Diese Zusammenfassung beinhaltet alle Inhalte der Halbjahre 11/2, 12/1 und 12/2. Sie umfasst dabei die römische Satire, Patron und das cena trimalchionis, Horaz und seine Werke, Livius als Geschichtsschreiber mit seinen Werken und dem Geschichtsbild, Vergil und seine Aeneis, Augustus mit seinem We...
Latein Kolloquium
11/2
Die römische Satire
-einzige Gattung der Literatur in der man nicht auf griechische Vorbilder zurückgreifen
konnte => Sonderstellung
-Horaz führt die Satire auf die Alte Komödie der Griechen zurück -> Widerspruch Quintilian: „
satura quidem tota nostra est“
-> Satire ist die Erfindung der Römer (enorme Bedeutung für Römer, da sie sich den Griechen
immer kulturell unterlegen gefühlt haben)
-Begriff geht auf satura lanx zurück (Schale mit gemischten Früchten -> Satire ist bunt
gemischt)
Form und Inhalt
-die ersten Satiren hatten keine formalen Vorgaben und waren Texte mit vers. Versmaßen
und Inhalten
-einheitliche Linie wird durch Gaius Lucilius eingeführt -> pädagogisch-ethisches Ziel
verbunden mit übertriebener Kritik, die durch einen lustigen Ton abgeschwächt wird
-> Erträglichmachen für den Leser, bevorzugt Hexameter
-wichtigste Themen: menschliche Unarten und Schwächen
-charakteristisch ist eine pädagogische Grundhaltung
-Menippeische Satiren von Marcus Terentius Varro -> verschafft dem Prosimetrum (Wechsel
Prosa und Vers) eine Stellung in der römischen Literatur
-ist zurückzuführen auf den Griechen Menippos (Anhänger der Kyniker, Spott über
die Lehren der Philosophie und die Sitten seiner Zeit)
-römische Satire beschränkt sich im eigentlichen Sinne auf Horaz, Persius, Juvenal
-satirische Elemente sind aber auch bei Schriftstellern wie Petron oder Martial erkennbar
1. Petron: Trimalchio- ein Neureicher im Visier eines Satirikers
-Petron: Zeitgenosse Senecas
-von Nero an den Hof geholt nachdem Seneca sich aus der Erziehung Neros zurückzog
-epikureisch eingestellt
-am Hof als arbiter elegantiae (Schiedsrichter des feinen Geschmacks)
-> Stilberater
-> Ausarbeitung eines feinen Luxus am Hof, der z.B. bei Feste zur Schau getragen wurde
-Intrigen seines Rivalen (Beschuldigt Teil der Pisonischen Verschwörung gewesen zu sein)->
fiel in Ungnade -> Trieb zum Selbstmord
-Verfasser des ersten lateinischen Romans (Satyrica)
Werk: Satyricon (nur in Teilen erhalten)
-satirische Darstellung der gesellschaftlichen Sitten zur Zeit Neros
-Cena Trimalchionis als längstes erhaltenes Stück
-> kurioses Gastmahl bei einem neureichen Freigelassenen namens Trimalchio
-durch Trimalchios großen Luxus und sein Auftreten in der cena
-> Kritik am Luxusleben der Oberschicht
, -> Gesamtcharakter: Roman
-> Romanparodie durch Hauptperson und Handlungsaufbau
(Parodie des pathetisch hellenistischen Liebesromans: Enkolp und Askylt als homosexuelles
Paar im Mittelpunkt -> Kritik an dem Ideal der Frau-Mann Beziehung)
-> Einfluss durch das Epos: Satyrica als Parodie des Epos (insbesondere Odysee)
-> Einfluss durch Menippische Satire (Mischung Prosa und Vers)
-> Titel spielt auf Satire an
-durch Titel und Gattung war das Werk (besonders die „cena“) für die Römer in der Nähe der
Satire anzusiedeln
-> röm. Vorstellung von Satire: Spiegel des Lebens, Gefäß mit buntgemischtem Inhalt und
gelungener Verusch von redem dicere verum
-entspricht nicht ganz der heutigen Vorstellung von Satire (will humorvoll kritisieren und
belehren)
Inhalt
-Encolp und Giton erlben zusammen und auch getrennt Abenteuer
-Encolp: junger Student, Ich-Erzähler
-Giton: Encolps Lustknabe
-Ascyltos: junger Student, Encolps Begleiter
-Agamemnon: Rhetoriklehrer, Gast bei Trimalchio
-Trimalchio: neureicher Römer, einfältiger Emporkömmling, prahlt mit Besitz
-Fortunata: Trimalchios Gattin
Gäste an Trimalchios Tafel: Ganymedes (Klage über Teuerung), Dama, Echion (Rede über
panem et circenses), Phileros und Seleucus (Leichenreden), Niceros (Werwolf-Geschichte)
Handlung
-Teil 1: Abenteuer des Encolp, Giton und Ascyltos: Encolp und Ascyltos im Bordell, Gaunerei
auf dem Markt, erotische Beziehungen mit Anhängerinnen des Fruchbarkeitsgottes Priapus
-Teil 2: Cena Trimalchionis: Reden der Freigelassenen, Reden Trimalchios, Trimalchios
Generalprobe seines eigenen Begräbnisses
-Teil 3: Erlebnisse des Encolp, Giton und Eumolp: Trennung Encolp und Ascyltos,
Bekannschaft mit Eumolp
Cena Trimalchio
- Trimalchio als Gastgeber der „Cena Trimalchionis“
-geprägt von skurrilen Reden von Trimalchio und den Gästen (z.B. Leichenrede Phileros ->
Anschein erst Lobrede, dann lässt er sich über den Toten aus)
-Darstellung der Verschwendungssucht und dem enormen Reichtum des Trimalchio
-> gezeigt durch z.B. lässt sich mit musik. Begleitung und teurem Schmuck ins Triclinium
bringen
-> Oder Ausschenken eines angeblich 100 jährigen Weines -> Zeigen der fehlenden Bildung,
Gäste waschen sich damit auch die Hände -> Verschwendung
-Szenen in der Eingangshalle mit seinem Werdegang -> Stolz auf Werdegang und soz.
Aufstieg
-prahlt immer wieder mit seiner Intelligenz/Fachwissen -> besitzt 3 Bibliotheken und hat die
Wissenschaften studiert
-geringe Bildung: fehlerhaftes Vulgärlatein, falsches Zitieren griechischer Mythen
-> spricht von Dädalus, der Niobe, der sich ins Trojanische Pferd eingeschlossen haben soll
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