Musik Abi
Musik und Sprache
italienisches Madrigal
-weltliches Chorstück
-4-6 Stimmen auf italienisch
-Kennzeichen: Madrigalismen und tonmalerische Effekte
-jeder Textabschnitt besitzt sein eigenes musikalisches Thema sogetto, kunstvoll verarbeitet
-komplizierte Harmonik mit Wechsel von Homophonie zu Polyphonie
-bekannte Musiker: Gesualdo, Orlando di Lasso, Palestrina
(Gegenstück wäre die Motette)
Französisches Chanson
-mehrstimmiges weltliches Vokalwerk
-auf französisch
-Gegenstück zur Motette
-Melodik geprägt von volkstümlicher Liedhaftigkeit
-wenig anspruchsvolle Texte
-manchmal vokale Umsetzung von Tierstimmen, Geräuschen
-Chanson enthält polyphone und homophone Abschnitte
-bekannte Musiker: Josquin Desprez, Guillaume Dufay, Johannes Ockeghem
Deutsches Chorlied
-mehrstimmiges weltliches Vokalwerk
-auf deutsch
-volksnahe, einfache Texte wie im Chanson
-Grundlage: volkstümliche Charakter
-Verarbeitung zu Beginn im Tenor und von anderen Stimmen umspielt -> „Tenorlied“
-Entwicklung: Hauptstimme wandert in die Oberstimme und löst Tenor ab
-Kontrapunkt wird durchsichtiger
-einfache Imitationen und Parallelführung von Stimmen mit homophonen Abschnitten
-geprägt von Schlichtheit und Farbigkeit (lautmalerische Effekte, subtil eingesetzte
Darstellungsmittel wie überraschende Pausen oder Fermaten)
-Georg Forster, Heinrich Isaac, Orlando di Lasso, Ludwig Senfl
Formen des Kunstliedes (Klavierlied, klavierbegleitetes Sololied)
-Sologesang mit Klavierbegleitung
-ideale Ausdrucksform in der Romantik -> verbindet Lyrik und Musik
-Inhalt: Gefühle der Menschen zu dieser Zeit (innere Zerrissenheit, Sehnsucht)
-besondere Bedeutung Klavierstimme: unterstütz/schafft Kontrast zu Gesangsstimme,
gestaltet das Stück aus, löst Stimmungen aus, bereitet die Grundstimmung vor, verbindet in
Zwischenspielen die Strophen, lässt im Nachspiel das musik. Geschehen ausklingen
1. Strophenlied
-Musik (kompositorische Gestaltung der Gesangs- und Klavierstimme) ist in jeder Strophe
gleich
,-geringfügige Abweichungen im Rhythmus bei der Gesangsstimme -> unters. Silbenanzahl in
einzelnen Gedichtversen, Oktavierungen in der Klavierstimme nicht möglich
2. variiertes Strophenlied
-kompositorische Gestaltung der Gesangs- und/oder Klavierstimme ist von Strophe zu
Strophe leicht verändert
-mindestens eine Strophe muss anders sein!!
3. Durchkomponiertes Lied
-kompositorische Gestaltung der Gesangs- und Klavierstimme ist in jeder Strophe
unterschiedlich
-ist dem Geschehen innerhalb des Gedichts angepasst
Wichtige Vertreter: Bartholdy, Brahms, Schubert, Schumann
Sprachbehandlung in der Musik ab dem 20. Jahrhundert
-Verzicht auf Dreiklänge/Terzschichtung
-Beispiel: Moses und Aron von Arnold Schönberg
Melorhythmische Deklamation:
-vokale Ausdrucksform
-beinhaltet verschieden abgestufte Formen des Sprechens (flüstern, rufen, halbsingen)
-Rhythmus und Sprachmelodie sind genau vorgegeben !!
