Einsendeaufgabe
Allgemeine Psychologie III – Sprache
Aufgabe 1 Beschreiben Sie die grundlegenden strukturellen Einheiten (über die
Wortebene hinaus) aus denen eine Sprache besteht und gehen Sie dabei auch auf
die grundlegenden Regeln ein.
Im Allgemeinen besteht Sprache aus gesprochener, geschriebener und
Gebärdensprache. Jede Sprache besteht dabei aus zwei Bestandteilen, Symptome
und Regeln. Nach diesen Regeln werden die Symbole kombiniert. Zu den
bedeutungshaltigen Symbolen zählen Wörter und Morpheme. Diese setzen sich aus
kleineren Einheiten, den Phonemen und Phonen zusammen. Wörter und Morpheme
lassen sich wiederum zu Sätzen und Satzteilen formen. Die grammatischen Regeln
für Morphologie und Syntax spezifizieren wie Morpheme und Wörter miteinander
kombiniert werden dürfen, um einen grammatikalisch richtigen Satz bilden zu können
Phone und Phoneme sind Laute, aus denen gesprochene Wörter gebildet werden.
Sie bilden die kleinsten bedeutungsunterscheidenden Einheiten einer Sprache. Es
variiert von Sprache zu Sprache wie viele phonemische Unterschiede gemacht
werden.
Morpheme sind die kleinsten bedeutungstragenden Einheiten einer Sprache. Sie
können bereits vollständige Wörter sein oder Wortteile bilden. Morpheme sind
allerdings nicht das gleiche wie Silben. Bei Morphemen handelt es sich viel mehr um
Sinneinheiten, bei Silben um die rhythmischen Einheiten gesprochener Sprache. Das
Wort „Bild“ besteht aus einem Morphem. Die Mehrzahl „Bilder“ besteht aus zwei
Morphemen, zum einen aus dem Morphem „Bild“ und dem weiteren Morphem „er“,
welches die Mehrzahl anzeigt.
Die kleinste Lautgruppe bilden die Silben, die in einem Atemzug ausgesprochen
werden. Der Silbengipfel, auch nucleus genannt, ist das Kernstück der Silbe. Meist
ist dies ein Vokal oder Doppelvokal (Diphthong). Es gibt Sprachen, in denen dafür
jedoch auch Konsonanten in Frage kommen. Dem Silbengipfel kann ein
Silbenansatz (onset) voraus gehen und ein Silbenende (coda) folgen. Silbengipfel
und -ende bilden den Reim, Silbenansatz und -ende die Silbenschale.
Ein Wort ist die kleinste Einheit der Grammatik, die für sich alleinstehen kann. Wörter
können dadurch erkannt werden, dass Wörter, in geschriebener Sprache durch ein
Leerzeichen getrennt sind. In gesprochener Sprache werden Wörter durch kurze
Pausen getrennt.
, Wörter werden in verschiedene Wortklassen eingeteilt. Inhaltswörter haben eine
inhaltliche Bedeutung: Substantive, Adjektive, Adverbien und Verben. Diese
Wortarten umfassen den größten Teil des Wortschatzes.
Funktionswörter definieren sich durch ihre grammatikalische Funktion und sind vor
allem für den Satzbau wichtig. Zu dieser Wortart gehören Artikel, Konjunktionen,
Präpositionen und Pronomen.
Ein Satz besteht aus einer Gruppe von Wörtern, die einen Gedanken ausdrücken. Im
Idealfall besteht ein Satz aus einem Prädikat und einem Subjekt. Wörter können
dabei jedoch nicht beliebig aneinandergereiht werden, sondern müssen
verschiedenen Regeln folgen, der Grammatik einer Sprache.
Regeln bilden die Grammatik einer Sprache. Die Bedeutung eines Satzes ergibt sich
nicht aus der Bedeutung der einzelnen Wörter, sondern deren Positionierung. Der
Satz „Katzen jagen Mäuse“ hat somit einen anderen Inhalt als „Mäuse jagen Katzen“.
Also müssen Subjekt und Objekt herausgefunden werden, um die korrekte
Bedeutung eines Satzes zu bestimmen.
Um Subjekt und Objekt zu bestimmen, gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen kann
durch die Wortstellung, auch Syntax genannt, das Subjekt und Objekt bestimmt
werden. Eine weitere Möglichkeit ist es Subjekt und Objekt durch Flexionen zu
bestimmen. Flexionen sind die Veränderungen der äußeren Gestalt eines Wortes
(der [Kater] > den [Kater]) (Morphologie).
Durch die Phrasenstrukturregel wird definiert, wie Wörter schließlich zu Phrasen und
Phrasen zu Sätzen kombiniert werden. Diese bildet einen essenziellen Teil der
Grammatik.
Die Zahl der grammatikalischen Regeln ist begrenzt, dennoch gibt es unbegrenzte
Möglichkeiten grammatikalisch korrekte Sätze zu bilden. Grammatik ist als generativ
(Chomsky, 1957). Durch die Prinzipien der Rekursion und Iteration wird dies in vielen
Sprachen gewährleistet. Rekursive Regeln sind Regeln, die in ihrer Definition eine
Version ihrer selbst beinhalten. Damit können, in sich verschachtelte, Relativsätze
gebildet werden. Iterative Regeln beinhalten Wiederholungen.
Propositionen sind inhaltlich bedeutsame Kernaussagen, mit einem Prädikat als
Kern. Die Proposition spezifiziert wer Subjekt und wer Objekt für dieses Prädikat ist
oder unter welchen Umständen es stattfindet. Zur Unterscheidung von Subjekt und
Objekt werden verschiedene Formen des Wissens benötigt. Dabei werden
lexikalisches Wissen (der Wortschatz), grammatikalisches Wissen, das prozedural
gespeichert wird, pragmatisches Wissen, welches benötigt wird, um zu entscheiden
in welchem Zusammenhang man sich wie ausdrückt und auch Weltwissen und
andere Arten deklarativen Wissens, die benötigt werden, um Begriffen des
Wortschatzes eine Bedeutung zuzuordnen.