iu – Internationale Hochschule
B.A. Kindheitspädagogik (Fernstudium)
Modul: DLBSASPE01 – Sozialgeschichte, Philosophie, Ethik
Tutor: Luis Manuel Sánchez
ADCANCED WORKBOOK
DLBSASPE01 – Sozialgeschichte, Philosophie, Ethik
Name: Fabienne Delvigne
Matrikelnummer: 3202829
Email: fabienne.delvigne@iubh-fernstudium.com
Adresse: Eichenweg 1, 53859
Hier Niederkassel
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Abgabe: 30.10.2022
, Workbook – Sozialgeschichte, Philosophie, Ethik
Workbookaufgabe 1:
Lies den folgenden Auszug des Eides von Hippokrates von Kos (460-377 v.Chr.) und diskutiere die
Aktualität dieser ethischen Prinzipien:
“Ärztliche Verordnungen werde ich treffen zum Nutzen der Kranken nach meiner Fähigkeit und
meinem Urteil, hüten aber werde ich mich davor, sie zum Schaden und in unrechter Weise
anzuwenden. Auch werde ich niemandem ein tödliches Mittel geben, auch nicht, wenn ich darum
gebeten werde, und werde auch niemanden dabei beraten; auch werde ich keiner Frau ein
Abtreibungsmittel geben. Rein und fromm werde ich mein Leben und meine Kunst bewahren. Ich
werde nicht schneiden, sogar Steinleidende nicht, sondern werde das den Männern überlassen, die
dieses Handwerk ausüben. In alle Häuser, in die ich komme, werde ich zum Nutzen der Kranken
hineingehen, frei von jedem bewussten Unrecht und jeder Übeltat, besonders von jedem
geschlechtlichen Missbrauch an Frauen und Männern, Freien und Sklaven.”
Quelle: Pflege und Medizin (2018). Der Eid des Hippokrates von Kos. http://pflege-und-
medizin.de/Verschiedenes/Geschichte_der_Medizin/Hippokrates.html.
Der Eid des Hippokrates ist ein auf griechisch verfasstes Arztgelöbnis, welcher 1948 umgeschrieben
wurde und 2017 erneut aktualisiert wurde (Madeleine Rohac, 10.03.2018). Im erwähnten Auszug
heißt es, dass Mediziner:innen ihre Fähigkeit und ihre erlernte Bildung nutzen sollen, um Schaden
anzurichten. In Deutschland wird dieses Prinzip in manchen Fachgebieten auch heute noch
eingesetzt.
Die Durchführung einer Abtreibung ist laut des Zitates nicht gestattet, wobei hier die äußeren
Umstände einer Frau nicht betrachtet werden. Frauen, die zu jung, zu alt oder zum Beispiel
Vergewaltigt worden sind, sollten in Betracht ziehen können, ein Kind nach eigenem Wunsch
abtreiben zu können. Um sich mit diesem ethischen Dilemma auseinanderzusetzen, ist es wichtig
zu wissen, dass es bei einer Abtreibung auch zu Komplikationen, Verletzungen oder psychischen
Erkrankungen kommen kann. Was das Thema Abtreibung angeht, hat eine Frau heutzutage in
Deutschland mehr Rechte, als zur Zeit des Eides von Hippokrates.
Laut des hippokratischen Eides würde er niemals jemandem ein tödliches Mittel verabreichen. Eine
weitere aktuelle, darauf bezogene, Thematik ist die Sterbehilfe. Auch in Deutschland ist sie nicht
erlaubt. In der Schweiz zum Beispiel, ist es aber möglich, sich auf Wunsch ein tödliches Mittel
verabreichen zu lassen und von der Sterbehilfe Gebrauch zu machen (Professor Dr. iur. utr. Brigitte
Tag, 2016). Der Hintergrund für diese Tat wird jedoch im Eid des Hippokrates wiedermal komplett
außer Acht gelassen. Auch in diesem Kontext kann man von einem ethischen Dilemma sprechen.
Egal ob der Mensch sich auf Wunsch für die Sterbehilfe oder gegen das tödliche Mittel entscheiden
würde, beides wären keine begehrenswerten Lösungen. Jedoch würde der Mensch durch die
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