Semantik: Bedeutung/ Inhalt eines Satzes/Wortes
-> die Sprache wird von der Semantik befreit (zurück bleibt der klangliche Bestandteil
Phonetik)
Phonetik: sprachliche Laute, Erzeugung, Klang
Neuerungen:
-es gibt neue Anweisungen wie flüstern etc. -> Erweiterung der vokalen Möglichkeiten
-> es gibt andere Gesetze
Onomatopoesie: Nachahmen Silbenketten
Taktordnung = metrische Ordnung
Notenwerte = rhythmische Ordnung
Dadaistischer Stil: Laute einer Sprache, die keinen Sinn ergibt
Wegkommen vom Sinn der Sprache
-> Psychoanalyse spielt große Rolle
Verhältnis Musik und Sprache im Jazz, Hiphop, Chanson
Jazz: Scatsingen im Bebop -> Imitation eines Instrumentes mit der Stimme statt Semantik =>
Zusammenhangslose, lautmalerische, improvisierte Silben
Chanson (Musikalisches Genre, das durch einen Sänger mit einfacher Begleitung
(Klavier/Gitarre) vorgetragen wird)
-Text mit literarischem Anspruch
-einfache, gefällige Melodie trägt den Text
-Auseinanderklaffen von Wort- und musikalischer Bedeutung -> Reiz
-franz. Chansons (George Brassens, Edith Piaf, Charles Aznavour)
Chansonnier allemand
-ähnliche Lieder ABER polit. Inhalt -> eher Liedermacher (1920&30)
-spätere Bsp.: Reinhard Mey
, Rap und Hiphop
-„The Message“ als Klassiker des „Old School Hip Hop“ und Initialzündung für ein Genre
-berichtet vom Alltag aus dem Ghetto (NEU)
Rap = Rhythm and poetrty
-rhythmisches Sprechen mit oder ohne Begleitung
-wurzelt in Traditionen afroamer. Musik
-entwickelt sich als Teil der Hiphop Kultur
-alles kann zum Songtext werden (Rufe, Sprachfetzen von Streitereien, gesellschaftskrit.
Aussagen, polit. Aussagen)
-sozial Benachteiligte bekommen eine Stimme
-„Battles“ mit „boasting“ oder „bragging“ mit „dissing“ -> Überlegenheit zeigen
-Publikum/Jury bewertet „Flow“ -> Zusammenspiel Text, Reim, Stimme, Spracharhythmus-
und melodie
Gangsta-Rapper als Subgenre des Hiphops
-entstanden: 1980er an der amerk. Westküste
-ausgiebige Rede über Sex, Drogen und Gewalt mit Gangster-Ghetto Attitüde
-Mittel sprachlicher Selbstbestimmung für soz. Benachteiligte -> Gegenwehr Diskriminierung
-Spiel mit Worten -> für Außenstehende unverständlich
-Inhalt nicht wahrheitsgemäß
Musik und Religion
Gregorianischer Choral
-frühes 9.Jh
-einstimmiger, unbegleiteter, liturgischer Gesang
-auf Latein (in römisch-katholischer Kirche)
-solistisch, antiphonal (Wechsel zweier Gruppen) oder responsorial (Wechsel Vorsänger und
Chor) vorgetragen
-Grundlage: Psalmodie (rezitieren von Psalmen)
Notation
-zuerst: nach Handzeichen des Chorleiters singen (adiastematisch -> keine nicht
anzeigend)
-dann: Neumen (gr. Wink, Zeichen) -> erste Aufzeichnungen
-Diastematische Zeichen -> gleiche Zeichen aber auch versch. Höhen
-> nur Andeuten von Tonhöhen
-Einführung Liniensystem von Guido von Arezzo (fixiert nur Tonhöhen, keine
Taktordnung)
-röm. Quadratnotation: Schlüsselung, Linien, Neumen hauptsächlich als
Quadrate
-4 Liniensystem
-Am Anfang der Zeile steht der Schlüssel (häufig: C und F-Schlüssel)
-Noten haben Form eines Quadrats/Raute
-übereinander notierte Noten -> nacheinander von unten nach oben singen
-Notenwerte ergeben sich aus der Textdeklamation
-Textverteilung sylabisch (1 Ton pro Silbe) oder melismatisch