Nachhaltigkeit
o Gleichsetzung mit Langfristigkeit (z. B. von Unternehmensstrategien) oder auch Langlebigkeit (von Produkten)
o Definition
verantwortungsvolle Umgang mit natürlichen, gesellschaftlichen und ökonomischen Ressourcen
faire und gerechte Verteilung der Ressourcen, und zwar innerhalb einer Generation, aber auch
generationenübergreifend (Besondere Bedeutung für Klima- und Umweltschutzthemen)
o Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit
eine ökologische, ökonomische und soziale Komponente gleichrangig behandelt
o 17 Nachhaltigkeitsziele
Sicherung einer global nachhaltigen Entwicklung in ökologischer, sozialer und ökonomischer Hinsicht
Gerechte Ressourcenverteilung im Zentrum des Nachhaltigkeitsverständnissen
Keine Armut, weniger Ungleichheiten, Geschlechter Gleichheit, Maßnahmen zum Klimaschutz,…
Corporate Social Responsibility (CSR)
o Unternehmen übernehmen Verantwortung für Auswirkungen der unternehmerischen Tätigkeit auf die
Gesellschaft
o Nachhaltigkeit im betrieblichen Umsatzprozess (Finanzierung, Beschaffung, Produktion, Absatz)
o Kreditinstitut
Vertrieb und Service sollten sich an den Bedürfnissen der Kunden orientieren
Nachhaltigkeit bei Anlageprodukten (auch in der Depot-A-Verwaltung) und bei der Kreditvergabe
Unterstützung Nachhaltigkeitsziele durch Spenden/Sponsoring (ideal in Verbindung mit Bankgeschäften)
Praktische Bedeutung für Kreditinstitute
o CSR-Berichtspflicht
Verpflichtung, regelmäßig über Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange zu berichten
Viele Unternehmen informieren inzwischen auf freiwilliger Basis in jährlichen Nachhaltigkeitsberichten
o Aktionsplan seit 2018
Ziel
Finanzierungsseitig einen Wandel der Wirtschaft zu fördern
Anlegern einen transparenten Zugang zu nachhaltigen Finanzprodukten zu ermöglichen und
Nachhaltigkeit stärker in das Risikomanagement zu integrieren
o MiFID 2 für Geschäftstätigkeit von Sparkassen
Nachhaltigkeitsaspekte sollen in der Anlageberatung verpflichtend angesprochen werden
BAFIN kündigt risikoorientierten Aufsichtsansatz für das Thema Nachhaltigkeit an
Forderung Diversity in Leitungsorganen von Wertpapierfirmen („Geschlechtergerechtigkeit“)
Stakeholder und Shareholder
o Stakeholder Definition
Gruppen/Individuen, die durch Zielerreichung einer Organisation entweder beeinflusst werden oder diese
beeinflussen. Unternehmenseigentümer können durchaus als Stakeholder aufgefasst werden
o Shareholder Definition
Anteilseigner, Eigentümer, Eigenkapitalgeber oder auch Träger
o Stake- und Shareholder werden häufig als Gegenpole angesehen
Stakeholder repräsentieren kumuliert die Interessen der Gesellschaft
Shareholder verfolgen ausschließlich gewinnmaximierende Ziele.
o Stakeholder von Kreditinstituten
Interne Stakeholder
unmittelbar und maßgeblich von den Auswirkungen der Tätigkeit eines einzelnen Unternehmens
betroffen oder darauf Einfluss nehmen
Kunden (passiv; aktiv), Mitarbeitende, Vorstand, Verbundpartner, Eigentümer/Träger
Externe Stakeholder
eher durch eine branchen- oder gesamtwirtschaftliche Betrachtung beeinflusst oder nehmen Einfluss
Staat, Umwelt/Ökologie, Soziales, Gewerkschaften, NGOs , Presse/Öffentlichkeit, Bankenaufsicht
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,Interessenkonflikte mit Stakeholdern Kreditinstitute
o Erwirtschaftung von Überschüssen durch das finanzielle und unternehmerische Engagement (Eigentümer)
Renditeforderung höher, je höher das Risiko ist
Unterstellte Gewinnorientierung führt zu Interessenkonflikten mit Stakeholdern
o Gewinne durch Kostenreduktion -> Nachteil für interne Stakeholder
Bsp.: geringe Löhne
o Steuervermeidungsstrategien -> Nachteil für externe Stakeholder
Bsp.: Verwendung preiswerter Rohstoffe (kann aus Kostengründen die Umwelt schädigen)
o Interessenkonflikte bei Sparkassen (Gemeinwohlorientierung) und Kreditgenossenschaften (Kunden- und
Mitarbeiterorientierung) geringer ausgeprägt.
