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Zusammenfassung

Zusammenfassung Entwicklungspsychologie

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Sehr gute und ausführliche Zusammenfassung

vorschau 4 aus 80   Seiten

  • 16. märz 2023
  • 80
  • 2021/2022
  • Zusammenfassung
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janage
Entwicklungspsychologie

1. Voraussetzungen & Grundlagen
Entwicklungspsychologie beschäftigt sich mit Veränderungen von Menschen.

Definition des Entwicklungsbegriffs
Veränderung, die wir Entwicklung nennen, sind:
1. Auf das Lebensalter bezogen (Abgrenzung z.B. von Lernen, Vergessen, Adaptieren,
Einstellungsänderungen, etc.)
2. Dauerhaft oder nachhaltig wirksam
Wichtig: Lebensalter an sich ist keine Erklärung! Es muss mach den Prozessen gesucht werden, die mit dem
steigenden Alter einhergehen.

Entwicklungspsychologische Fragen
Was verändert sich? Wie verändert es sich? Beobachten, Beschreiben
Warum verändert es sich?  Erklären, Vorhersagen
Wie ist Entwicklung beeinflussbar?  Fördern, Evaluieren
Wie wird der Erfolg von Entwicklungsmaßnahmen überprüft?

Entwicklungsprinzipien
 Die Entwicklung von Menschen ist in einem bestimmten Ausmaß universell/vergleichbar:
Entwicklungsschritte  nimmt mit dem Alter ab
 Entwicklung ist interindividuell unterschiedlich  Allgemeiner Ablauf mit individuellen Unterschieden
 Entwicklung ist eine Interaktion von Anlage und Umwelt
 Stabilität, Stagnation & Verlust gehören auch zur Entwicklung  besonders stark im hohen Alter

Entwicklungsmotoren
 Reifung – biologischer Reifungsprozess  wachsen
 Anpassung an die Umwelt

Reifung
 Gengesteuerte Struktur- & Funktionsveränderungen
 Die Beschreibung von Reifungsprozessen ist weniger Gebiet der Psychologie, eher der Biologie
 Die Auswirkung von Reifungsprozessen und ihr Zusammenspiel mit Anpassungsprozessen sind aber
natürlich Gegenstand der Entwicklungspsychologie  wichtig bei Säuglingen & Kleinkindern

Entwicklung durch Reifung
 Entwicklungsschritt findet bei allen Kindern zu einem ähnlichen Zeitpunkt statt, wenn er nicht extrem
gestört wird
 Entwicklungsschritt kann durch Übung kaum vorverlegt werden
 Entwicklungsschritt findet sogar dann statt, bzw. wird nachgeholt, wenn Lernmöglichkeiten stark
eingeschränkt werden  starker Schub
 Kinder welche wenig Anregung bekommen
Bsp. Selbstständiges Gehen um den 13. Monat

Reifestand
 Ein Entwicklungsschritt kann leicht erreicht werden, wenn das Kind „reif“ dafür ist
 Versucht man es „zu früh“, wird es mühsam oder scheitert




Sensible Perioden

,Entwicklungspsychologie

 kann nicht wissenschaftlich festgemacht werden
 Perioden, in denen spezifische Bedingungen maximal nutzen bzw. schaden können
 Nach „Schließen des Fensters“ ist eine optimale Entwicklung nicht mehr möglich
 Experimentelle Überprüfung an Kinder ethisch nicht vertretbar! Daher stammen Daten v.a. von
deprivierten oder traumatisierten Kindern bzw. von Menschen mit Beeinträchtigungen (Bsp. Sehsinn)
Beispiele:
 Spracherwerb bis zum 7.Lebensjahr
 Wenn Schwierigkeiten mit der Muttersprache, dann sind andere Sprachen später auch schwierig zu
erlernen
 Übernahme von Hirnfunktionen nach Hirnverletzungen durch andere Regionen bei Kindern (später
unwahrscheinlicher)
 Entwicklung der visuellen Verarbeitung bei Menschen, die von Anfang an oder sehr früh blind waren
und den Sehsinn später hinzu gewannen (z.B. durch Operation)
 Förderprogramme im Vorschulalter sind sinnvoll und wirksam
 Effekte bleiben aber nur erhalten, wenn weiter gefördert wird!
 Umwelt muss dauerhaft verändert werden!

Die Anlage-Umwelt-Problematik
 Gewichtung von Anlage und Umwelteinflüssen bei der Entwicklung einer Eigenschaft bei einem
Individuum  Nicht Beantwortbar! Anlage & Umwelt wirken nicht additiv!

