C2
Simon Remus
2022
Mikrobiologie I – Seite 02
Mikrobiologie II – Seite 12
Klinische Chemie – Seite 26
Immunologie – Seite 31
Transfusionsmedizin – Seite 39
Pharmakologie – Seite 41
Anatomie – Seite 56
Schaubilder – Seite 62
, Mikrobiologie I – Erreger aus den VLs
Allgemein zu Mikrobiologie
Allgemein
- Woher kommen Infektionen?
- Biotop Mensch – über 90% der Zellen unseres Körpers sind fremd
• Bakterien, Pilze usw.
• Ganz viele Staphylokokken, Streptokokken, Anaerobier uvm.
- Wann kommt es zur Infektion?
• Bakterielle Pathogenität vs. Immunitätslage
Identifizierung der Erreger
- Bakterienmorphologie: Färbeverhalten, Sporenbildung
- Kulturmorphologie: Kolonieform, Pigmentbildung
- Physiologische Eigenschaften
• Enzymatische Leistungen, Stoffwechselendprodukte
- Massenspektrometrie
- Molekularbiologische Merkmale: DNA-Sequenzen, DNA-Sonden
- Antigenstruktur: Serologische Untersuchungen
Einteilung nach Gramfärbung
- Einteilung der Zellen nach dicke ihrer Mureinschicht (dicke der Membran)
- Grampositiv – dicke Mureinschicht
- Gramnegativ – dünn
- Wird zusätzlich noch die Morphologie betrachtet erhält man vier Gruppen:
Einteilung nach Stoffwechsel
- Obligate Aerobier
• Bacillus
- Fakultative Anaerobier
• Enterobacteriae, Streptokokken, Staphylokokken
- Obligate Anaerobier
• Clostridien, Bacteroides
Exkurs: Agarplatten
- Mit gewissem Nährmedium
• Je nach Platte spezifisch oder unspezifisch
- Beimpfen → Bebrüten → Resultat ansehen
, Staphylokokken
Allgemein
- Haufenkokken (Grampositiv)
- Besitzen Katalase = Gabe von 2 H2O2 führt zu Produktion von 2 (H2O + O2)
• Abgrenzung zu Streptokokken, die haben keine
- Über 30 verschiedene Spezies
• S. aureus, epidermidis, saprophyticus, haemolyticus, lugdunensis, capitis,
cohnii, hominis, schleiferi, simulans, warneri usw.
Staphylokokkus aureus
- Kommt bei 25 – 30 % aller Menschen auf der Haut und in den oberen Atemwegen
- Fakultativ anaerob
- Toxine und Pathogenitätsfaktoren
• Enterotoxine – sind sehr hitzebeständig (durch Kochen nicht zerstört)
→ Lebensmittelvergiftungen (Durchfall, Erbrechen mit kurzer Inkubationszeit
von wenigen Stunden)
• Exfoliatine A und B (5 % der Staphylococcus-aureus) sind neben der Invasion
der Bakterien beteiligt am Staphylococcal Scalded Skin Syndrome – SSSS /
Morbus Ritter von Rittershain / Pemphigus neonatorum / Syndrom der
verbrühten Haut
→ Blasenbildung, Rötung, Juckreiz, Lethargie, Fieber oder Hypothermie,
Schleimhäute nicht mitbetroffen (im Gegensatz zum Lyell-Syndrom), Blasen
ohne Erreger
→ Hauptsächlich bei Kleinkindern und immunsupprimierten Erwachsenen
über 60 Jahre
• TSST-1 (Toxic-Shock-Syndrom-Toxin-1) – Verursacht das Toxic Shock
Syndrome
→ Unkoordinierte Freisetzung von Zytokinen durch CD4-TC-Aktivierung
→ Exantheme, Hypotonie, Fieber, Schock, Multiorganversagen, selten Tod
• Panton-Valentine-Leukocidin – nekrotisierende Pneumonien (hohe Letalität)
• α-Hämolysin – ein porenbildendes Toxin
• Kapselpolysaccharide (gg. Immunsystem)
• Protein A – bindet IgG und verhindert Opsonisierung
• Clumping-Faktor (Fibrinogen) – Abkapselung
→ Abszesse, Furunkel/Karbunkel, Impetigo contagiosa, aber auch Organ-
infekte (Wirbelosteomyelitis, nosokomiale Pneumonie, Endokarditis,
Bakteriämie/Sepsis)
- Diagnostische Merkmale: Beta-Hämolyse, einziger Streptokokkus mit Koagulase
- Zählt zu den wichtigsten Erregern nosokomialer Infektionen
- Therapie
• 80 % Penicillinresistent (wegen Penicillinase/beta-Laktamase)
• Also entweder Beta-Laktamase-feste Antibiotika
➔ Penicilinase-feste beta-Laktam-AB wie Flucloxacilin, Cephalosporine I / II
→ Clindamycin bei Penicillinallergie
• Oder in Kombination mit Laktamase-Inhibitor
➔ Clavulansäure, Sulbactam, Tazobactam
, MRSA
- Methicilin-Resistenter-Staphyokokkus-Aureus
- Ist s. aureus der nach Bakteriophageninfektion auch gg. festes Penicillin resistent ist
• MecA-Mutation führt zu Vorhandensein von PBP2a
• Das hat 10.000-fach geringere Affinität zu Penicillin / Methicillin
• Standardtherapie dann mit Vancomycin
- PBP? – Penicillin-Binding-Protein
• Normalerweise 4 verschiedene mit unterschiedlicher Affinität
• Enzym des bakteriellen Stoffwechsels, aber v.a. Target von Penicillin
Staphylokokkus Saprophyticus
- Grampositive Kokken
- Luft, Boden, Staub, Tierkadaver und Milchprodukte
• In Form von Tetraden oder "paketförmig"
- Häufiger Erreger unkomplizierter Harnwegsinfektionen
• Bei der Frau als Urethritis und/oder Zystitis
• Beim Mann als unspezifische Urethritis
- „Honeymoon-Zystitis“ → Zystitis mit Staphylococcus saprophyticus nach dem GV
- Therapie: ist in den meisten Fällen sensibel gegenüber Cotrimoxazol
• Kombipräparat aus Folsäureantagonisten: Trimethoprim und Sulfamethoxazol
Streptokokken
Allgemein
- Kettenkokken (Gram-positiv)
- Einteilung
• Beta: Erys werden lysiert → wie bei S. aureus
• Alpha: Hämoglobin wird reduziert → Grünbfärbung
- Antigene nach Lancefield (Rebecca Lancefield)
• C-Substanz (Oberflächenpolysaccharid) mit unterschiedlichen spez. AK
• Einteilung nach Antigen in 20 Gruppen = Lancefield A – T