Interessenskonflikte zwischen den Stakeholder Parteien
o Bsp.: Auseinandersetzungen zwischen Umweltschützern und Mitarbeitern des umweltverschmutzenden
Unternehmens
o Staat/Gesellschaft hat ein Interesse am Fortbestand des Unternehmens
o Hier geht es bei einem nachhaltigkeitsorientiertem Management darum, wessen Interessen im Vordergrund
stehen (gerechte Ressourcenverteilung in dieser und zukünftiger Generationen)
Abgrenzung Stakeholder Orientierung und CSR (Corporate Social Responsibility)
o Häufig werden Stakeholder- und CSR-orientiertes Management als inhaltsgleich verstanden, mit denen sich
gleichermaßen Nachhaltigkeitsziele auf Unternehmensebene erreichen lassen. (Intention der Ansätze
unterscheidet sich)
o Stakeholder Management/Orientierung
strategischer Ansatz, der auf die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage abzielt.
Orientierung an den Interessen der internen Stakeholder entspricht der Zielsetzung der aktuellen Shareholder
Wirtschaftlich-instrumenteller Ansatz
o CSR
Verfolgung langfristiger (generationenübergreifender) Ziele für „die Gesellschaft“
ggf. in einem Zielkonflikt mit den aktuellen Shareholdern (keine unmittelbare Auswirkung auf den
Unternehmenserfolg)
Entspricht dem Gedanken nachhaltiger Unternehmensführung (Langfristig, Generationsübergreifend, ….)
Ethisch-normativer Ansatz
o Stakeholder sind nicht nur Betroffene (aktive Rolle bei der Übernahme von Verantwortung für die Gesellschaft)
Umsetzung der nachhaltigen Produktion (Beteiligung interne Stakeholder, externe Stakeholder)
Maßgebliche Verantwortung für die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen
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,Stakeholder Orientierung und Unternehmenserfolg
o Ökonomische Vorteile
Signalwirkung einer Verfolgung gesellschaftlicher Interessen (angekündigt oder tatsächlich durchgeführt)
Positive Auswirkungen auf den Unternehmenswert ergeben sich immer dann, wenn interne Stakeholder-
Gruppen CSR-Aktivitäten würdigen
Argumente
besserer Zugang zu Ressourcen,
Gewinnung hochqualifizierter Mitarbeiter,
Aufbau immaterieller Vermögenswerte,
Zugang zu neuen Geschäftsmöglichkeiten.
Kostenvorteile durch verantwortungsbewussten Umgang mit eingesetzten Energien und Rohstoffen im
Produktionsprozess
Berücksichtigung von Mitarbeiterinteressen erhöht Motivation und Leistung
o Nachteile der Stakeholder- oder CSR-Orientierung (ökonomische Nachteile)
Unnötige Kosten und stellt damit einen Wettbewerbsnachteil dar
Nicht der CSR führt zu verbesserter Performance, sondern nur Unternehmen mit guter Performance können
es sich leisten, CSR-Maßnahmen durchzuführen, die nicht der Gewinnmaximierung dienen
Es führt vornehmlich den Nutzen des Managements und weniger den der Eigentümer
Identifikation und Klassifizierung von Stakeholdern
o Typische Aufgabe der Unternehmensleitung
o Instrumentell-wirtschaftliche Motivation von Nachhaltigkeitsmaßnahmen steht im Vordergrund
o Kriterien
Macht; Einfluss; Einflussmöglichkeiten; Bedeutung; Betroffenheit
o Klassifizierung externer Stakeholder (Macht/Einfluss)
Beeinflussung der öffentlichen Meinung über das Unternehmen -> Nachfrageänderungen -> Einfluss auf die
Ausrichtung des Unternehmens
Staat: Gesetze, Richtlinien und Verordnungen
o Klassifizierung interner Stakeholder (Macht/Einfluss)
Unternehmensintern: institutionellen Möglichkeiten der unmittelbaren Beteiligung an
Unternehmensentscheidungen
Management/Eigentümer: Große Macht
Lieferanten/Mitarbeiter: Weniger Macht
Je nach Marktsituation auch andere Verteilung möglich
o Bilateraler Vergleich Eigentümer/Manager (Macht/Einfluss)
Management: Wichtigste Gruppe (Formulierung Umsetzung von CSR Zielen)
Eigentum in wenigen Händen: Effektive Einflussnahme der Eigentümer möglich
Rechtsformspezifische Unterschiede in der Bedeutung der Anspruchsgruppen.
