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Einsendeaufgabe Fernstudium Psychologie PFH Göttingen allgemeine Psychologie Sprache

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Dies ist die von mir verfasste und selbst erarbeitete Lösung zur Einsendeaufgabe im Fernstudium Psychologie, 1. Semester, allgemeine Psychologie 3, Sprache. Ich bin selbst der Urheber des Textes, bitte nicht eins zu eins verwenden, sondern abwandeln und umformulieren. Diese EA wurde sehr gut besta...

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vorschau 2 aus 6   Seiten

  • 18. mai 2022
  • 6
  • 2017/2018
  • Andere
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Minzzi
EINSENDEAUFGABE Seite 1

ALLGEMEINE PSYCHOLOGIE III– Sprache

Aufgabe 1


Sprache ist ein System mit welchem sich kommunizieren lässt – wobei innerhalb dieses Systems abstrakte Symbole
nach bestimmten Regeln kombiniert werden müssen. Diese abstrakte Definition gilt aber nicht nur für menschliche
Sprachen sondern z.B. auch für Kommunikationssysteme in der Tierwelt (Tanz der Bienen) oder Gebärdensprachen.
Charles Hocket versuchte erstmals, eine eigene Definition für menschliche Sprache zu finden, um diese von anderen
Kommunikationssystem abzugrenzen. Dabei erstellte er eine Liste mit 13 Designkriterien für menschliche
gesprochene Sprache.
So wird nach Hockets Kriterien menschliche Sprache gesprochen und gehört, das Gesprochene breitet sich in alle
Richtungen aus wobei sich seine Quelle lokalisieren lässt, das Gesprochene verklingt rasch, was verstanden wird
kann auch produziert werden und umgekehrt, was man selber produziert, versteht man auch, der menschliche
Sprechapparat ist auf das Sprechen spezialisiert. Die sprachlichen Zeichen selbst haben Bedeutung, sind willkürlich
gewählte und abstrakte diskrete Einheiten, die sich auch auf etwas räumlich und zeitlich Entferntes beziehen
können. Das sprachliche System erwirbt man durch Lernen und es ist offen und wird durch Neuerungen ergänzt.
Bedeutungslose Elemente wie Phoneme werden zu bedeutungshaltigen Morphemen kombiniert.
Mit menschlicher gesprochener Sprache lässt sich jede beliebige und noch nie dagewesen Äußerung produzieren, in
dem – wie z.B. in der deutschen Sprache – 26 Symbole, die Buchstaben, zu ca. 115.000 Wörtern kombiniert sind, und
sich aus diesen nach den Regeln der Grammatik kombiniert schier unendlich viele sinnvolle Aussagen bilden lassen.
Dabei besteht Sprache aus verschiedenen Bestandteilen. Sie umfasst Schriftliches, Gebärden und das gesprochene
Wort. So besteht Sprache aus Symbolen und Regeln, wobei die grammatikalischen Regeln die Kombination der
Symbole so vorgeben, dass sich unendlich viele sinnvolle Äußerungen bilden lassen. So sind MORPHEME und
WÖRTER bedeutungshaltige Symbole, die wiederum aus PHONEMEN zusammengesetzt sind. Aus Morphemen und
Wörtern kann dann die nächste größere Einheit – ein Satzteil oder Satz – gebildet werden.


