Morph = konkrete Realisierung/ Umsetzung eines Morphems (parole),
Gegenstand der Morphologie: Das syntaktische Wort z.B. (die) Flaschen: /Flasche/ /n/
= isolierbare syntaktische selbstständige Einheit des Satzes
- bestehend aus Bedeutung und Wortform Morphem = kleinste bedeutungstragende Einheit des Sprachsystems
- morphosyntaktische Prinzipien = Flexionsmerkmale (Genus, Kasus, Numerus) (langue) z.B. (die) Flaschen: /Flasche/ /Plural/
= Lehre von formalen Ausprägungen der Wörter einer Sprache,
betrachtet Veränderungen grammatischer Wortformen (Flexion), Bildung neuer Wörter
(Wortbildung), Abgrenzung grammatischer Wortarten (Wortartenklassifikation) Allomorphe (Synonyme Morphe)
- Achtung! Silbe und Morphem sind unterschiedliche Einheiten des sprachlichen Systems
= verschiedene Formen, gleiche Bedeutung (parole)
(z.B. die Hunde, die Betten, die Katzen, die Autos - Pluralallomorphe
Bsp.: Der Tisch steht im Wohnzimmer.
E r m i t t e l n v o n M o r p h e m e n zur Kennzeichnung des Plurals
- Wahl des Allomorphs wird durch bestimmte phonologische Faktoren/
1. Segmentieren von Morphemen (Minimalpaarbildung) Ausspracheregularitäten bestimmt (ansonsten Probleme bei mündlicher
Realisierung)
Bsp.:
Flexion (Beugen, Veränderung grammatischer Informationen) : -t (bei lexikalischen Morphemen wie lieb-(t), schreib-(t), kauf-(t)
Konjugation (Verben) und Deklination (nominale Wortarten) -et (bei lexikalischen Morphemen wie rechn-(et), acht(-et), red-(et),
d.h. Verben die auf d, t oder auf Konsonant (außer l, r) + m / n enden
Konjugation des Verbs 2. Klassifizieren der Morphe (Morphemzuordnung)
Homonyme Morphe
Schwache Verben = unregelmäßige Verben
Schwache Verben = regelmäßige Verben
(Wortstamm verändert sich nicht bei Flexion,
(Wortstamm verändert sich bei Flexion,
= gleiche Form, unterschiedliche Bedeutung
Singular: laufen, Plural: Betten
z.B. lach-t-e, ge-lach-t)
z.B. rief, ge-ruf-en)
Lexikalische und Grammatische, Besonderheiten:
Tempora mit präsentischem Finitum:
Präs.: Sie lacht. Prät.: Sie lachte. Perf.: Sie hat gelacht. Plusquamperf.: Sie hatte gelacht.
Freie und Gebundene Morpheme Nullallomorphe = in manchen Fällen werden Bedeutungen nicht durch
• Lexikalische Morpheme
zusätzliches Sprachmaterial markiert: Plural wird nicht gekennzeichnet
Tempora mit präteritalem Finitum:
Futur I: Sie wird lachen. Futur II: Sie wird gelacht haben.
= tragen lexikalische Bedeutung (Wortbedeutung) Bsp.: {Fern} {seh} {sprech} {er}
Deklination nominaler Wortarten Aktiv Sie schreibt den Brief.
(z.B. das Mädchen - die Mädchen)
Passiv Vorgangspassiv: Der Brief wird geschrieben. {Fern} = lexikal. Morphem, frei
(Substantiv, Adjektiv, Pronomen, Artikel) Zustandspassiv: Der Brief ist geschrieben. • Grammatische Morpheme
{seh} = lexikal. Morphem, geb.
Indikativ Sie schreibt den Brief. (Faktizität)
Konjunktiv I Sie schreibe den Brief. (Nicht-Faktizität)
= haben grammatische Funktion {sprech} = lexikal. Morphem, geb.
Konjunktiv II Sie schriebe den Brief. (Kontra-Faktizität)
• Gebundene Morpheme {er} = grammat. Morphem, geb. unikale Morpheme/Pseudomorpheme = Morpheme, die nur in dieser
Imperativ Schreibe den Brief!
= können nur im Bund mit anderen Morphemen auftreten Konstellation auftauchen, immer gebundene, lexikalische Morpheme
Wer/ Was
Spezialfall der Flexion: Ort der Anfügung des Morphems an Stammmorphem wird unterschieden (Affix):
Wessen Komparation des Adjektivs - vor dem Stammmorphem = Präfix
Wem
Positiv: schön
Komparativ: schöner
- hinter dem Stammmorphem= Suffix
Wen
Aktiv Sie schreibt den Brief.
Genus = grammatisches Geschlecht
Superlativ: am schönsten - vor und hinter dem Stammmorphem (drumherum) = Zirkumfix
Sexus = natürliches Geschlecht
Passiv Vorgangspassiv: Der Brief wird geschrieben.
Zustandspassiv: Der Brief ist geschrieben.
Bsp.: Das Mädchen - Genus: Neutrum - Sexus: Weiblich - zwischen zwei Morphemen= Interfix
- in ein Stammmorphem eingefügt (sehr selten) = Infix
Einheitenkategorien: veränderliche Markierungen, z.B. Singular/ Plural (Kategorisierung: Numerus) • Freie Morpheme Portmanteau-Morpheme = Morpheme, die mehrere Bedeutungen
Paradigmenkategorien: teilen die Gesamtmenge in Teilmengen auf (Konkreta: Junge, Abstrakta:
= Morphem kann auch frei existieren in anderem Kontext gleichzeitig tragen (z.B. er, sie, es trägt = starkes Verb)
Jugend)