Populationswachstum und Konkurrenz bei Pantoffeltierchen
Im folgenden sollen die Versuchsergebnisse aus M3 ausgewertet und erklärt werden.
Der Laborversuch wurde so aufegebaut, dass drei verschiedene Pantoffeltierchenarten in einem
Heuaufguss kultiviert wurden. Da Pantoffeltierchen sich nicht gegenseitig fressen, also keine
Raäuber-Beute-Beziehung führen, sondern sich von Bakterien ernähren, werden diese ihnen
regelmäßig als Nahrung gegeben. Ebenfalls ist es wichtig zu sagen, dass Pantoffeltierchen keine
Giftstoffe produzeiren um gegebenfalls Konkurrenz auszuschließen
(Konkurrenzausschlussprinzip).
Die Arten aurelia und caudatum befinden sich bevorzugt in der Kahmhaut, also der Oberfläche des
Heuaufgusses. Bursaria dagegen befindet sich am Boden. Aurelia präferiert den Boden ebenfalls,
ist allerdings vermehrt in der Kahmhaut vorzufinden.
Um die Graphiken, die die Versuchsergebnisse beschreiben bzw. darstellen, kann man sagen,
dass der erste Graph von links an der Y-Achse die Anzahl der Tiere pro ml, also die Anzahl an
Individuen in der Population, und die Zeit in Tagen auf der X-Achse angibt. Das Pantoffeltierchen
aurelia, für welche das Populationswachstum dargestellt ist, ver,ehrt sich, wie man an dem
Graphen erkennen kann, relativ schnell bei isolierter Kultivierung. Die Wachstumskurve ist
exponential und die Initialphase dauert nur ca 2 Tage an während die Exponentialphase für den
Zeitraum von 3-8 Tagen andauert. Nach diesen 8 Tagen ist der Umwektfaktor bzw. die
Umweltkapazitätsgrenze (K) erreicht und es sind folglich nicht ausreichend Bakterien als einzige
vorhandene Nahrungsquelle für die Anzahl an Pantoffeltierchen im Heuaufguss vorhanden. Es
beginnt ein intraspezifischer Kampf bzw. eine Konkurrenz um Nahrung und ebenfalls um Platz, da
nun der Platz pro Individuum mit jeder neuen Vermehrung der Pantoffeltierchen schrumpft.
Es ist zu erkennen, dass die Wachstumskurve allerdings nicht abfällt, was normalerweise aufgrund
von dichteabhängigen Faktoren zu erwärten wäre, da in diesem Fall die Wachstumskurve einer
Populationen nach einem Maximum absinken würde aufgrund von dichtieabhängigen Faktoren wie
Nahrungs- und Platzmangel pro Individuum und darauffolgende intraspezifische Konkurrenz und
sobald sich die Population ausreichend dezimiert hat, sodass pro Individuum erneut ausreichend
Ressourcen zur Verfügung stehen, würde die Wachstumskurve erneut steigen. Dies würde sich
theoretisch unter laborbedingungen, die in diesem Falle gegeben sind, stetig wiederholen, sodass
man von regelmäßigen Schwankungen oder Oszillationen reden kann.
Allerdings entspricht die gegebene Wachstumskurve nicht diesen Erwartungen, sondern eine
stationäre Phase wird erreicht in der die Geburten- und Sterberate ungefähr gleichhoch sind.
Solange wie der Versuch dokumentiert wurde, was in diesem Fall 16 Tage sind, bleibt diese
stationäre Phase erhalten, weshalb davon auszugehen wäre, dass die Wachstumskurve auch
weiterhein gleich bleibt unter der Bedingung, dass die Pantoffeltierchen weiterhin ausreichend
Nahrung in Form von Bakterien erhalten.
Um nun auf den Graphen einzugehen, der den Versuch zeigt in dem das Pantoffeltierchen P.
Caudatum in isolierter Kultivierung gezeigt wird, lässt sich erkennen, dass erstmal die
Achsenbeschriftung dieselbe ist und der Versuch ebenfalls über 16 Tage hinweg durchgeführt
wurde. Man erkennt desweiteren, dass bei Versuchsbeginn nicht nur ein einzelnes
Pantoffeltierchen vorhanden sein muss, da die Wachstumskurve an der Y-Achse höher angesetzt
beginnt, also dass die Anzahl der Individuen pro ml beim ersten versuchstag bei mehr als nur
einem lag, wie es bei Aurelia der Fall ist, was man anhand der Kurve erkennen kann.
Abgesehen davon verläuft die WK ebenfalls exponentiell und weißt große Ähnlichkeiten zu der von
aurelia auf. Allerdings kann man sagen, dass die ökologische Potenz bzw. Toleranz niedirger ist als
die von aurelia, da sich das Pantoffeltierchen caudatum „nur“ genauso schnell vermehrt wie aurelia
obwohl hier mehrere Individuum zu Versuchsbeginn vorhanden waren. Da Pantoffeltierchen sich
durch Zellteilung vermehren müsste man meinen, die WK würde rapide steigen und die
Umweltkapazität ebenfalls rapide erreichen. Diese ist, genau wie bei aurelia, nach 8
Versuchstagen erreicht, allerdings bereits bei einer Population von ca 60 Individuen.
Aurelia dagegen erreichte die Umweltkapazität bei einer Populationsgröße von 100 Individuen,
weßhalb zu vermuten ist, dass caudatum entweder größer ist oder mehr Nahrung beansprucht.