Zusammenfassung „Einführung in die Alte Geschichte“
05.11.18:
- Klio: Muse der Heldendichtung und Geschichtsschreibung (1 von 9 Musen) ->
abgebildet neben einer Bücherkiste (Bücher damals sehr teuer) und mit einer
Schriftrolle in der Hand (nur auf einer Seite beschreibbar; z.B. Thora)
- Große Sinnfrage: Kann man aus Geschichte lernen? -> Ja, mit Intelligenz und
Fleiß
- Kleine Sinnfrage: Wozu studiere ich Geschichte?
- Wissen basiert auf den Erkenntnissen der Antike
- Heinrich Heine (1797-1856): „Der heutige Tag ist ein Resultat des gestrigen.
Was dieser gewollt hat, müssen wir erforschen, wenn wir zu wissen
wünschen, was jener will.“ -> Wer heute verstehen will, muss in die
Vergangenheit zurück; Antike ist Bestandteil heutiger Kultur (z.B. Monogamie,
römisches Recht, Christentum); viele Städte damals gegründet (z.B.
Augsburg, Regensburg); 15./16.Jhd. Renaissance = Wiedergeburt
- 19. Jhd. Klassizismus: Leo von Klenze (Bayern), Karl Friedrich Schinkel
(Preußen)
- Irrglaube: Material ist endlich -> immer wieder neue kleine Dokumente (z.B.
Papyrus in Mumie, Steintafeln; „de re publica“ = Werk von Cicero, nur
teilweise überliefert); viele Neufunde in Spanien
- Jede Zeit stellt andere Fragen an die Antike
- Quellen sind unerschöpflich, da immer wieder andere Fragen bei gleichem
Material gestellt werden -> immer wieder, oft, verschiedene Leute lesen
- Alte Geschichte = inhaltlich und methodisch Teil der Allgemeinen Geschichte
- Christian Meier: antike Historie als Geschichte einer großen, höchst
folgenreichen Epoche, des Ursprungs der europäischen Kultur, d.h. als ein
zentrales Stadium der Weltgeschichte -> Antike ist inhaltlicher Ursprung
- Antike Historie liefert Erkenntnisse über: Geschichte und Staat; Politik und
Verfassung; Gesellschaft und Anthropologie; das Verhältnis von Stadt und
Land; Aufstieg und Untergang; Veränderungs-, Vergehens-, Verrinnensweisen
menschlicher Kultur
z.B Dualismus zwei starker Mächte: Athen und Sparta; geistige Größen
wie Cicero; Entstehung des Christentums; Schlacht zwischen Athen und
Perserreich
- Thukydides: beschreibt Dialog; Was darf der Mächtige?; Was kann die Macht
ohne moralische Schranken?
- Krise der späten Republik: Wo ist Monarchie entstanden?
- Entstehung politischer Großmächte im Mittelmeerraum
- Demokratie: Erfindung der Griechen; Wahlen; verschwindet 200 Jahre ->
Wiederentdeckung
- Antike Kultur der Griechen und Römer: Abgeschlossenheit des Raumes;
Sprache Latein (antik)
- Impulse (Zeit und Raum): Einbeziehen von anderen Techniken; Positivismus;
alles sammeln und sortieren; methodisches Vorgehen aus
Nachbarwissenschaften (z.B. Frauenforschung); ökonomische und
wirtschaftshistorische Fragen
,- Klassische Philologie (Ausarbeitung von Texten), Klassische Archäologie (ist
unterteilt)/ vorderasiatische Archäologie/ provinzialrömische Archäologie (geht
z.B. um römische Hinterlassenschaften)
Folgen des Altertums: Mittelalterliche und die Neue Geschichte
(Klassizismus, Renaissance)
Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Epochen -> fließende Grenzen
- Eduard Meyer (1855-1930)
- Dreiteilung: Antike, Mittelalter, Gegenwart
- Geschichte des Mittelmeerraumes und der angrenzenden Gebiete:
