Auf Basis des Interviews „Ein Streitgespräch: Geht die deutsche Sprache vor die Hunde?“ (GEO Wissen 40/ 2007) werden die Positionen der Experten Rudi Keller, Walter Krämer und Alexander Kekulé zusammengefasst und gegenübergestellt. Die Kenntnis von unterschiedlichen Positionen in der aktuel...
Thema des gesamten Interviews
In dem Streitgespräch der drei Experten Keller, Krämer und Kekulé wird die Frage thematisiert, ob die heutigen
Entwicklungen und Veränderungen im Gebrauch der deutschen Sprache als negativ und somit als „Sprachverfall“
bewertet werden müssen, oder ob es sich nicht vielmehr um die Auswirkungen des gewöhnlichen Sprachwandel-
Prozesses handelt. Der Fokus liegt hierbei insbesondere auf dem Einfluss des Englischen, den die drei
Gesprächspartner aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten.
Position Kellers
Dem Autor und Germanistik-Professor Rudi Keller zufolge, kann in Bezug auf die aktuellen sprachlichen
Veränderungsprozesse nicht von einem Sprachverfall gesprochen werden, da es sich seiner Meinung nach
lediglich um den „allgegenwärtigen Sprachwandel“ handele, den es schon immer gegeben habe (vgl. Z. 17-19).
Dementsprechend sieht er ebenfalls keine Bedrohung der deutschen Sprache durch den vermehrten Gebrauch
von Anglizismen, denn im Gegenzug verschwänden wiederum andere Fremdwörter aus dem alltäglichen
Sprachgebrauch (vgl. Z. 46-52). Man solle sich den flexiblen Gebrauch des Englischen gezielt zunutze machen,
z.B. im Marketingbereich, und die eigene Sprache sinnvoll ergänzen. Grundsätzlich geht es ihm also darum,
diesen Wandel zuzulassen, weshalb er den Veränderungen mit positiver und offener Haltung gegenübersteht
(vgl. Z. 147-150).
Position Krämers
Walter Krämer vertritt als Professor für Wirtschafts- und Sozialstatistik sowie als Vorsitzender des Vereins
Deutsche Sprache den Standpunkt, dass der zunehmende Einfluss von Fremdwörtern, vor allem aus
dem Englischen, eine Bedrohung darstellt (vgl. Z. 20-24). Verantwortlich hierfür macht er in erster Linie
Konzerne und Werbeagenturen, die Deutsch und Englisch aus Werbezwecken vermischten, um ihre
Produkte besser vermarkten zu können (vgl. Z. 55-57). Er fordert, sich den Möglichkeiten der eigenen
Muttersprache wieder bewusster zu werden (vgl. Z. 127-128) und sich nicht zu stark an das Ausland
anzupassen (vgl. Z. 74-77), da das Deutsche schlussendlich sogar besser geeignet sei, um sich
Marktvorteile zu verschaffen (vgl. Z. 109-119).
Position Kekulés
Der Professor für Mikrobiologie Alexander S. Kekulé nimmt einen zunehmenden Einfluss des Englischen wahr,
den er dadurch begründet, dass Nationen, die unter anderem in wirtschaftlichen Positionen führen, sich
ebenfalls im Gebrauch ihrer Sprache durchsetzen (vgl. Z. 52-59). Daher gelte es, sich anzupassen, die Vorteile
dieser Sprache anzuerkennen und sie zusätzlich zu der eigenen zu erlernen (vgl. Z. 150-156). Das Beherrschen
zweier Sprachen hätte zur Folge, dass Deutsch nicht mehr durch einen möglichen Sprachverfall, bzw. eine
„Kontamination“ (Z. 106) bedroht wäre.
Keller: Kekulé Krämer
• Zahl an Fremdwörtern • Unmöglichkeit, die • Notwendigkeit des • Zunahme an
hat nicht merklich Veränderungen zu Beherrschens beider Fremdwörter als
zugenommen (vgl. Z. 40) ignorieren (vgl. Z. Sprachen (vgl. Z. 62) dramatische
• überhaupt keine • Deutsch kann durch • zunehmender Entwicklung (vgl. Z.
60-62)
Bedrohung durch einen das „Denglisch Einfluss des 21-23)
• Englisch bietet
Sprachverfall (vgl. Z. 17) kontaminiert Englischen (vgl. • gänzliche Anpassung
Vorteile, vor allem
(natürlicher Prozess des werden“, wenn man Z. 52-53) führt zu einem Verfall
durch morpho-
Sprachwandels) nicht beide Sprachen • „Denglisch“ als der Muttersprache (vgl.
logische Flexibilität,
• englische Wörter als bereits im Kindesalter Phänomen eines Z. 76-77)
die sich
Bereicherung der erlernt (vgl. Z. 94ff.) möglichen • verminderte Nutzung
insbesondere bei der
deutschen Sprache in • Anpassung an Sprachverfalls der deutschen Sprache
Produktvermarktung
bestimmten Kontexten wirtschaftlich oder (vgl. Z. 106-108) kann Wettbewerbs-
einsetzen lassen (vgl.
(vgl. Z. 136-137) Z. 151) wissenschaftlich vorteile einschränken
führende Nationen, (vgl. Z. 116-119)
deren Sprachen
dominieren (vgl. Z.
57-59)
Ergänzungen:
Keller + Krämer führen wissenschaftliche Untersuchungen an
alle drei bemerken einen Sprachwandel in der deutschen
Sprache
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