
Persönlichkeit & Krankheit: z.B. Depressivität als
Einflussgröße bei Krebserkrankung
Stress & Stressbewältigung: Stress ist ein Risikofaktor für
Erkrankungen. Krankheit hängt nicht nur von der stressreichen
Situation ab, sondern auch von den Ressourcen, von
kognitiven Einschätzungen und eingesetzten Copingstrategien
Protektive Ressourcen: insbesondere subjektive
Kompetenzerwartungen. Die Selbstwirksamkeitserwartung
(SWE) wirkt sich z.B. positiv bei der Krankheitsbewältigung
aus.
Gesundheitsverhalten: Präventive Lebensweise → erfordert
Selbstregulation und mitmenschliche Unterstützung (+ körp.
Aktivität, Kondome nutzen, gesunde Ernährung / – Rauchen,
Drogen-, Alkoholkonsum)
Gesundheitsförderung: Interventionsprogramme, die die
psy. Phase der Adressaten und deren personalen/ sozialen
Ressourcen berücksichtigen, primär präventive
Gesundheitsprogramme
Abgrenzung zur klinischen Psychologie ! :
→ Fokus liegt nicht auf seelischen Störungen, sondern auf
körperlichen Erkrankungen sowieso auf riskante und präventive
,Verhaltensweisen.
SELBSTWIRKSAMKEIT (BANDURA)
Definition → subjektive Gewissheit, dass neue oder schwierige
Anforderungssituationen aufgrund eigener Kompetenz bewältigt
werden können (Teil der sozial- kognitiven Lerntheorie)
1. Schlüsselrolle in Verhaltensregulation (Verhalten wird initiiert,
wenn gewisses Maß an Überzeugung von mögl. Erfolg besteht)
2. Kognitive, motivationale, emotionale und aktionale Prozesse
werden durch subjektive Überzeugungen gesteuert, v. a.
Handlungs- Ergebnis- Erwartung (Konsequenzerwartung →
Was ist nötig für Erfolg?) & SWE = Kompetenzerwartung (kann
ich Handlung ausführen, die für Erfolg nötig ist?)
Erfassung mittels psychometrischer Verfahren:
BRAHMS, RACK usw. (Bsp. BRAHMS Skala zur Rauchentwöhnung:
„Ich könnte dem Rauchen widerstehen, auch wenn ich auf einer
Party bin.“ - sehr unsicher....ganz sicher.
Bandura unterscheidet 3 Messaspekte: Niveau, Allgemeinheitsgrad,
Stärke
Arten von Selbstwirksamkeit:
Allgemein („wenn Problem auftaucht, kann ich mir aus eigener
Kraft helfen“) vs. Spezifisch („nein sagen, wenn jmd. Zigarette
anbietet.“
individuell – kollektiv (wichtig: Fähigkeit zur Integration und
Koordination)
Beispiele für Erwartungen:
Hohe SWE beeinflussen zahlreiche Situationen bzw.
Handlungsfelder:
Bildungsprozesse: Lern- und Leistungssituationen,
Stressbewältigung, Gesundheitsverhalten. (Empirisch belegt =
SWE ist eine Voraussetzung für hohe Motivation, hohes
Leistungsniveau, psychisches und körp. Wohlbefinden und
hohe Berufs- und Lebenszufriedenheit)
Gesundheitsverhalten: körp. Aktivität im Alter, präventive
Ernährung, Stressbewältigung
Krankheitsbewältigung: Schmerzempfinden, in
Rehabilitation bessere Fitness und Erholung
Kognitive Fähigkeiten: Erinnerungsfähigkeit durch Training;
, Motivation und Leistung werden gesteigert
Selbstregulation: SWE fördern Motivation; hohe Bedeutung
für erfolgreiche Lebensbewältigung
Erhöhung von Selbstwirksamkeit
4 wesentliche Quellen für den Erwerb von Kompetenzerwartungen
(Bandura, Rangfolge entspricht Stärke ihres Einflusses)
1. (Miss-)Erfolgserfahrungen (z.B. mittels Rollenspiel)
2. stellvertretende Erfahrung durch Beobachtung
Verhaltensmodellen (möglich von Personen ähnlichen Alters,
Geschlechts usw.)
3. Überredung (Fremdbewertung, soz. Einflussnahme)
4. Wahrnehmung eigener Gefühlsregungen (Phobien)