Antike Plastik
Epochen der Antike und ihre Merkmale
ARCHAIK (700- 480 v. Chr.)
• früharchaischer Stil 700–620 v. Chr.
hocharchaischer Stil 620–560 v. Chr.
spätarchaischer Stil 560–500 v. Chr.
• Nackte Jünglingsfiguren (Kouros)
stets bekleideten Frauen (Kore)
• kleine, zierende Ornamente
→ Figur wirkt monumental
• eckig, geometrisch wirkende Muskelpartien, blockhafte Körper, schematisch gewelltes Haar
das das Gesicht umrahmt
→ starre Frontalität und Symmetrie, Parallelismus
• Gesichtsausdrücke strahlen keine Emotionen aus: archaisches Lächeln, Leblosigkeit,
Anonymität, mandelförmige Augen, Strenge
• archaisches Achsensystem der Muskeln und Körperhaltung: parallele Körperachsen, rechte
Winkel
• bürgerliche Vorbildfunktion/ Idealismus: menschlicher Körper in seiner Vollkommenheit, frei
von Zufälligkeiten und subjektiven Zügen
• extrem linear und unnatürlicher Faltenwurf
KLASSIK (450- 330 v. Chr.)
• Kontrapost (belastetes und unbelastetes Bein, gespanntes Gleichgewicht, Becken und
Schultern verlaufen gegenstrebig)
• weichere, flüssigere Formsprache, Dynamik
• hauptsächlich Bronze- und Marmorfiguren
• rechte, naturalistische Proportionen (!übertrieben!) → Idealismus
• Gegensätze (Ansteigen/ Fallen; Bewegung/ Ruhe; Stehen/ Schreiten) und Streben nach einer
maßvollen Mitte
• repräsentiert Schönheit des menschlichen Körpers
• Idealismus: gesunder Körper = gesunder Geist
• dynamischer, doch weiterhin linearer Faltenwurf
HELLENISMUS (330- 30 v. Chr.)
• Organische, naturalistische Bewegungen (z.B. Locken der Haare)
, • raumweisende Figuren, oft helixförmige Verdrehung der Körperachsen, extreme Diagonalen
• hohe Dynamik
• Durchbrüche, sehr Detailreiche Ausarbeitung
• Theatralik und expressiver Pathos
• Brechung des Allgemeinen und des Ideals im Persönlichen, Zufälligen
• stark ausgeprägter, wilder Faltenwurf der durcheinander wirkt
→ Naturalismus, Idealismus
Das klassische Gesicht
• Haare:
Archaik: in die Stirn hängende Lockenpracht; geometrisch ornamentale Aufteilung,
umspannen symmetrischen den ganzen Schädel
Klassik: Stirn wird freigelegt, Haar wird wilder und löst sich vom Schema
Frauen: Mittelscheitel, einheitlich in großen Flechten (Stufenwellen) vor Ohren nach hinten
• Nase:
Stirn und Nase auf einer Geraden, lange schmale Nase mit scharfem Rücken, große
Nasenflügel; Archaik: extrem ausgeprägt
• Augen:
Archaik: Auge quillt hervor, groß und weit geöffnet, vorgeschoben und flach
Klassik: Auge liegt weich in der Höhle, Brauenrand folgt dem Oberlid, ohne Unterbrechung in
die Nasenkante geführt
Traditionelles Verständnis der Figur
• Der Zeit angepasst/ Gewohnheiten
• Naturalistisch, Idealistisch
• Ursprünglich, Abbild
• nicht abstrakt, leicht zu verstehen
• kompakt und geschlossen
=/ Gormley