ABITUR 2022 Definitionen Ökologie 2. Semester 1
Fotosynthese
Ort Die Fotosynthese findet in den Chloroplasten von Pflanzen statt. Das Chlorophyll in
diesen Zellorganellen ist dabei für die Aufnahme des Sonnenlichts zuständig.
Ablauf Bei der Fotosynthese werden körperfremde (anorganische) Stoffe mit Hilfe von
Sonnenenergie in körpereigene (organische) Stoffe für Wachstum und
Entwicklung umgewandelt (= Assimilation).
1. Lichtabhängige Reaktion Umwandlung von Sonnenenergie in chemische
Energie NADPH + H+ und ATP
12 H2O + 12 NADP+ + 18 (ADP + P) 6 O2 + 12 (NADPH + H+) + 18 ATP
Lichtenergie
2. Lichtunabhängige Reaktion (Calvin-Zyklus) Synthese von Glukose aus CO2
unter Einsatz von Energie- und Wasserstoffträgern ATP u. NADPH+H+
6 CO2 + 12(NADPH + H+) + 18ATP C6H12O6 + 6H2O + 12NADP+ + 18(ADP + P)
1. Phase: Fixierung von CO2 (Carboxylierung
2. Phase: Reduktionsphase
3. Phase: Regeneration
Bedingungen Licht, Temperatur, CO2-Konzentration bestimmen die Fotosyntheseleistung
Abhängigkeit der Fotosynthese von Außenfaktoren
Reaktionsgleichung 6 CO2 + 6H2O C6H12O6 + 6 O2
Kohlenstoffdioxid Wasser Lichtenergie Glucose Sauerstoff
Zellatmung
Ort Die Zellatmung findet in den Mitochondrien statt. Ausnahme: Die Glykolyse findet
im Zellplasma statt und das Abbauprodukt Pyruvat wird in die Mitochondrien
transportiert.
Ablauf Bei der Zellatmung werden körpereigene (organische) energiereiche Stoffe in
körperfremde energieärmere anorganische Stoffe zwecks Energiegewinn
umgewandelt (= Dissimilation).
Die Zellatmung kann in 4 Phasen unterteilt werden:
1. Glykolyse
2. oxidative Decarboxylierung
3. Citratzyklus (Zitronenzyklus)
4. Atmungskette (Endoxidation)
,ABITUR 2022 Definitionen Ökologie 2. Semester 2
Reaktionsgleichung C6H12O6 + 6 O2 + 6 H2O + 38 ADP + 38 Pi 6 CO2 + 12H2O + 38 ATP
Biotische Umweltfaktoren
Biotische (belebte) beschreiben alle Faktoren, die von anderen Lebewesen/ Organismen ausgehen und
Umweltfaktoren auf ein anderes Lebewesen einwirken.
Interspezifische Beziehungen
Räuber-Beute-Beziehung
1. Lotka-Volterra-Regel: Die Populationskurven von Räuber und Beute
schwanken periodisch. Die Maxima der Räuberpopulation folgen dabei
phasenverzögert denen der Beutepopulation.
2. Lotka-Volterra-Regel: Die Populationskurven schwanken jeweils um
einen konstanten Mittelwert.
3. Lotka-Volterra-Regel: Vermindert man die Räuber- und die
Beutepopulation gleich stark, nimmt die Individuenzahl der Beutetiere
schneller wieder zu als die der Fressfeinde.
Konkurrenz bezeichnet die Beanspruchung der gleichen limitierten Ressourcen
durch Individuen gleicher oder unterschiedlicher Arten.
Die interspezifische (zwischenartliche) Konkurrenz bezeichnet den Wettbewerb
zwischen Individuen verschiedener Arten um knappe Ressourcen (z.B. Nahrung).
Das Konkurrenzausschlussprinzip drückt aus, dass zwei Arten, welche die gleiche
ökologische Nische besetzen, in direkter interspezifischer Konkurrenz um wesentliche
biotische und abiotische Faktoren, wie z.B. Wasser, Nahrung oder Lebensraum, stehen.
Die überlegene Art wird langfristig die dominierte Art verdrängen. Dadurch ist eine
langfristige Koexistenz nicht möglich.
Strategien zur Konkurrenzvermeidung führen zur Einnischung und senken so den
Konkurrenzdruck, ermöglichen so das langfristige Überleben verschiedener Arten in
einem Biotop mit ähnlichen Ansprüchen.
Symbiose bezeichnet das Zusammenleben von Individuen unterschiedlicher Arten
zum gegenseitigen Vorteil (z.B. Clownfisch und Seeanemone, Alge (Flechten) und
Pilz, Mykorrhiza, Ameise und Blattlaus. Bei einer symbiotischen Beziehung
profitieren beide Interaktionspartner.