politisches, kulturelles, wirtschaftliches Miteinander; mare nostrum (unser
Meer) = Mittelmeer (einheitlicher politischer Raum); Westen: Straße von
Gibralta, Säulen des Herakles; Osten: Germanen; Norden: Britannien, Irland;
von Rom beherrscht: Spanien, Frankreich, Italien, Kleinasien
- Keilschrift sehr schwer zu lesen
- Linearschrift B: in Griechenland, Kreta; auf Tontäfelchen; aus ägyptischer
Silbenschrift entstanden; nicht geeignet für literarische Texte; Silbenschrift der
mykenischen Kultur Griechenlands
- Linearschrift A: Vorgänger noch nicht identifiziert; ab 1200 keine schriftlichen
Zeugnisse mehr wegen dunklen Jahrhunderten; Schriftsystem der minoischen
Kultur Kretas; wahrscheinlich auch Silbenschrift
- Palast von Knossos
- Homer: hat nicht Ilias und Odyssee gedichtet; übernimmt Motive und setzt sie
zusammen
- Alte Geschichte: Anfang im 8.Jhd., Ende unklar
- Intellektuelle Revolution 8.Jhd.v.Chr.: Griechen übernehmen Alphabet (jeder
Laut ein Symbol) -> modifiziert = verändert/ angepasst
- Alleinherrschaft Konstantins 324 (1. Christlicher Herrscher), Konzil von Nicaea
325
- Sieg der Westgoten bei Adrianopel 378 (Niederlage für das römische Reich)
- Absetzung des letzten weströmischen Kaisers Romulus Augustus durch
Odoakar 476 (im Osten bleibt es -> später byzantinisches Reich)
- Eroberung Italiens durch die Langobarden (elbgermanischer Stamm) 568
- Einbruch der Araber Mitte des 7.Jhd. (Osten, Mekka, Medina); Tod
Mohammeds 632
- Kaiserkrönung Karls des Großen 800 (Untergang des weströmischen Reiches;
Aktivierung durch Karl)
- Fall von Byzanz 29.05.1453
- Kriegerisch: Völkerwanderung
- Nichtchristliches lebt weiter
- Kein einheitliches Datum, wann Antike endet -> ca. 500 (Untergang
Westroms)
- Quellen: Geschichtswissenschaft ermittelt mit Hilfe verschiedener Methoden
aus den Zeugnissen der Vergangenheit: politische Ereignisse und
gesellschaftliche und wirtschaftliche Verhältnisse in einer bestimmten Region
und für einen bestimmten Zeitraum
Tradition sind Quellen, die ganz bewusst im Hinblick auf die Nachwelt
erzeugt und überliefert wurden
, Überreste sind eher „unabsichtlich“ erhalten gebliebene Materialien (z.B.
archäologische Zeugnisse)
Denkmäler sind für die Zeit selbst und die nachfolgende Zeit erschaffen
- Hermann Bengtson (1909-1989)
Primäres Material: Urkunden, Briefe, Reden
Sekundäres Material: mit Absicht geformte Überlieferung
- Arten von Quellen:
Archäologische Quellen (Steinbeil, Akropolis, Ur- und Frühgeschichtliches,
Funde von Archäologen)
Numismatische Quellen (Münzen – Material und Reinheit, Bleigehalt,
Bildnis und Text darauf -> Münze = Tageszeitung der Antike)
Papyrologische Quellen (auf Papyros geschrieben, vor allem in Ägypten)
Epigraphische Quellen (auf bzw. in Stein gemeißelt, gemalt,
Schmierereien)
Literarische Quellen (abgeschrieben, z.B. Komödien,…; Spektrum der
modernen Literatur)
- Die griechische Frühzeit, Ritt durch Jahrtausende (Mykene: bedeutende Stadt
Griechenlands)
- Kykladenkultur 2600-1800 v. Chr.
- Minoische Palastkultur auf Kreta 2000-1450 v. Chr.
- Mykenische Kultur (Peloponnes = Halbinsel des griechischen Festlandes)
1600-1200 v. Chr.
- Dunkle Jahrhunderte 1200-800 v. Chr.
