Beim Geodeterminismus geht man davon aus, dass einzig und allein die ungünstige
geografische Lage eines Landes Ursache für seine Situation ist. Äußert sich z.B. in
Binnenlage, welche hohe Transportkosten und Sondersteuern nach sich zieht.
Modernisierungstheorie
• Vertreter: westlich-liberal und marktwirtschaftlich orientierte Theoretiker
• Ursachen in den Entwicklungsländern selbst, insbesondere in
traditionsverhafteten statischen Wirtschafts- und Gesellschaftsformen
-> endogene Verursachung
• Modernisierung: Wandel durch wirtschaftliche Maßnahmen in Form von
Kapitaleinsatz
• Aufbau von Industrien und Ausweitung der Exportmöglichkeiten sollen Aufholen/
Annäherung an Industrieländer ermöglichen
• Erwartungen/ „Trickle-Down-Effekt“ erfüllen sich nicht -> Oberschichten
profitieren; innerstaatliche Disparitäten vergrößern sich
Dependenztheorie
• Vertreter: marxistisch und gesellschaftlich orientierte Theoretiker
• ungenügende, von außen fehlgeleitete Entwicklung -> exogene Verursachung
• Unterentwicklung ist Ergebnis historisch bedingter Abhängigkeit/ Ausbeutung von
den Staaten Europas und Nordamerikas (Kolonialismus/ Neokolonialismus)
• Kritik: einige Entwicklungsländer waren niemals Kolonien und andere durchliefen
nach der Unabhängigkeit einen schnellen wirtschaftlichen Entwicklungsprozess
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,Leitbilder/ Strategien der Entwicklung
Nachholende Entwicklung
• durch Industrialisierung und Modernisierung der Wirtschaft die
Entwicklungsländer möglichst schnell an den Entwicklungsstand der
Industrieländer heranführen
• Strategie erweist sich als „Irrweg“ -> nur wenige Staaten schafften den „Take-off“
Frauenförderung
• UNIFEM (United Nations Development Fund for Woman) -> Ziel: Situation der
Frauen in den Entwicklungsländern über konkrete Maßnahmen gezielt verbessern
• Fördervorrang: Bildungs- und Gesundheitswesen, Landwirtschaft, Kreditwesen
• z.T. erfreuliche Erfolge, dennoch sind die Möglichkeiten der Frauen begrenzt
• „Feminisierung der Armut“ hat immer noch Gültigkeit
Angepasste Entwicklung
• eine an die konkreten Bedingungen und Möglichkeiten des jeweiligen Landes
angepasste Entwicklung
• der Entwicklung des ländlichen Raumes wird wird mehr Beachtung geschenkt als
den städtisch-industriellen Agglomeration -> z.B. Schaffung von Arbeitsplätzen im
ländlichen Handwerk
Hilfe zur Selbsthilfe
• aktive Teilnahme aller Bevölkerungsgruppen an der Verbesserung der
unmittelbaren Lebensbedingungen
• Hauptanliegen: Eigeninitiative anregen, lokale Ressourcen freisetzen und stärkere
Beteiligung der Betroffenen an Entscheidungsprozessen ermöglichen
• Hilfe von außen auf das notwendige Maß beschränken
• Geldzuweisungen möglichst durch eigene Dienstleistungen ersetzen
Nachhaltige Entwicklung
• Ziele: Durchsetzung einer umweltverträglichen Entwicklungspolitik im Norden
und Süden und das Streben nach mehr sozialer Gerechtigkeit in der „Einen Welt“
• Lebenschancen der heutigen Generation sollen verbessert werden, ohne die
Chancen künftiger Generationen einzuschränken
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, Naturräumliches Potenzial
• jegliche, bereits gegebene, geografische Aspekte einer Region, die der Mensch
sich zunutze machen kann
• wirtschaftliche Struktur und das wirtschaftliche und soziale Entwicklungspotenzial
eines Landes hängen wesentlich von seiner naturräumlichen Ausstattung ab
• günstige naturräumliche Verhältnisse (z.B. hohe Bodenqualität, ausreichende
Niederschläge, geringe Reliefenergie) bilden Gunstraum und ermöglichen
landwirtschaftliche Grundversorgung und bieten wirtschaftliche Perspektiven
• ungünstiges Relief durch periphere Lage, erschwerte Verkehrsschließung,
extremes Klima und schlechte Böden erschweren Leben und Wirtschaft
-> Ungunstraum
• Aufwertung des Ungunstraums: technische Entwicklung, Nachfragen des
Welthandels, ausreichender Kapitaleinsatz
• Abwertung des Raums: Ausbeutung von Rohstoffen
• naturräumliche Gunsträume haben höhere Tragfähigkeit und können mehr
Menschen versorgen als Ungunsträume
• Folgen: Wanderbewegung von Ungunstraum zu Gunstraum, positive wie negative
Entwicklung bei ökonomischen, sozialen und politischen Prozessen in beiden
Raumtypen
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