PHARMAZEUTISCHE BIOLOGIE: ARZNEIPFLANZEN/DROGEN
PHARMAZEUTISCHE BIOLOGIE:
ARZNEIPFLANZEN FÜRS
STAATSEXAMEN
Hier sind alle Pflanzen alphabetisch aufgelistet und beschrieben, die wir entweder als
Drogenmaterial (Tütchen) bekommen haben, im Bio III-Seminar/-Praktikum etwas detaillierter
aufgetaucht sind und die in der Vorlesung genauer behandelt wurden.
LEGENDE:
Diese Pflanze kann uns in der Prüfung vorgelegt werden. In den
letzten Jahren wurden auch nur die abgefragt. Evtl. sinnvoll, noch
andere Pflanzen mit derselben Indikation parat zu haben und über die
Pathophysiologie Bescheid zu wissen ( in VL nachlesen)
Auf diese Pflanze wurde in der Phytotherapie-Vorlesung genauer eingegangen
Diese Pflanze wurde im Bio-III-Seminar bzw. Bio-III-Praktikum näher behandelt
, PHARMAZEUTISCHE BIOLOGIE: ARZNEIPFLANZEN/DROGEN
ABSINTHII HERBA
DROGE Absinthii Wermutkraut
herba
STAMMPFLANZE Arthemisia Werm ASTERACEAE
absinthium L. ut
INHALTSSTOFFE Wertbestimmende Komponenten: 0,15-0,4% Bitterstoffe und 0,2-1,5%
ätherisches Öl
1.Bitterstoffe: Sesquiterpenlactone (Absinthin (Vollblüte doppelter Gehalt),
Artabsin, Matricin)
2.Ätherisches Öl: Terpene (enthält β-Thujon, ist umstritten, ist auch in
Salbei)
Flavonoide
INDIKATION HMPC (trad. use): zeitweilig auftretende Appetitlosigkeit, leichte
dyspeptische und gastrointestinale Beschwerden.
ESCOP: (krankheitsbedingte) Appetitlosigkeit, dyspeptische
Beschwerden.
Kommission E: Appetitlosigkeit, dyspeptische Beschwerden, Dyskinesien
der Gallenwege
Stomachikum als Amara aromaticum!
WIRKMECHANIS Orale reflektorische Stimulation der Magensaftproduktion durch die
MUS/ Bitterstoffe.
WIRKUNGEN Appetitanregend, gallentreibend, verdauungsfördernd
ANWENDUNG Teezubereitung: 1 TL (ca. 1,5 g) Droge mit kochendem Wasser
übergießen.
Entweder zur Appetitanregung vor dem Essen oder als Cholagogum nach
dem Essen.
NEBENWIRKUNG Nebenwirkungen bei Überdosierung durch das (toxische) Thujon:
EN Erbrechen, Magen- und Darmkrämpfe, Harnverhalt, in schweren Fällen
WECHSELWIRKU Benommenheit, Nierenschäden und zentrale Störungen.
NGEN [Thujon lässt sich heute mittels Fluid-Extraktion quantitativ aus der
KONTRAINDIKAT Droge/dem Extrakt entfernen.]
IONEN
VERTRÄGLICHKE Wermut-Zubereitungen sollten nicht länger als 3-4 Wochen
IT eingenommen werden.
SICHERHEIT
SONSTIGES Wegen der schädlichen Wirkung des Thujons waren alkoholische
Getränke mit Wermut lange Zeit verboten. Heute gibt es Grenzwerte für
den Thujon-Gehalt, aber die Getränke sind wieder erlaubt.
Thujone sind Nervengifte, die in höherer Dosierung Verwirrtheit
und epileptische Krämpfe (Konvulsionen) hervorrufen können. Auch
andere Symptome, wie
z. B. Schwindel, Halluzinationen und Wahnvorstellungen, die nach
Einnahme thujonhaltiger alkoholischer Getränke beobachtet werden
konnten, wurden diesen Wirkstoffen zugeschrieben. Sind Antagonisten
, PHARMAZEUTISCHE BIOLOGIE: ARZNEIPFLANZEN/DROGEN
an GABA A, daher die konvulsive Wirkung
Prüfung: Es gibt anscheinend neuere Studien die zeigen, dass Thujon gar
nicht so giftig ist.
AGNI CASTI FRUCTUS
DROGE Agni casti Mönchspfefferfrüchte
fructus
STAMMPFLANZE Vitex agnus-castus L. Mönchspfeffer LAMIACEAE
INHALTSSTOFFE 1.Ätherisches Öl (0,3- 1,8%):
Sabinen, 1,8-Cineol, α-Pinen, …
2.Flavonoide (min. 0,08%
Casticin), Apigenin, Vitexin
3.Iridoidglykoside: Aucubin,
Agnusid
4. Diterpene: Vitexilacton
5. Fettsäuren
INDIKATION HMPC (well-est. use): Prämenstruelles Syndrom. (trad. use): leichte
prämenstruelle Beschwerden
ESCOP: PMS einschließlich Spannungsgefühl und Schmerzen in den Brüsten, außerdem bei
Menstruationsstörungen.
WIRKMECHANIS Verantwortlich sind die bizyklischen Diterpene: Dopamin D2 Agonisten
MUS/ -> senken den Prolaktin Spiegel. (gut, da hohe Prolaktinspiegel die
WIRKUNGEN pulsierende Sekretion von FSH und LH stören) Keine direkte Beeinflussung
der FSH und LH Ausschüttung wie früher angenommen.
-Bindung auch an Opioid Rezeptoren?
-Estrogene Inhaltsstoffe: Flavonoide
ANWENDUNG Mind. 3 monatige Einnahme
FAM: Famicur® N Kapseln (hohe Therapiekosten, niedrige Dosierung)
NEBENWIRKUNG UAW: Immunreaktionen, Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen,
EN Juckreiz, Hautausschlag
WECHSELWIRKU WW: Dopamin.Agonisten/Antagonisten (Apomorphin z.b.),
NGEN Estrogene/Antiestrogene
KONTRAINDIKAT KI: Schwangerschaft/Stillzeit, Prolaktin-sekretierende bzw.
IONEN hormonabhängige Tumoren, Störungen der Hypophysenachse.
VERTRÄGLICHKE
IT
SICHERHEIT
SONSTIGES Würde man mit der Droge lieber einen Tee machen oder FAM? FAM, weil
die Inhaltsstoffe lipophil sind und sich im Tee nicht lösen.
PMS generell:
, PHARMAZEUTISCHE BIOLOGIE: ARZNEIPFLANZEN/DROGEN
Beschwerdenkomplex: Müdigkeit, Reizbarkeit, Spannungsgefühle Brust,
Akne, Stimmung, Ödeme, Kopfschmerz, Heißhunger
Ursachen: 1.sensible Reaktion auf Veränderung von Progesteron und
Estradiol; 2. Veränderungen bz. Melatonin, verminderte beta Endorphin
und Serotoninspiegel.
Weitere Therapieoptionen: Cimicifuga (schwächer), Pille, GnRh
Analoga, Gestagen, SSRI, Calcium und Magnesium, Vitamin B und
E… Sport, Ernährung