- Minoisches Kreta: zentrales Bindeglied zwischen altem Orient und
Griechenland; Bronze als Hauptmaterial
- Rekonstruktion in Knossos (war die erste Hochkultur; irgendwann Mykener als
Anführer)
- Palast in Pylos (Hafenstadt Griechenlands): kleiner als Palast in Knossos;
viele Linear B – Täfelchen gefunden; Sprache: Vorform von griechisch; Leute
dort sind Achaier
- Löwentor in Mykene: Menschen müssen ernährt werden, die für einen
arbeiten
- Garaus zu dunklen Jahrhunderten? Grund unbekannt -> dorische Wanderung
war nicht der Grund (hat auch nie stattgefunden)
12.11.18:
- Dunkle Jahrhunderte: bis ins 20.Jhd. negative Epoche, dann Wandel; Krise =
Anfang von Neuem (z.B. Keramik)
- Geometrische Epoche
- 8.Jhd. Beginn des Alphabets
- Archaik (Epoche in der politischen und kulturellen Entwicklung, 750 v. Chr. –
500 v. Chr.)
- Hopliten (Angehörige der Haupttruppe der griechischen Heere)/ Phalanx
(dichtgeschlossene, lineare Kampfformation)
- Kolonien (Apoikien)
, - Tyrannis (Herrschaftsform der griechischen Antike, unumschränkte
Alleinherrschaft)
- Hirschfeld Krater: handwerklich schwer
- Verschiedene Siedlungsplätze in den dunklen Jahrhunderten
- Ende der dunklen Jahrhunderte: Frühform des griechischen Alphabets (z.B.
auf attischen Schwarzfigurenschalen zu sehen)
- Bevölkerungswachstum
- Tyrann: Mann, der es schafft politisches Geschäft zu dominieren; temporärer
Herrscher einer Stadt; oft Ausbruch eines wirtschaftlichen Erfolges
- Ende der Archaik: Perserkriege 490/ 479
- Hisarlik (Standort des antiken Troja, in der heutigen Türkei) -> z.B. Burgberg
- Heinrich & Sophia Schliemann ( reicher Pelzhändler, Sophia 2. Ehefrau)
- Schatz des Priamos (von Schliemann gefunden) -> Stücke oft älter als
trojanischer Krieg
- Mehrere Städte nebeneinander und Schichten: Troja eventuell 4. Schicht ->
Keramik in Schichten gefunden
- Keilschriftzeugnisse:
Wilusa (Landschaft) -> Ilusa -> Ilion (alternativer Name für Troja)?
Aleksandu-Vertrag
Keilschrift (oft auf Tontäfelchen)
- Homer: Ilias - Odyssee
Dichtung mit fiktiven Inhalt (heldenhaftes Kämpfen, Schicksale)
Ilias: Krieg ist mühsam; Helden -> Ruhm, früher Tod; älter (Mitte
8.Jhd.v.Chr.); 16000 Verse
Odyssee: eine Generation später; Heimkehr von Odysseus
Enthalten Mythos von trojanischen Kriegen und Folgen
Können nicht vom gleichen Autor sein (sprachlich anders)
Erzählstoff muss bereits bekannt gewesen sein
Hesiod nimmt Bezug auf Bücher
- Becher des Nestor: 1954 mit Schriftzeichen gefunden
Bezug auf Ilias genommen
Ca. von 720/735 -> Ilias älter
- Vase mit trojanischem Pferd ca. 670 v.Chr. Gefunden
- Ilias (schildert Abschnitt des trojanischen Krieges): Sterben, Leid, Zorn als
Themen; Beginn mit Anrufen der Musen; Individuum des Dichters nicht
genannt; Achill = Held; Agamemnon nimmt Achill Sklavin weg -> wer hat sie?;
Frau im Zentrum; Achill kämpft nicht mehr weiter -> große Stunde von Hektor
- Kampf um den Leichnam des Patroklos (Freund von Achill)
- Achill schleift den Leichnam Hektors
- Vater von Hektor (Priamos) isst mit Achill, der ihm den Leichnam Hektors gibt
- Achill wird von Paris getötet, Agamemnon stirbt auch (von Frau und deren
Liebhaber erschlagen)
- Goldmaske des Agamemnon = Totenmaske
- -> zerstörte Stadt, alle Helden sind tot
- Agamemnon von Mykene: Herrscher von Mykene; Anführer der Griechen im
trojanischen Krieg
- Menelaos von Sparta: König von Sparta