Studium: Soziale Arbeit B.A. / Vollzeit - Fernstudium / 4. Fachsemester
Modul: Qualitätsmanagement in der Sozialen Arbeit (DLBSAQMSA01)
Tutor: Simon Mamerow
Workbook
Eingereicht am 31. Mai 2021
an der IU - Internationale Fernhochschule
Name: Franziska-Pauline Russow
Matrikelnummer: 92001108
, Workbookaufgabe 1:
In der Sozialen Arbeit (SA) wird die Qualität als ein Instrument zur Messung einer Beschaffenheit
definiert. Die Messung geschieht beispielsweise innerhalb von Leistungen die von einem freien
Träger, z. B. durch eine Konzeption, erbracht werden. Voraussetzung für eine erfolgreiche Quali-
tätsmessung sind vorab festgelegte Schlüsselmerkmale, auch Key Performance Indicators (KPIs)
genannt, damit die Qualität anhand von Merkmalen gemessen und entweder als positiv oder nega-
tiv beurteilt werden kann.
Ein Praxisbeispiel, welches Qualität messbar macht, ist das Einrichtungskonzept einer Kita. Es lie-
gen Kriterien zum Ablauf und zur Erreichung der Ziele vor, welche bereits von einer zertifizierten
Stelle, z. B. dem Jugendamt, abgesegnet sowie vertraglich festgelegt wurden. Die Konzeption
stellt einige Schlüsselmerkmale, wie z. B. das Leitbild oder der Personalschlüsse, und wichtige,
messbare Werte dar. Weiterhin sind zur Bewertung der Qualität die internen Gründe zu betrachten.
In diesen wird die Leistungserbringung gemessen, damit die Ziele des Trägers zuverlässig erreicht
werden. Um diese Herausforderung erfahrungsgemäß erfolgreich, hinsichtlich der Richtlinien der
Konzeption, zu bewältigen, eignet sich ein zertifizierter Qualitätsmanager. Dieser besucht die Ein-
richtungen mindestens zwei Mal jährlich, überprüft Checklisten und führt Gespräche mit den Mitar-
beitern über die Zielerreichung sowie Zufriedenheit. Hinzu wirken sich die regelmäßige Reflexion
des pädagogischen Handelns, teaminterne Supervisionen sowie die das Feedback der Eltern posi-
tiv auf die Leistung und somit auf die Qualität aus. Trotz professioneller Fachkräfte gilt es jedoch
zu beachten, dass jeder Mitarbeiter individuell arbeitet und somit jederzeit in- und externe Konflikte
auftreten können.
Die Außenwahrnehmung deklariert sich neben der erfolgreichen Umsetzung der Konzeption als
eine weitere Herausforderung. Hier entspringt der nicht-sichtbare Teil in die Öffentlichkeit. Betitelt
wird dieser Teil als Leistungssicherheit und spiegelt die Zuverlässigkeit eines Trägers wider. Der
unsichtbare Teil ist besonders herausfordernd und benötigt qualifizierte, verantwortungsbewusste
und geschulte Mitarbeiter, die dazu beitragen, dass die zuvor festgelegten Kriterien der Konzeption
umgesetzt werden. Nebenher muss beachtet werden, dass es in Einrichtungen zu Krankheitsfällen
kommen kann, die dafür sorgen, dass der Personalschlüssel deutlich übertroffen wird, Mitarbeiter
überfordert sind und die Qualität trotz der großer Bemühungen nicht mehr gewährleistet werden
kann. Eine weitere Alltags-Herausforderung ist der regelmäßiger Austausch mit den Kollegen und
Eltern. Oftmals fehlt es an der Zeit für Elternabende und Konferenzen. Sind beide Eltern berufstä-
tig, die pädagogische Fachkraft voller Überstunden und die Dokumentation, um die Qualität zu
rechtfertigen, sorgen ebenso für wenig Zeit am Kind, so besteht die Gefahr, dass die Außenwir-
kung geschädigt wird. Trotz der gut geschulten Mitarbeiter der jeweiligen Einrichtung kann diese
von den Eltern als unorganisiert wahrgenommen und mit einer mangelnder Qualität charakterisiert
werden. Ist der Ruf nun beeinträchtigt, hilft auch die erfolgsversprechende Konzeption nicht. Hier-
bei müssen wesentliche Veränderungen (z. B. Leitungswechsel) vollzogen werden, damit erneut
Vertrauen nach Außen gewonnen werden kann. Schlussfolgernd kann gesagt werden, dass es für
Qualität trotz guter Konzeptionen und geschulten Fachkräften keinen Erfolgsschlüssel gibt, da äu-
ßere Umstände einen großen, nicht mess- und vorhersehbaren Einfluss auf die Qualität haben.
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