10.1 Erziehung, Bildung und Betreuung
Soziales Verhalten, das bewusst/gezielt Lernprozesse nutzt, um dauerhafte Veränderungen in
Verhalten und Erleben zu schaffen, die Erziehungszielen entsprechen
Interaktiver, wiederholter Prozess zwischen Erzieher und Zu-Erziehenden, bei dem letzterer
etwas lernen soll
Kann direkt sein: Anweisungen, Erklärungen
Oder indirekt: Vorbild sein, in lernförderliche Umgebung (zb Spielplatz) schicken (für soziale
Erfahrung, Selbständigkeit zb beim Spielen, Konflikte lösen,..)
Bildung ist der Prozess, der auf die Entfaltung der Persönlichkeit zielt, bzw. jmdn ermöglicht,
selbstbestimmt handeln zu können:
1. Mit der Welt: Sachkompetenz (Ursache-Wirkung), Verstehen von Prozessen in Wirtschaft,
Politik, Kritik, Urteilsvermögen
2. Mit sich selbst: Selbstbildung (Identität) – Eigeninitiative wichtig dafür
3. Mit anderen: soziale Bzh, gesellschaftl. Zustände
Bsp Sandburg bauen: Mit Welt: Sand, Außengelände
Mit sich selbst: Geduld, Spaß
Mit anderen: weitere Kinder, die helfen wollen oder Konflikte bereiten
Ko-Konstruktion: Lernen aus Zsmarbeit, Welt verstehen durch Austausch mit anderen
- Eltern wichtig (Vormachen+Zugang zur Welt verschaffen)
Bildung als Selbstbildung = innerer Prozess
- Abhängig von Gefühlen, Wissen, Erfahrungen – formen Wahrnehmung
- Jedoch ist Bindung Voraussetzung (Explorationsverhalten)
Bildung vs Erziehung
Bildung innerpsychisch – Erziehung interaktiv
- Erziehung unterstützt mit sozialem Handeln die eigenständige Auseinandersetzung des
Lernenden mit der Welt (Bildungsprozesse)
- Bildung ist deshalb auch Maßstab, der Erziehungsziele beurteilt+kritisiert (zb die, die
Selbstbestimmung behindern wie extreme Strenge)
Betreuung
- Pflege: körperl. Wohl
- Schutz: Gefahren abwehren (Aufsichtspflicht)
- Fürsorge: Zuwendung, damit körperl.+seel. alles gut ist
In zb Schulen oder Behindertenstätten
, 10.2 Erziehungsziele
Funktionen
Durch Ziele hat Erziehung Orientierung, wie sich zu Erziehender in Zukunft verhalten soll + wie sich
Erzieher in Erziehung verhalten soll
Intentionalität (Zielausrichtung) = Kernmerkmal (ohne wäre es Sozialisation / Beeinflussung, nicht
Erziehung)
Erziehungsziel: erzieherisches Handeln, das zu Verhaltensänderung führt
Lernziele (als Kenntnisse, Fähigkeiten), die vorher definiert werden müssen
1. Verwirklichung Wert-, Normvorstellungen, gesellschaftl. Interessen
2. Organisation der Erziehung
3. Reflexion der Erziehung (angemessene Konsequenzen/Änderungen)
4. Richtpunkte für Zsmarbeit (zb bei Lehrern)
Zsmhang Werte, Normen, Erziehungsziele
Werte = wünschenswerte Orientierung (Verhalten)
Normen = Verhaltensvorschriften/-erwartungen (Verhalten regulieren)
+ Anforderungen an erzieherisches Handeln (Gewalt schlecht)
Erziehungsziele = auf W+N begründet, um diese zu bewahren in Gesellschaft
Bsp
Wert: Ehrfurcht vor Leben -> Norm: nicht töten -> E-Ziel: Konflikte gewaltfrei lösen
Oder Ehrfurcht vor Älteren -> Sitzplatz anbieten -> auf andere achten, Ältere respektieren
Oder Unversehrtheit der Natur bewahren -> Müll vermeiden -> Wissen für schonenden
Umgang mit Natur erwerben
Begründung
Beweisen von Richtigkeit von E-Zielen nicht möglich, da es sich an normative Verhaltenserwartungen
orientiert – deshalb Rechtfertigung mit der Begründung
Wertphilosophisch: Grundlage ist Würde des Menschen (Basiswert einer humanen Gesellschaft) –
festgelegt in Grundrechten (niemals Mittel zum Zweck)
------------rechte spalte
Anthropologisch: E-Ziele müssen sich am Wesen des Menschen orientieren (sozial – Kita, geistig -
Lernen)
Pragmatisch: an zeitgemäßen Aufgaben und Problemen orientieren (Umwelt, Corona,..)
Normativ: an für Zsmleben notwendigen Werte+Normen orientieren (Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft)
--------------------