Zuerst werden kurz in Stichpunkten die wesentlichen Gesichtspunkte festgehalten, anschließend folgt eine ausführliche Verschriftlichung dieser im Fließtext sowie ein Vergleich zum Tempelherrn.
Der Patriarch
2a) Notizen
“dicker,
roter, freundlicher Prälat“ (Z 2455)
prunkvoller Auftritt (Z 2456)
Geltungsbedürfnis: scharrt geistliches Gefolge um sich (Beginn 2. Auftritt)
Geistlicher
offen- geht dem Tempelherrn freundlich entgegen (Z 2458)
fordert Respekt und will, dass seine Ratschläge befolgt werden (Z 2475)
-> fühlt sich überlegen
nicht Vernunft sondern Gottes Wort als oberstes Prinzip (Z 2487- Z 2489)
-> er als Gottes Vertreter -> seine Weisungen müssen befolgt werden
hart und unmenschlich->Jude soll verbrannt werden-> Gebote der Kirche (Z 2535- 2537)
will nicht, dass Kirche und Gott hinterfragt wird (Z 2490-2492)
voreingenommen- sieht hypothetische Fälle nur als Belustigung/Theater und als nicht ernst zu
nehmen (Z 2521)
Gesetze der Kirche sind unter allen Umständen durchzusetzen (Z 2546)
tut alles, um das Kirchenrecht durchzusetzen -> will sofort zu Saladin, damit Jude bestraft wird
(Z 2570)
misstrauisch -> glaubt nicht, dass das geschilderte vom Tempelherrn nur ein konstruierter Fall
ist (Z 2598-2599)
->Gesetze der Kirche wichtiger als christliches Handeln?
2b) Charakterisierung des Patriarchen
Der Patriarch aus G. E. Lessings „Nathan der Weise“ ist ein Vertreter der katholischen Kirche, der
in dem Drama die Rolle des intoleranten und irrationalen Befolgers der kirchlichen Gesetzte spielt,
der sich als Vertreter Gottes dazu verpflichtet sieht, diese unter allen Umständen durchzusetzen.
Zu Beginn des 2. Auftritts des 4. Aufzugs wird er vom Tempelherrn als „dicker, roter, freundlicher
Prälat“ beschrieben, der mit seinem gesamten geistlichen Gefolge um sich gescharrt diesem
entgegenkommt. Dies weist darauf hin, dass er prunkvolle Auftritte liebt, durch die seine
hochrangige Stellung betont wird, auf die er viel Wert zu legen scheint, denn er trägt sogar dann
solche Gewänder, wenn er einen Kranken besucht (Z. 2459)
Des Weiteren geht er dem Tempelherrn sehr offen und freundlich entgegen, schon kurz nach der
Begrüßung nutzt er jedoch schon gleich die Gelegenheit, seine Position als Vertreter der
katholischen Kirche und dem Worte Gottes deutlich zu machen (Z 2468-2473).
Auf den Wunsch des Tempelherrn nach Rat hin stellt er zudem klar, dass seine Ratschläge auch
anzunehmen sind „Recht gern- nur ist der Rat auch anzunehmen“(Z 2475), was er dadurch
begründet,
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