o Groß- und Privatbanken: Interessen der Eigentümer im Vordergrund.
o Volks- und Raiffeisenbanken: Eigentümerfunktionen von den Mitgliedern (gleichzeitig Kunden)
Automatische Stakeholderorientierung (Kundeninteresse)
o Sparkassen und öffentlich rechtliche Banken: Durch öffentlichen Auftrag an Stakeholdern interessiert
Versorgung mit Krediten, finanzieller Bildung, preisgünstige Finanzdienstleistungen
Spenden und Sponsoring (Beitrag für die Gesellschaft)
o Staat: externer Stakeholder (in Gestalt von Kommunen; Empfänger von Überschüssen, große Bedeutung)
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, Relevante Stakeholder Gruppen Sparkassen
o Intern
Mitarbeiter, Kunden (aktiv; passiv), Vorstandsmitglieder,
Verwaltungsratsmitglieder als Repräsentanten der Eigentümer sowie Verbundpartner
o Extern
Finanzaufsichtsinstitutionen und die Kommune als Steuerempfängerin,
o Sparkassentypische Stakeholder: Beteiligte am Gemeinwesen
o Repräsentanten des Gemeinwesens
Umweltschutzorganisationen, Stiftungen, Kirchen, Parteien und
Weitere Organisationen mit kommunalem Einfluss
o Bedeutung
Orientierung an Schwerpunkten der Geschäftstätigkeit und den Besonderheiten des Geschäftsgebietes
Konsequenzen aus dem Stakeholder Mapping
o Je weiter rechts oben, desto bedeutsamer Berücksichtigung Zielsetzung im System der Nachhaltigkeitsziele
o Gruppen mit großem Einfluss/großer Macht in Verbindung mit hoher Bedeutung/Betroffenheit sind intensiv in
den Prozess der Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie einzubeziehen.
o Sollten die Erwartungen der Gruppen nicht erfüllt werden, entstehen hohe ökonomische Unternehmensrisiken
Aggregation der Nachhaltigkeitsziele
o Erfolg einer Nachhaltigkeitsstrategie
Auf Unternehmensebene aggregieren und hinsichtlich ihrer Bedeutung bewerten
Ausdruck des ethischen und nachhaltigen Wertsystems des Unternehmens.
o Wertesystem
Umsetzung umso leichter, je einheitlicher dieses Zielsystem von den handelnden Stakeholdern bewertet wird
Umsetzung wird damit umso einfacher sein, je homogener die individuellen Wertschätzungen ausgeprägt
sind (einfacher in keinen ländlichen Unternehmen als in großen multinationalen durchzuführen)
o Entwicklung Zielsystem
Für das Unternehmen müssen bedeutsame Nachhaltigkeitsziele identifiziert werden
Anschließende Bewertung hinsichtlich ihrer Bedeutung.
Nur so kann eine angemessene Strategie sichergestellt werden
Wesentlichkeits- oder auch Materialitätsmatrix
o Für verschiedene Stakeholder-Gruppen wird die Bedeutung verschiedener Nachhaltigkeitsziele angegeben
o Zweckmäßige Abbildung zur Entwicklung: Bsp. Gegenüberstellung der Bedeutung verschiedener
Nachhaltigkeitsziele in den Dimensionen interne und externe Stakeholder
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