Die kleinsten Einheiten menschlicher Sprache sind die Phone und Phoneme. Phoneme sind auch die kleinste
sprachliche Einheit, die bedeutungsunterscheidend sind. Die entsprechenden akkustischen Laute heißen Phone. So
gibt es im Hochdeutschen beispielsweise die Unterscheidung zwischen den Phonen „d“ und „t“, so ergibt sich
akkustisch der Unterschied zwischen den Worten „der“ und z.B. „Teer“. Das „d“ in „der“ ist stimmhaft, das „t“in Teer
stimmlos. So kann ein Zuhörer den Unterschied erkennen. Die Stimmlosig- oder haftigkeit ist aber nicht in jeder
Sprache entscheidend – es gibt auch Worte, bei denen dieses Merkmal zu keinem Unterschied führen würde und das
Wort würde in jeder Art gleich verstanden werden (z.B. das Wort „Tabu“ aus dem Tonganischen könnte sowohl wie
Tapu oder auch Tabu gesprochen werden und würde immer gleich verstanden werden). Wieviele phonemische
Unterschiede es jeweils gibt, variiert dabei von Sprache zu Sprache.
Die kleinsten bedeutungstragenden Einheiten von Sprache sind die sogenannten MORPHEME. Ein Morphem kann
dabei ein ganzes Wort sein aber auch Teil eines Wortes. Morpheme sind nicht zu verwechseln mit Silben. Morpheme
sind die Unterteilung nach bedeutungstragenden Sinneinheiten, Silben sind die rhythmischen Einheiten
gesprochener Sprache. „“Bahn“ ist z.B. Wort und Morphem gleichzeitig. „Tänzerin“ hingegen besteht aus zwei
Morphemen, nämlich „Tänzer“, was auf die Art der Tätigkeit verweist und „in“, was dem Wort das weibliche
Geschlecht gibt. Das gleiche Wort besteht hingegen aus drei Silben „Tän“-„zer“-„in“. So wird deutlich, dass Silben die
kleinste Lautgruppe sind, die in einem Atemzug ausgesprochen werden können. Auch Silben haben verschiedene
Bestandteile: Der wichtigste ist dabei der Silbengipfel, oft ein Vokal oder Doppelvokal (Diphtong) – je nach Sprache

, könnte der Silbengipfel aber auch ein Konsonant sein. Dabei kann dem Silbengipfel ein Silbenansatz (onset)
vorausgehen und ein Silbenende (coda) folgen. Man sagt das Silbengipfel und –Ende den Reim bilden und Ansatz und
Ende die Silbenschale. Beispiel ist die Silbe und gleichzeitig das Wort und gleichzeitig Morphem „Nacht“. Onset : „N“
Gipfel: „a“ coda: „cht“, Reim wäre also „acht“. Die Silbenschale „N“ und „cht“. Die Coda ist niemals obligatorisch, im
Deutschen ist der onset obligatorisch, in vielen anderen Sprachen hingegen nicht.
So sind wir jetzt bei der kleinsten grammatikalischen Einheit von Sprache, die für sich alleine stehen kann, dem
WORT. Ein Wort ist erkennbar (in der deutschen Sprache) durch Leerzeichen vor und nach anderen Wörtern in der
geschriebenen Sprache. Wie oben erklärt, kann ein Wort aus verschiedenen bedeutungstragenden Einheiten –
Morphemen – bestehen. Es gibt Inhaltswörter, die für sich genommen eine inhaltliche Bedeutung haben
(Substantive, Adjektive, Adverbien und Verben – z.B. Mauer, Kind, schön, groß, schnell, bauen, spielen etc.).
Funktionswörter haben dagegen eine grammatische Funktion und bedeuten für sich alleine noch nichts, sind aber für
den Satzbau und für die z.B. Deklinationsspezifizierung wichtig. Funktionswörter sind Artikel, Konjunktionen,
Präpositionen und Pronomen(z.B. der, die, das, den, zu, in, vor, sie, euch, für etc.). Nicht alle dieser Wortarten
kommen in jeder Sprache vor und in einigen Sprachen gibt es zusätzliche Wortarten.
Die nächst größere Einheit der Sprache ist der SATZ, mindestens bestehend aus Subjekt und Prädikat (z.B. „Peter
(Subjekt) schreibt (Prädikat)). Dabei drückt schon ein kürzest möglicher Satz einen kompletten Gedanken aus. Die
Kombination von Wörtern zu einem sinntragenden und verständlichen Satz kann allerdings nicht völlig beliebig
erfolgen sondern folgt den Grammatikregeln einer Sprache, die eben Kombinationsmöglichkeiten und definierende
Wortänderungen (Konjugationen und Deklinationen) vorgibt.
Wichtige Grammatikregeln sind daher die Morphologie und die Syntax, die sich auch gegenseitig ergänzen. Dabei
regelt die SYNTAX die Wortstellung im Satz (Es ist ja ein Unterschied in der Bedeutung ob man sagt „Der Hund beisst
das Kind“ oder „Das Kind beisst den Hund“) und die Morphologie die Flexionen, also die Veränderung der Wörter je
nach Kasus und Tempus etc. ( z.B. ich zeige - ich zeigte / der Baum ist schön/ den Baum betrachten ist schön). Dabei
ist der Zusammenhang zwischen Morphologie und Syntax so geregelt, dass gilt: Je freier die Wortstellung desto
wichtiger die Morphologie (z.B in der lateinischen Sprache) bzw. je weniger Flexionen desto genauer muss die
Worstellung im Satz definiert sein (in der englischen Sprache z.B).


