Die Gesellschaft in den nordamerikanischen Kolonien
- 1607: erste dauerhafte britische Siedlung in Virginia (Jamestown)
- 1620: „Pilgerväter“ verlassen England aus religiösen Gründen, siedeln sich in Cape Cod an
(Massachusetts)
o Mayflower-Vertrag (Ziele: Selbstbestimmung, Religionsfreiheit – Anerkennung der
Souveränität des englischen Königs)
- Besiedlung durch private Kaufmannsgesellschaften, England greift nicht aktiv in ein =
„salutary neglect“ (wohlwollende Vernachlässigung)
- Entwicklung neuer politischer/wirtschaftlicher Ideen
- Kolonie-Typen
o Eigentümerkolonien: Siedlungskolonien von privaten Kaufmannsgesellschaften
o Charterkolonien
o königliche Kolonien
- politisches System: Gouverneur (Repräsentant des englischen Königs) + Parlament
- wirtschaftlicher Aufschwung (Tabak, Reis, Indigo) erhöht Interesse des Mutterlandes
- Konfliktpotenzial:
o Handelsgesetze zu Gunsten Englands führen zu Unmut in den Kolonien
o Kolonien sind politisch selbständig und selbstbewusst („exceptionalism“) England
kann wenig Einfluss nehmen
Exkurs: Englische Geschichte
- Tradition parlamentarischer Mitbestimmung
- 1215: Magna Charta – Beschränkung königlicher Macht, Einsetzung eines Parlaments
- 1689: „Glorious Revolution“ + „Bill of Rights“ – Regelung der Macht von König + Parlament
- (=konstitutionelle Monarchie)
Politische Ordnung von Massachusetts
- ein Gouverneur
- ein Stellvertreter
- 18 Assistenten
o vom (männlichen) Volk gewählt
o Aufgabe: Verwaltung + Regierung
o = „genannte Gesellschaft“ (Vertreter der M. Bay Company)
- G. kann Gesellschaft versammeln
- Gesellschaft kann Rat/Versammlung einberufen, um Probleme zu klären
o Gesetzgebung nach englischem Vorbild
- englischer König = Oberhaupt
- Kolonie besitzt Autonomie, solange sie Mutterland nicht zuwider handelt
Drei Großregionen der nordamerikanischen Kolonien
- Neuengland (Massachusetts, New Hampshire, Rhode Island, Connecticut)
o Fischerei, Schiffsbau, Überseehandel
o homogene Gesellschaft (freie, weiße Puritaner)
- Mittlerer Atlantik (New York, New Jersey, Pennsylvania, Delaware)
o Landwirtschaft (Getreide, Fleisch), Handel, Gewerbe
o multikulturelle Gesellschaft (Einwohner aus mehreren europäischen Ländern),
kapitalkräftiges Bürgertum
- Süden (Maryland, Virginia, North Carolina, South Carolina, Georgia)
o Plantagenwirtschaft (Tabak, Baumwolle, Reis, Indigo)
o hierarchische Gesellschaft/Besitz ungleich verteilt
, Plantagenbesitzer = politische, soziale, wirtschaftliche, kulturelle Macht
Grundlage des Herrschaftsanspruchs: Wohlstand, Bildung
Sklaven
The French and Indian War (1754-1763)
- Konflikte zwischen England, Frankreich und Spanien breiten sich nach Amerika aus
- Konflikt im Ohio-Tal führt 1754 zum French-and-Indian-War
- Kolonial-Milizen unterstützen britische Truppen Zusammenhalt
- Ziele:
o Kolonien: britische Vorherrschaft in Amerika, politische/wirtschaftliche
Selbständigkeit gegenüber England, Selbstbehauptung gegen Franzosen und
„Indianer“
o Großbritannien/Frankreich/Spanien: Vorherrschaft in Amerika – wirtschaftlich
(Absatzmärkte, Handelswege, Rohstoffe), politisch (Siedlungsgebiete), militärisch
(Forts)
- Verlauf:
o F besiedelt „Hinterland“ (im Westen) mit Hilfe von „Indianern“, errichtet Forts
o Briten siedeln an der Atlantikküste
o Konflikte im Grenzgebiet Siedler sind auf britische Armee angewiesen
- Frankreich verliert („Frieden von Paris“) territoriale Gewinne für England
Zunehmende Spannungen in den 1760er Jahren
1760: Thronbesteigung Georgs III.
1763: Sieg im Siebenjährigen Krieg Verschuldung Großbritanniens Kolonien sollen sich finanziell
beteiligen Konflikt beginnt
Königliche Proklamation: Appalachen als Westgrenze der Kolonien
1764: „Zuckergesetz“ (Zoll auf Importwaren) und Währungsgesetz (Einschränkung des kolonialen
Papiergelddrucks) Ende des „salutary neglect“
1765: Einquartierungsgesetz (Unterstützung für britische Soldaten) und Stempelsteuergesetz (Steuer
für Druckerzeugnisse) „no taxation without representation“
Boykott britischer Waren, Stempelsteuerkongress (Grundsatzerklärung der Rechte und Pflichten der
Kolonien – vom Mutterland ignoriert)
1766: Rücknahme des Stempelsteuergesetzes und Declaratory Act (Mutterland entscheidet weiterhin
über Gesetze/Maßnahmen)
1767: Townshend-Gesetze (keine Steuern, aber Zölle für Kolonie-Importe)
1770: Rücknahme der Townshend-Gesetze, nur noch Teesteuer
Eskalation in den 1770er Jahren
- 5.3.1770: „Boston-Massaker“ – fünf Amerikaner werden bei Demonstration erschossen
- Mai 1773: neues Teegesetz (zu Gunsten der EIC: Zölle in England gesenkt, amerikanische
Kaufleute werden umgangen Eingriff in die Souveränität)
- 16.12.1773: „Boston Tea Party“ – als Indianer verkleidete Kolonisten werfen Teeladung in
den Bostoner Hafen
- März 1774: „Zwangsgesetze“ (Coercive Acts, Intolerable Acts) – Schließung des Bostoner
Hafens, Stärkung des Gouverneurs auf Kosten der kolonialen Selbstverwaltung, Vergehen
königlicher Beamter wurden nun von englischen Gerichten verhandelt, Ausweitung des
Einquartierungsgesetzes
- Empörung in allen Kolonien erneuter Boykott britischer Waren
- 5.9.-26.10.1774: 1. Kontinentalkongress (Versammlung Vertreter aller Kolonien)