Komplette anschauliche und verständliche Zusammenfassung über 48 Seiten, die zur Vorbereitung auf die Klausur ausreichend ist. Es führt jede zeitliche Epoche heran und zeigt dessen Merkmale hinsichtlich der Pädagogik und Erziehung auf. Dabei werden auch jeweils die Vertreter der jeweiligen Epoc...
1.0. Einleitung in die Geschichte pädagogischen Denkens
Durch Fortschritt von einer Sammlung beliebiger Schul- und Erziehungsgeschichten zu einer in
sich stimmigen Geschichte der Pädagogik wurde die Pädagogik zu einer Wissenschaft errichtet
Pädagogische Personengeschichte — Aufrichtung kommender Erzieher und Lehrer an Vorbildern
Institutionsgeschichte — Erklärung der institutionellen Möglichkeiten und
Einschränkungen der Erziehung
Pädagogische Ideengeschichte — Konfrontation mit Gedanken und Entwürfen bedeutender
Vorläufer zur Entwicklung eines eigenständigen
pädagogischen Denkens und Argumentierens
‚Historische Dimension‘ der Pädagogik „Ohne Besinnung auf die Geschichte wird der Horizont der Theorieentwicklung
geringer und dabei würden wichtige Erkenntnisse außer Acht gelassen werden!“
Aufklärung der geisteswissenschaftlichen Zusammenhang zwischen historischem Wissen der Erziehung und
Pädagogik erziehungswissenschaftlichen Theoriebildung
• Wiederentdeckung der
Geschichte der Pädagogik
Einsicht, dass ohne
historische Bezüge ein
Pädagogik der 1970er und 1980er — Empirisch-sozialwissenschaftliche Wende
vertieftes Verständnis und
eine gehaltvolle Reflexion
- Abwendung
von Tradition
Geschichte der Pädagogik
wird zu
erziehungswissenschaftlichen
Vernachlässigung der
historischen Einsichten
und Erfahrungen
Kleineres,
pädagogisches
von Erziehung und Bildung
weder möglich noch sinnvoll
Historiographie Blickfeld sind
, 2.0. die Griechische Antike
Pädagogik hat ihren Ursprung ‚im griechischen Denken‘ (Anfänge pädagogischen Denkens)
Übergang von mythisch überlieferten Erziehungsvorstellungen zu einer reflektierten Erziehungs- und Unterrichtspraxis
Die erste europäische Aufklärungsbewegung:
— vom Mythos zum Logos ( Logos = ‚explikative und argumentative Rede‘)
Das 5. Jahrhundert v. Chr. gilt als kulturgeschichtlicher Wendepunkt: — aufgrund mythenkritischer Haltung: Suche nach wissenschaftlichen Antworten
— kein Vertrauen mehr in Weissagungen
— Aus Adelserziehung wurde Erziehung für das gesamte Volk
— gemeinsame Beratung; vernünftige Argumentation Übergang zur Demokratie
— Bildung zur Ermöglichung der Mitsprache bei Verhandlungen der
öffentlichen Angelegenheiten Politische Partizipation und demokratische Mitbestimmung war nicht mehr nur für den
— Übergang von Erziehungspraxis zu Reflexion über diese Praxis Adel möglich, sondern für alle freien Bürger (nur Männer, keine Frauen und Sklaven)
— Ablösung von Mythos und Entstehung von Philosophie und Wissenschaft — Bildung: pragmatische Allgemeinbildung; Redemächtigkeit; Argumentationstechnik
— Aristoteles: Rhetorik als Theorie der wirksamen und überzeugungsstiftenden Rede
— politische Strukturveränderung: Adelsherrschaft wird zu Volksherrschaft
Systematischer Zusammenhang von argumentativen Überzeugungen,
Formen sprachlichen Ausdrucks, Disposition der Redeteile
— Rhetorik als Bildungsmacht
Drei pädagogische Modelle der griechischen Antike:
Philosophisch-ethische Humanistisch-rhetorische
Pragmatisch-ultilitarische Bildungstheorie des
Bildungstheorie von
Bildungstheorie der Sophisten Isokrates
Sokrates und Platon
, 2.0. die Griechische Antike
Pragmatisch-ultilitarische Bildungstheorie der Sophisten
Der Begriff ‚sophistes‘ — ursprünglich bezog sich der Begriff auf jemand, der weise sei
— im späten 5. Jhd. v.Chr. wurde es zu einer Art Berufsbezeichnung: Lehrer der Weisheit und des Wissens
Sophisten = Begründer des höheren Unterrichts und Selbstbezeichnung als Jugendbildner
— ihr Unterricht war für wohlhabende und politisch ambitionierte junge Männer
— Anleitung zur politischen Tüchtigkeit
— Entwicklung eines enzyklopädischen Curriculums (‚enkýklios paideía‘)
ein in sich geschlossener Zyklus von allgemeinbildenden Disziplinen
:
— sieben ‚freie Künste‘ als Form der Allgemeinbildung:
Sprachliche Disziplinen
Mathematische Disziplinen
Alle Disziplinen sind erforderlich, um das Bildungsziel zu erreichen
Bildungsziel: Beredsamkeit, die grundlegende Kenntnisse und umfassende
Orientierung in alle jenen Gebieten voraussetzt
„Der gebildete und gewandte Redner sollte nie in die peinliche Lage kommen, „von
irgendetwas gar nichts zu wissen“ (Dolch 1965)
Sophisten vertraten einen erkenntnistheoretischen und moralischen Relativismus
Orientierung nur an dem Wahrscheinlichen; an jenen Meinungen, die der Mehrheit
als plausibel und konsensfähig erscheinen
, 2.0. die Griechische Antike
Philosophisch-ethische Bildungstheorie von Sokrates und Platon
Sokrates (469 - 399 v. Chr.)
