Zusammenfassung

Zusammenfassung Lernzettel Einführung in die qualitativen Methoden der empirischen Sozialforschung

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Hochschule
Universität Bielefeld (UB)

Hi :) stelle Euch hier meine Lernzettel zur Verfügung, welche ich für die Klausur 'qualitative Methoden der empirischen Sozialforschung' zusammengestellt hab, um damit besser lernen zu können.

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Anzahl der Seiten 20
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Typ Zusammenfassung

qualitative methoden
lernzettel
handout
empirische sozialforschung
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Was heißt empirisch forschen? Zwei Paradigmen aus der empirischen Sozialforschung

1. Was ist empirische Sozialforschung?

a. Empirische Forschung arbeitet mit Daten aus der sozialen Wirklichkeit

Datenquellen sind z.B.

 Dokumente, Bildliche Darstellungen, Artefakte, Beobachtungen, "natürliche" Interaktion,
Experimente, Befragungen
➔ Umfragen: Fragenbögen, Telefoninterviews (vorstrukturiert, definierte
Fragen in fester Reihenfolge
➔ Offene Formen der Befragung: einzeln/Gruppen, z.B. narrative Interviews,
qualitative Experteninterviews, Gruppendiskussionen (Selbstläufigkeit)

b. Empirische Forschung ist methodisch kontrollierte Forschung
 Reflexion des Vorgehens (Konsequenzen?)
 Entwicklung Systematik bei Datensammlung & Auswertung
 systematische Auswahl der Fälle
 Frage der Verallgemeinerung der Befunde
 Dokumentation
c. Sozialwissenschaftliche Forschung stützt sich auf vorgängige Konstruktionen
 Soziale Wirklichkeit veränderte Wirklichkeit
 gesamtes Wissen enthält Konstruktionen
 Tatsachen ausgewählte Tatsachen interpretierte Tatsachen
 sozialwissenschaftliche Konstruktionen: Konstruktionen 2. Grades ➔ auf Konstruktionen 1.
Grades beziehen
 2. Grades müssen 1. Grades Relevanzstrukturen erfassen, adäquat und logisch kohärent sein

2. Zwei Paradigmen der empirischen Sozialforschung
standardisierende = quantitative vs. rekonstruktive / interpretative = qualitative
Sozialforschung.
Weitere Differenzierung:
1a) Deskriptive Statistik, Sozialberichterstattung
1b) Quantitative Analyse mit dem Zweck der „Erklärung“ sozialer Phänomene
2a) (Deskriptive) Klassifikation qualitativer Phänomene (z.B. Inhaltsanalyse)
2b) „Verstehendes Erklären“ sozialer Zusammenhänge
Alle Varianten sind in der Sozialforschung relevant.

Erklären vs. Verstehen

Soziologie: soz. Handeln deutend verstehen & ursächlich erklären

3. Differenzieren zwischen Paradigmen im Forschungsablauf

a. Standardisierte Verfahren

 Vorsturkturierung, Hypothesen ➔ testen, Erhebungsintrument unabhängig
 Kriterien Validität: Instrument muss messen, was Forscher beabsichtigt zu messen
1

, - Reliabilität: Instrument muss unabhängig von Ort & Zeit funktionieren ➔ immer
dieselben Ergebnisse

 Vorgehen: vom Verhalten der Stichprobe auf Verhalten der Grundgesamtheit

b. Rekonstruktive bzw. interpretative Verfahren

 weniger stark vorstrukturiert ➔ Theoriegenerierung
 Untersuchungspersonen möglichst viel von eig. Perspektive
 Beziehung Grundbedingung des Gelingens

Validität: interessierte Wirklichkeit auf Spur?

Reliabilität: erfassen von Strukturen?

Generalisierung: erfassen von wesentl. (typischen) Ausprägungen & Kausalitäten durch
Zusammensetzung des Samples

Die Anfänge der empirischen Sozialforschung & wichtige Studien

1. Gründe für Entstehen empirischen Sozialforschung

Herrschaftstechnische, sozialpolitische und innerwissenschaftliche Gründe

2. frühe Formen der Sozialstatistik

Soziographie in Großbritannien, seit dem 17. Jahrhundert „Politische Arithmetik“; wesentliche
Vertreter: John Graunt (1620-1674) und William Petty (1623-1687).
Daten zur Bevölkerungsstruktur und -bewegung.
Deutschland: 18. Jahrhundert, deskriptiv orientierte Deutsche Universitätsstatistik

3. Sozialstatistik und die soziale Frage im 19. Jahrhundert
Grundlagen im 19. Jahrhundert
Großbritannien
David Davis: „The Case of Labourers in Husbandry” (1795); Entwicklung eines Fragebogens
zur 1. systematischen standardisierten Erhebung über Budget von Landarbeitern
Friedrich Engels: „Die Lage der arbeitenden Klasse in England“ (1845)
Charles Booth: „Life and Labour of the People of London” (1892-1897).
Deutschland
Rudolf Virchow (1821 – 1902): epidemiologische Untersuchungen.
Methode: Statistiken, Beobachtungen und Befragungen.
Ergebnis: Hunger, schlechte Ernährung, unfähige Verwaltung und mangelnde Bildung als
Mitverursacher von Erkrankungen und hoher Sterblichkeit.
Ferdinand Tönnies (1855–1936): Erklärung bestimmter sozialer Phänomene – wie Kriminalität
oder Selbstmord – durch statistische Indikatoren.
Verein für Sozialpolitik: gegründet 1873, u.a. Durchführung empirischer Studien.
Max Weber: seit 1892 Untersuchung der Lebenssituation der Landarbeiter im ostelbischen
Deutschland.

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