Parasitismus ist die Beziehung zwischen Organismen verschiedener Arten, bei der
der Parasit dem Wirt Stoffe entzieht und sich auf dessen Kosten ernährt oder ihm
anderweitig Schaden zufügt (z.B. Fuchsbandwurm, Menschenlaus,
Brutparasitismus, Mücken, Kuckuck Mistel). Bei Parasitismus profitiert nur ein
Interaktionspartner (Parasit), während der andere geschädigt wird.
Artgenossen
Die intraspezifische (innerartliche) Konkurrenz bezeichnet den Wettbewerb
zwischen mehreren Individuen einer Art um begrenzte Ressourcen. Die Strategien zur
Konkurrenzverringerung werden eingesetzt, um die innerartliche Konkurrenz zu
verringern:
Revierbildung: Abgrenzung von Revieren, um das Fernhalten der eigenen Art
herbeizuführen, zur Sicherung von Ressourcen, der Nahrung und der Fortpflanzung
(optische, akkustische, chemische Signale).
starke Unterschiede zwischen Jugend- und Altersformen: Verschiedene
Altersformen einer Art besetzen verschiedene ökologische Nischen.
Sexualdimorphismus: deutliche Unterschiede in Erscheinung, Körperfunktionen,
Nahrung und Verhalten zwischen zwei Geschlechtern einer Art, die sich NICHT
auf die Geschlechtsorgane selbst beziehen (morphologische Unterschiede,
unterschiedliche Verhaltensweisen während der Balz, physiologische Unterschiede,
z.B. Hormonsystem, Stoffwechsel, Wachstumsprozesse)
biologische Verschiedenheit innerhalb einer Art durch Arbeitsteilung in
, ABITUR 2022 Definitionen Ökologie 2. Semester 3
Tierstaaten (z.B. Tierstaat der Bienen), durch Paarbeziehungen zwischen den
Geschlechtern, bei der Fortpflanzung, durch Bildung von Tierverbänden als
Paarbeziehung zwischen Eltern und Kind, durch Füttern, Säugen oder Reinigen
Abiotische Umweltfaktoren
Abiotische können von den Lebewesen, auf die die Umweltfaktoren wirken, nicht beeinflusst
Umweltfaktoren werden. Es sind „natürlich“ auftretende Umstände bzw. Veränderungen.
Licht Einfluss auf Tiere ( Verhaltenssteuerung):
steuert Wechsel von Schlaf und wach sein bzw. Tag-/ Nachtaktivität
Winterruhe und Winterschlaf, Winterfell und Sommerfell, Vogelzug unterliegen
der Jahreszeitenrhythmik
Vogelgesang wird durch Licht angeregt, weil durch Licht die Hormonproduktion
angeregt wird und dadurch die Stoffwechselaktivität steigt
Als Vogeluhr wird die ungefähre zeitliche Abfolge von Vogelstimmen verschiedener
Arten bezeichnet, mit der anhand des jeweiligen Gesangs eine grobe Schätzung der
Uhrzeit möglich ist. Das Singen der Vögel dient der Revierabgrenzung und dem
Anlocken des Weibchens.
Einfluss auf Pflanzen ( Lichtintensität):
Lichtkompensationspunkt: Beleuchtungsstärke, bei der die Abgabe von CO 2 durch
die Atmung genauso hoch ist wie die Aufnahme von CO2 durch die Fotosynthese
Lichtsättigungspunkt: Punkt, an dem die maximale Fotosynthese durch die
Sonneneinstrahlung erreicht ist
Blattbestandteile:
Sonnenblatt und Schattenblatt:
Lichtverschmutzung:
Durch künstliche Lichtquellen kann der chronobiologische Rhythmus von Menschen,
Tieren und Pflanzen erheblich gestört werden. Kunstlicht bringt den natürlichen
Wachstumszyklus bei Pflanzen durcheinander. Zugvögel und Fischschwärme
verlieren ihre Orientierung. Tag- und nachtaktive Tiere kommen sich bei der
Nahrungssuche in die Quere. Straßenlaternen werden für nachtaktive Insekten
zur tödlichen Falle, da künstliche Lichtquellen als Mond wahrgenommen werden.
Vögel prallen gegen Fassaden oder fangen mitten in der Nacht an zu singen. Die
lichtscheuen Fledermäuse können schlimmstenfalls nachts gar nicht mehr zur
Nahrungsaufnahme ausfliegen und müssen ihr Quartier aufgeben. Nächtliche
Beleuchtung kann den Hormonhaushalt bei Menschen durcheinanderbringen und