Entwicklung
= Interaktion von genetischen Faktoren (z.B. umgängliches Temperament) und Umwelt (z.B.
Interaktionshäufigkeit).
Beispiel:
Genetischer Faktor: umgängliches Temperament
Umweltfaktor: viel Zuwendung durch Betreuungspersonen
Beides führt zu guter sozialer Entwicklung
Aber: umgängliches Temperament beeinflusst Interaktionshäufigkeit mit Betreuungspersonen
 einfach addieren ist nicht möglich
WECHSELWIRKUNG  da nicht unabhängig von einander

Sinnvoll ist die Frage nach dem Anteil von Anlagen und Umwelt an Merkmalsunterschieden in einer Population.
 Deswegen Anlage-Umwelt-Debatte so schwierig!

Annäherung an das Anlage-Umwelt-Problem
1. Erfassung der Entwicklungsumwelt
o Nur in Ausschnitten möglich
o Viele Varianten möglich
o Speziesnormale (Min. damit Kind groß wird) vs. Kulturnormale Entwicklung
o Innerhalb dieser „Normalbereiche“ (sehr groß) breite Varianz an Entwicklungsergebnissen
2. Erfassung von Erbunterschieden
o Erbganganalysen – spielen eher eine Rolle bei „einfachen“ Merkmalen, wie Erbkrankheiten,
kaum bei kontinuierlichen psychologischen Variablen
o Populationsgenetische Analysen
o Psychologische Merkmale werden nicht wie einfache Merkmale vererbt

Populationsgenetische Analysen
Klassische Methode: Stammbaumanalyse
 Familiäre Häufung bestimmter Talente z.B. „English Men of Science“ (Francis Galton, 1887)
 i.d.R aus Familien, in den es viele Wissenschaftler gab
Problem: Konfundierung von Anlage- & Umweltunterschieden
Aufhebung der Konfundierung:
 Zwillingsstudien
 Adoptionsstudien
Zwillingsstudien
Vergleich von Eineiigen Zwillingen & Zweieiigen Zwillingen

,Entwicklungspsychologie

Idee:
 Zwillingspaare wachsen in extrem ähnlicher Umwelt auf. Sind sich die EZ ähnlicher als die ZZ, deutet
dies auf Einfluss der Erbanlagen hin
Vergleich von EZ & ZZ  Früh getrennte Zwillinge anschauen
Problem:
 EZ werden ähnlicher behandelt als ZZ
Lösung:
 Studien mit früh getrennten Zwillingen

Adoptionsstudien allgemein
Idee:
 Adoptivkinder & Adoptiveltern/-geschwister sind nicht genetisch verwandt. Ähnlichkeiten sprechen
für Umwelteinflüsse
 Adoptivkinder sind unbeeinflusst von der Umwelt ihrer leiblichen Eltern/Geschwister. Ähnlichkeiten
sprechen für Anlageeinflüsse
Voraussetzung:
 Ausschluss selektiver Platzierung
 Kinder dürfen nicht im ähnlichen Umfeld bleiben! (Oma, Freunde)
 genetisch nicht verwandt, ähneln sie sich, dann Umwelteinfluss

Durchschnittliche Intelligenztestkorrelationen zwischen Eltern & Kindern
 Oerter & Montada
 Intelligenteste Mutter = intelligentestes Kind (wenn Korrelationsränge gleich)
o Je verwandter, desto höher die Korrelation
o Korrelation zwischen Eltern & Kindern geringer als zwischen Geschwistern
 Korrelation sagt nichts über das Niveau aus

Interpretation populationsgenetischer Daten
Vorsicht vor voreiligen Schlüssen:
 Aussagen nicht so stark generalisieren
 Korrelationen beschreiben nur Zusammenhänge. Das absolute Niveau wird dadurch nicht erfasst und
könnte durchaus von den Adoptiveltern beeinflusst sein!
 In Korrelationskoeffizienten spiegelt sich immer nur ein spezifischer Zusammenhang. Adoptiveltern
könnten ihre Kinder durch viele Eigenschaften positiv beeinflussen, die mit der Intelligenz nicht oder
nur zum Teil erfasst werden  z.B. liebevolle Zuwendung