Ein wichtiger Teil der Grammatik in jeder Sprache sind auch die PHRASENSTRUKTURREGELN. So bestehen Sätze
wiederrum aus kleineren Einheiten, den Phrasen, die selbst hierarchisch organisierte Einheiten bilden. So gibt es in
fast jedem korrekten Satz eine Nominalphrase, die das Subjekt des Satzes benennt und eine Verbalphrase, die eine
Aussage über die Handlung trifft. Nominalphrasen bestehen aus deklinierbaren Wortarten, wie Substantive,
Numerale, Adjektive und Pronomen. In der Verbalphrase ist wie der Name schon sagt, ein Verb das zentrale Element
oder der „Kopf“ wie man sagt. Eine Verbalphrase kann darüber hinaus auch eine weitere Nominalphrase enthalten,
die das Objekt näher spezifiziert. Es gibt auch noch weitere mögliche Bausteine an Phrasen, wie z.B. eine von einer
Präposition eingeleitete Präpositionalphrase oder eine Adjektivphrase oder Adverbphrase. Mit Hilfe einer
Anordnung der Phrasen eines Satzes lässt sich seine Struktur gut darstellen. So eine Anordnung nennt man
PHRASENSTRUKTURBAUM. Dabei definieren die Phrasenstrukturregeln, wie Wörter zu Phrasen und Phrasen zu
Sätzen kombiniert werden. Eine der wichtigsten Regeln dabei lautet: Ein Satz ist die Kombination aus Nominalphrase
und Verbalphrase. Analog gilt das auch für die Zerlegbarkeit der Nominalphrase in Artikel und Adjektiv plus Adjektiv
und Nomen oder Verbalphrase in Verb und Nominalphrase und Präpositionalphrase. Mit Hilfe dieser Zerlegungen
kann man z.B. auch Mehrdeutigkeiten gut auf die Spur kommen. Auch wenn die Grammatiken von Sprachen über
noch viel mehr Phrasenstrukturregeln als die o.g. verfügen, ist die endliche Anzahl dieser Regeln doch begrenzt. Es
ist damit in jeder Sprache möglich eine unendliche Anzahl von sinnhaften und grammatikalisch richtigen Sätzen zu
erzeugen – aus diesem Grund ist die Behauptung von Chromsky richtig, dass Grammatik GENERATIV ist. In vielen
Sprachen wird dies durch die Prinzipien der Rekursion (ein durch eine Regel erschaffenes Produkt kann die Regel
wieder auf sich selbst anwenden= endlose Möglichkeiten, bzw. endlos tief verschachtelte Relativsätze werden
möglich) und Iteration (die Wiederholung von Wortteilen: z.b wie in Ururgroßmutter oder Wiederholungen generell:
Der Mann massiert die Frau und die Frau massiert den Mann usw.) gewährleistet.

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