— Sokrates hatte eine hohe Bedeutung für die Pädagogik und Philosophie
(Ideale Lehrgestalt)
— markiert einen bedeutenden Einschnitt innerhalb der Philosophiegeschichte
Kritik an der sokratischen Mäeutik
— widmet sich ethischen Grundfragen menschlicher Lebensgestaltung und
Überzeugungen seiner Mitmenschen und deren Wertvorstellungen — unlösbare didaktische Schwierigkeiten
— nicht ins Konzept passende Schülerbeiträge werden durch
— entdeckt den Dialog als philosophische und pädagogisch-didaktische Methode Nicht-Beachtung, knappe Stellungnahmen oder explizite Abwertungen bedacht
die Philosophie ereignet sich im Gespräch selbst — „subtile Art der Gängelung“ ( Johannes Bilstein)
:
„Philosophieren“ = Gedanken gemeinsam entwickeln und prüfen,
um Meinungen in begründetes Wissen zu überführen
— wurde verurteilt und hingerichtet wegen „Gottlosigkeit“ und „Verderbung der Jugend“
Seine Kunst der Gesprächsführung
Die Grundstruktur des sokratischen Dialogs
— Die Methode der Mäeutik (‚Hebammenkunst‘)
— verwickelt seine Gesprächspartner in ein Gespräch & durch wechselseitiges Fragen und Antworten Erkenntnisse und Einsichten aus der Vernunft des Schülers hervorlocken
will sie zu Einsicht und Erkenntnis führen
— geschickte Fragetechnik; besteht auf die Begründung von
Aussagen und Meinungen(hartnäckiges Insistieren);
lebensweltlicher Bezug der Themen Lebensweltlich situierte Frage nach dem richtigen
Handeln im privaten oder politischen Kontext
Sokrates gibt sich als unwissend aus und fordert sein
Kunst der Gesprächsführung = eine Form der geistigen Geburtshilfe Gegenüber auf, ihn zu belehren, um sie zur
für Männer Formulierung eines eigenen Standpunktes zu motivieren
„Kunst der Überführung“: Sokrates fordert sein
„Entbindung“ von Gedanken gründliche Prüfung Gegenüber auf, ihre Aussagen zu begründen
er widerlegt sich immer wieder durch sich selbst,
— „entbundene“ Gedanken durch seinen eigenen Verstand
— gesuchte Einsichten des kann bis zur Ausweglosigkeit führen (=Aporie)
Dialogpartners sollen selbst werden geprüft, eventuell Der entscheidende Moment im Bildungsprozess:
gefunden werden widerlegt, um bloßes das Wissen um das eigene Nichtwissen
Scheinwissen zu entlarven
Einsicht in das eigene Nichtwissen setzt eine
Mäeutik Elenktik negative Erfahrung/ das Scheitern an sich selbst
voraus (=Bedingung der Belehrbarkeit)
Protreptik („Kunst der Hinwendung“)
-
Sokrates unterstützt seinen nun lernbereiten
Gesprächspartner durch geschicktes Fragen bei der
‚Entbindung‘ seiner Gedanken
Medium von Bildung: Richtiges – und das heißt ethisch
begründetes – Handeln resultiert nach Sokrates aus richtiger Wissen im Sinne begründeter Aussagen
Einsicht, die allerdings in einem mühsamen und oft irritierenden
Gesprächsverlauf gewonnen werden muss.
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