GUK – Ausscheidung
GUK – Ausscheidung
Verhaltensweisen im Umgang mit Schamgefühl, Intimsphäre, Nähe und Distanz
des Patienten wissen?
Schamgefühl = haben wir, wenn ein anderer in unsere Intimsphäre eindringt.
Beim Umgang mit Schamgefühlen ist ein großes Maß an Taktgefühl und Sensibilität
gefragt.
Umgang mit Schamgefühlen:
Information des Patienten bei Eindringen in die Intimsphäre oder bei
schambesetzten Eingriffen
Erläutern, warum sie nach intimen Details fragen, warum sie Patienten bitte
sich auszuziehen
Intimsphäre dabei so gut wie möglich schützen (Paravent)
Respekt signalisieren hinsichtlich der Verletzlichkeit des Menschen
Patienten in Absprache schambesetzte Tätigkeiten selbst machen lassen
(Intimwaschung)
bei gegebenen Anlass taktvoll und diskret vermutete Schamgefühle
ansprechen („Ich kann mir vorstellen, dass es Ihnen jetzt unangenehm ist,
wenn ich jetzt….“)
Intimsphäre = ist nur der Bereich der den Patienten selbst was angeht (ein Bereich
persönlichen Erlebens, über den der Einzelne übelicherweise nicht spricht)
Intimität = beschreibt eine Atmosphäre der Freundlichkeit und der Innigkeit (beim
Stillen eines Neugeborenen)
Umgang zum Schutz der Intimsphäre:
deutlich anklopfen, bevor man das Patientenzimmer betritt
evtl. mehrere Tätigkeiten im Zimmer verrichten, um allzu häufige Störungen zu
vermeiden
Bettdecke niemals ohne Vorankündigung entfernen
bei der Körperpflege im Zimmer für Sichtschutz sorgen
jede Pflegetätigkeit dem Patienten vorher erklären
bei der Ganzkörperwäsche nur kleine Körperbereiche aufdecken
vor jedem Eingriff in Schrank oder Nachtschrank vorher um Erlaubnis fragen
bei der Kommunikation die „wir-Form“ vermeiden
bei sehr persönlichen Gesprächen mit dem Patienten, die Mitpatienten aus
dem Zimmer bitten
beim Verlassen des Zimmers darauf achten, dass der Patient geeignete
Kleidung und Schuhe trägt
Tabuzonen des Körpers beachten
Nähe und Distanz
In der Pflege besteht häufig die Gefahr, vorgegebene Grenzen zu überschreiten
Auch wenn der Patient sein Einverständnis gibt, sind es Einbrüche in die ganz
persönliche Sphäre des Menschen. Bei emotionaler Nähe bzw. Distanz geht es um
Sympathie und Antipathie.
Seite 1
, GUK – Ausscheidung
Sich bewusst sein, welche Probleme der Patient bei der Ausscheidung im
Krankenhaus entwickeln kann und pflegerische Hilfen wissen?
Das Thema Ausscheidung ist eines der am meisten tabuisierten. Dies hängt
zusammen:
mit der Nähe zu den Sexualorganen
mit ihrer Verknüpfung mit den ethischen Werten von geben und nehmen
Ausscheiden ist eine intime Tätigkeit, deren Produkte verborgen gehalten werden.
Der hilfsbedürftige Mensch, welche Unterstützung bei den Ausscheidungen bedarf,
fühlt sich in seiner Integrität verletzt (er schämt sich es können Abhängigkeits- und
Schuldgefühle entstehen). Es ist schwer Hilfe bei Ausscheidungen in Anspruch zu
nehmen. Auch für den Helfenden kann diese Situation peinlich sein oder
Überwindung fordern.
Unsere Aufgabe ist die die Menschen zu unterstützen und den Menschen in seiner
Würde zu respektieren und zu erhalten und sich mit Vorsicht dem Ort des Schams zu
nähern.
Viele Menschen stehen dauernd damit in Konflikt, daraus resultieren (Probleme):
Probleme des Verdauungstrakts – Diarrhoe und Obstipation
Bauchkrämpfe
der Mensch verlernt zu agieren, reagiert mehr auf Stressoren (ständiger
Harndrang, die Blase beginnt zu tröpfeln, der Darm streikt.
Pflegemaßnahmen:
Besucher aus dem Zimmer bitten
Schichtschutz aufstellen (Paravent)
Pat. Chance auf Privatsphäre geben
bei Waschung im Bett nur zu waschendes Körperteil aufdecken
solange es die Situation zulässt Pat. ins Badezimmer bringen
Die normale Urinmenge und Beschaffenheit des Urins (Farbe, Aussehen,
Geruch, pH-Wert) kennen und Abweichungen/Veränderungen mit möglichen
Ursachen anführen können?
Normale Harnmenge
1000 – 2000 ml in 24 Stunden bei ca. 4 – 6 Miktionen
abhängig von der:
o Flüssigkeitsaufnahmen (Trinken, Infusionen)
o Flüssigkeitsverlusten (über Haut, Atmung, Schwitzen)
o Nierenfunktion (Hormonproduktion, Blutdruck)
Farbe
klar
hell- bis dunkelgelb (bernsteinfarbig)
bei Flüssigkeitsmangel sinkt die Urinmenge wird konzentrierter (dunkelgelb)
bei reichlich Flüssigkeit steigt Urinmenge (schwach gelb oder farblos)
abgestandener Urin ist trüb und hat einen geringen Bodensatz
Farbveränderung durch Medikamente und Nahrungsmittel
Zusammensetzung
o 95 % Wasser
o harnpflichtige Substanzen (Harnstoff, Harnsäure, Kreatinin)
Seite 2
, GUK – Ausscheidung
o Salze (Kochsalz, Kalium, Phosphat)
o Säuren (Zitronen- du Oxalsäure)
o Farbstoffe (Urobilinogen)
o Hormone, wasserlösliche Vitamine
o Medikamente
Geruch
normale Harn ist unauffällig
abgestandener Urin hat einen stechenden Ammoniakgeruch
verändert durch Genuss bestimmter Nahrungsmittel (Spargel
Schwefelartiger Uringeruch)
pH-Wert
5–6
Veränderungen der Harnmenge
Oligurie = zu wenig Harn (weniger als 500 ml in 24 Stunden)
Ursachen:
ungenügende Flüssigkeitsaufnahme
erhöhte Flüssigkeitsverluste (Schwitzen, Fieber, Erbrechen, Durchfall,
Blutverlust)
akutes Nierenversagen
Anämie (starker Blutverlust)
Verbrennungen
Herz-Kreislauferkrankungen (führen zu einer Minderdurchblutung der Nieren)
Verlegung der Harnwege
Nierenerkrankungen
Schock
Anurie = kein Harn (weniger als 50 – 100 ml in 24 Stunden) anhaltende Anurie
führt zu Urämie (Harnvergiftung)
Ursachen:
Akutes Nierenversagen
Schock
Vergiftungen
Nierenerkrankungen
Herzinsuffizienz
Polyurie = krankhafte Vermehrung der Harnmenge (mehr als 2,5 l in 24 Stunden; bis
zu 10-20 l in 24 Stunden möglich)
Ursachen:
erhöhte Flüssigkeitszufuhr
Alkoholgenuss (vermehrtes Durstgefühl)
erhöhter Blutzuckerspiegel
Nierenerkrankungen
Medikamente (Diuretika)
Hormonstörungen (Diabetes inspidus)
Pollakisurie = häufige kleine Harnmengen – oft nur wenige ml (Gesamtmenge aber
normal)
Seite 3