Zusammenfassung populationsgenetischer Studien
1. Stammbaumanalysen & Verwandtschaftsähnlichkeit
o Dokumentation physischer, psychischer Erkrankungen, besonderer Begabungen
o Über eine weitverzweigte Verwandtschaft
2. Zwillingsuntersuchungen
o Vergleich eineiiger & zweieiiger Zwillingspaare hinsichtlich ihrer Merkmalsähnlichkeit
o Adoptionsstudien nach der Geburt getrennter EZ
3. Adoptionsstudien allgemein
o Vergleich von Adoptivkindern mit ihren leiblichen bzw. Adoptivfamilien

Der Heritabilitätskoeffizient
genetisch bedingte Varianz
H=
phänotypische Varianz
Kann Werte zwischen 0 & 1 annehmen.
 Wert von 0: gesamte Merkmalsvarianz geht auf die Umwelt zurück
 Wert von 1: gesamte Merkmalsvarianz geht auf die Anlage zurück


Schätzung des genetischen Einflusses
 Doppelte Differenz r EZ – r ZZ

, Entwicklungspsychologie

 Doppelte Differenz r Geschwister – r Adoptivgeschwister

Interpretation populationsgenetischer Ergebnisse
3. Nicht auf ein Individuum anwendbar
3. Abhängig von den Varianzen in der Population
3. Abhängig vom Alter der Stichprobe

Gedankenexperiment
Homogene Umweltbedingungen
 Alle Kinder gleich gefördert
 Restunterschiede gehen allein auf Anlagen zurück
 Heritabilitätskoeffizient = 1
Hohe Erblichkeitskoeffizienten bedeuten nicht, dass Förderung nicht möglich oder sinnvoll wäre !!!
„Reinzüchtung“ eines Merkmals
 Alle haben die gleiche genetische Ausstattung
 Restunterschiede gehen allein auf Umwelt zurück
 Heritabilitätskoeffizient = 0

Altersabhängigkeit von Erblichkeitskoeffizienten
 Koeffizienten steigen bis ins Jugendalter an
 IQ-Korrelationen von Adoptivkindern mit biologischen Müttern steigen
 IQ-Korrelationen von Adoptivkindern mit Adoptiveltern & -geschwistern fallen

Anlage-Umwelt-Passung
1. Passive Genotyp-Umwelt-Passung (Eltern gestalten Angebote)
2. Evokative Genotyp-Umwelt-Passung (Eltern reagieren mit Angeboten auf Kind)
3. Aktive Genotyp-Umwelt-Passung (Kind wählt Angebote selbst)
Mit steigendem Alter gewinnen Anlagen an Bedeutung, Milieuunterschiede verlieren an Bedeutung

Geteilte & nicht geteilte Umwelten von Geschwistern
 Bisher sind wir von ähnlichen Umweltbedingungen innerhalb einer Familie ausgegangen
 Geschwister teilen aber nur einen Ausschnitt ihrer Umweltbedingungen
 Das gleiche gilt in noch stärkerem Maß für andere Verwandte
 Nicht geteilte Umwelten können in direkt trotzdem einen Einfluss auf das andere Geschwister haben
(z.B. Schwester geht in den Chor, singt dann die Lieder mit ihrem Bruder und beeinflusst damit sein
Interesse an Musik)
 Geteilte Umwelten können unterschiedlichen Einfluss auf die Geschwister haben (z.B. Beide
Geschwister gehen in den Chor, der Bruder möchte nun auch Klavierunterricht haben, die Schwester
möchte nie wieder mit Musik zu tun haben)
 Objektiv geteilte Umwelt
 Effektiv geteilte Umwelt
 Individuelle(effektivnichtgeteilte) Umwelteinflüsse haben wahrscheinlich einen sehr großen Einfluss
auf psychologische Merkmale (Relativierung der klassischen Sozialisationsforschung)

Fazit
 Anlagen und Umwelt stehen in einem komplexen Wechselspiel.
 Anlagen können als Potential interpretiert werden, sie determinieren nicht, wie sich jemand
tatsächlich entwickelt.
 Der relative Einfluss von Anlage und Umwelt kann immer nur für Populationen interpretiert werden,
niemals für ein Individuum.
 Die gefundene Erblichkeit eines Merkmales ist abhängig von der Umweltvarianz in der Population.
 Auch eine hohe Erblichkeit bedeutet nicht, dass Umwelteinflüsse keine Rolle spielen!

Theorien über grundlegende Prozesse der Entwicklung
Die Anlage-Umwelt-Debatte resultierte in Entwicklungstheorien mit unterschiedlichen Schwerpunkten:
Exogenistische Modelle

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