Geschichte der Psychologie II
Psychologie als Wissenschaft
Aufgabe 1
Schulen der Psychologie
a) Was versteht man unter der Schulenbildung und wie wirkt sich diese auf den
wissenschaftlichen Nachwuchs aus?
Im 19. Jahrhundert bildeten sich psychologische Schulen an Universitäten. Eine Schule
besteht aus einer Personengruppe, die übereinstimmende Meinungen zu bestimmten Fragen
hat und unter der Leitung des jeweiligen Lehrstuhlinhabers forscht und Wissen vermittelt. Die
Schulenbildung war ein ausgeprägtes Kennzeichen der Universitätskultur in den Bereichen
Psychologie, Philosophie und Medizin. Die Lehrstühle wurden in der Gestaltung und im
Inhalt durch ihren Inhaber bestimmt, also durch einen Professor.
Für den wissenschaftlichen Nachwuchs war es von großem Vorteil einer Schule
anzugehören, da man so die Förderung eines angesehenen und berühmten Lehrers genoss.
Die eigene Mitgliedschaft in einer Schule sicherte sich der wissenschaftliche Nachwuchs,
indem die wissenschaftliche Meinung mit den jeweiligen Lehren der Schule übereinstimmte.
Die Psychologen einer gemeinsamen Schule konnten oft einen engen und kollegialen
Zusammenhalt entwickeln, wodurch sich ihre Ansichten so leichter gegenüber anderen
Schulen verteidigen ließen.
Es war nicht erwünscht sich kritisch mit den Ansichten der Schule auseinanderzusetzen oder
diese Ansichten gar zu hinterfragen. Das konnte nicht nur den Ruf der jeweiligen Schule
schaden, sondern sogar zum Ausschluss führen.
Um selbst Inhaber eines Lehrstuhls zu werden war nicht nur Wissenschaftskarriere
Voraussetzung, sondern auch die Zugehörigkeit einer Schule. Bei Ausscheidung eines
Professors entschied dieser über seinen Nachfolger, das eigene Ansehen innerhalb einer
Schule war also von großer Bedeutung. Daraus zu schließen ist, dass die Karriere des
wisschenschaftlichen Nachwuchs stark durch die Herrschaft des jeweiligen Professors und
dessen Ansehen abhängig war. Durch diese Abhängigkeit des wissenschaftlichen
Nachwuchs durch einen Professor wurde der Fortbestand einer Schule gesichert.
b) Welche besondere Rolle kam der Leipziger Schule Wilhelm Wundts zu?
Wilhelm Wundt wird als Gründer der experimentellen Leboruntersuchung wahrgenommen,
wobei die Leipziger Schule als erstes Psychologisches Forschungslabor weltweit im Fokus
stand, das er 1879 gründete.
Wundt schaffte hier erstmals ein systematisches Forschungsprogramm bei dem man die
Forschungsmethoden Beobachtung und Experiment nutzte.
Hirbei widmete er sich gemeinsam mit seinen Schülern systematischen Untersuchungen
einer Forschungsfrage durch Exmperimente nach dem Vorbild der Naturwissenschaft.
Hierbei nahm Wundt die mit der Sinneswahrnehmung verbundenen Gefühle und die
Willenstärke mit auf.
Zentral ging es darum die innere Erfahrung eines Menschen experimentell zu untersuchen.
Dies löste die bisher philosophische Reflexion ab.
c) Was versteht man unter der „überindividuellen Vermessung des Seelenlebens“
(Reuter, 2020, S. 20, FLB II Geschichte der Psychologie) ?
Hierbei sind grundsätzlich zwei Begriffe zu erläutern.
Der Begriff Seelenleben beschreibt die Gesamtheit der seelischen Vorgänge in einem
Menschen, also das „Wie“ von Emotionen, subjektiven Erlebnissen und psychischen
Zuständen.
Als überindividuell bezeichnet man etwas, das über ein Individuum (z.B. den Menschen als
Einzelwesen) hinaus geht.
Bei der überindividuellen Vermessung geht es um eine Analyse der Wahrnehmung und des
Verhaltens durch Selbstreflexion und persönliche Erfahrungen im naturwissenschaftlichen
Zusammenhang. Ziel war es seelische Vorgänge auf der Grundlage physiologischer
Veränderungen erklären zu können. Hierzu wurde das Bewusstsein in Kleinstbestandteile
zerlegt.
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