Das Gedicht „Willkommen und Abschied“ von Johann Wolfgang Goethe, erschienen in 1771 in der
Epoche des „Sturm und Drang“, Epoche der Gefühle und Emotionen, ist ein Werk der Liebeslyrik
mit dem zentrale Thema der Liebe, Sehnsucht und des Abschiednehmens.
Gleich zu Beginn bekommt der Leser den unmittelbaren Eindruck der Gefühlsbetonung und
Hervorhebung durch schnelle Stimmungswechsel im Verlaufe des Liebesgedichts. Während die
ersten zwei Strophen weniger leidenschaftlich, sondern sogar fast ein wenig bedrohlich wirken,
dreht sich dieses Verhältnis in den Folgestrophen, den Beschreibungen der düsteren Nacht
weichen dann Glücksgefühle und Sehnsüchte, sodass der Charakter des Gedichtes einen
charakterlichen Wandel bis hin zu pantheistischen Zügen präsentiert.
Dabei ist der Kreuzreim die vorliegende Reimform und der vierhebige Jambus das Versmaß, was
sich innerhalb der 4 Strophen à 8 Versen des Liebesgedichtes auch nicht verändert, wodurch das
Gedicht eine äußerlich klare Struktur erhält und sowohl der Form als auch dem Inhalt eine
übersichtliche Gliederung zugewiesen wird.
Währenddessen lässt die beständige Reimform den Gedichtsverlauf harmonisch,fließend und
gefühlvoll wirken, was die gegebene Thematik nochmals betont.
In der ersten Strophe und zweiten Strophe wird die Dunkelheit und Natur um den jungen Mann
herum genau beschrieben, als der sich auf den Weg zu seiner Geliebten macht, wobei Goethe
Bildfiguren wie zum Beispiel Metaphern nutzte „Die Nacht schuf tausend Ungeheuer“(V.13) oder
auch Personifikationen „stand im Nebelkleid die Eiche“(V.5). Auch für die Beschreibung seiner
Liebe werden später rhetorische Figuren wie beispielsweise Ellipsen „In meinen Adern welches
Feuer!“, oder auch wieder Personifikationen „Ganz war mein Herz an deiner Seite“(V.19)
verwendet. Die gleichen Techniken findet man auch beim Hervorheben des lyrischen-Ich wieder,
wo Goethe wieder auf Metaphern und Personifikationen setzte. Ein zentrales Motiv ist dafür
immer die Natur, sie spiegelt im Verlauf des Gedichts die seelische Verfassung wieder und gewinnt
durch vermehrtes Aufkommen so an großer Bedeutung.
In der dritten und vierten Strophe wird dann das nächtliche Treffen mit der Geliebten und deren
Wirkung auf den jungen Mann gefühlvoll beschrieben, wobei wieder die Natur als Brücke zur
emotionalen Verfassung des Geliebten benutzt wird, sie erscheint nun jedoch nicht mehr düster
und drücken, sondern entspricht dem Glücken der Liebenden “Ein rosafarbenes
Frühlingswetter“(V.21).
Auffallend ist zudem die Fokussierung auf das Herz des jungen Mannes, welches immer wieder als
Zentrum der Darstellung der Liebe und Zuneigung in den Metaphern auftaucht und durch
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