Einsendeaufgabe
Abschlussarbeiten und Dissertationen in
der angewandten psychologischen
Forschung
Aufgabe 1)
„Das Verhalten von Lehrkräften in Klassen mit hohem Anteil an Schülern mit ausländischem
Hintergrund in Anbetracht des zeitlichen Wandels“. Handelt es sich hierbei um eine sinnvolle
Fragestellung im Rahmen einer psychologischen Forschungsarbeit? Begründen Sie Ihre Entscheidung.
Das Verhalten von Lehrkräften in Klassen mit hohem Anteil an Schülern mit ausländischem
Hintergrund in Anbetracht des zeitlichen Wandels“ ist kein guter Titel für eine psychologische
Forschung, weil es bei einer Forschungsarbeit um einen konkreten Titel gehen sollte. Bei dem oben
genannten Titel handelt es sich nicht um eine Frage, sondern ein sehr breit gehaltenes Thema, was es
schwer macht ein Ziel für die Untersuchung festzumachen. Ein allgemeines Thema als Fragestellung
zu verwenden, setzt keinen genauen Fokus und verleitet einen dazu kein genaues Ergebnis zu
erforschen, sondern eher ausschweifend von seiner eigenen Meinung und eigenen Beobachtungen
zu berichten. Dies ist nicht Sinn einer Forschungsarbeit.
Eine empirische Forschung mit dem Fokus aus drei sehr unspezifisch definierten Variablen zu leiten,
könnte sich als schwer gestalten. Die drei Variablen „Verhalten von Lehrkräften“, „Klassen mit hohen
Anteil an Schülern ausländischer Herkunft“ und „Anbetracht des zeitlichen Wandels“ sind alle sehr
breit definiert und haben zusätzlich noch ein Problem bei ihrer Objektivität.
Das „Verhalten von Lehrkräften“ zu beurteilen, um daraus zu analysieren, würde sich meiner
Meinung nach am schwersten gestalten, denn selbst nachdem man die Frage der Methodik
beantwortet hätte, also ob man jetzt einen Fragebogen an die Lehrer austeilt, eine Beobachtung
durchführt, oder ein Interview mit den Schülern, bleibt es ein Problem die Subjektivität der
Wahrnehmung auszuschließen.
Wenn es zum Beispiel die Auffälligkeit gäbe, dass der Lehrer einen Schüler mit sehr schlechten
Deutschkenntnissen vermehrt drannimmt, obwohl dieser sich, im Gegensatz zu den anderen. Nicht
freiwillig meldet, kann dies in unzählig vielen Möglichkeiten aufgefasst werden. Der Schüler könnte
es als unangenehm empfinden und sich fragen, warum der Lehrer in so vor der Klasse bloßstellt. Als
Außenstehender könnte man das Gefühl haben, der Lehrer möchte den Schüler zum Mitmachen
anregen, oder anderseits, den Schüler mobben. Je nach persönlicher Erfahrung kann diese Situation
verschieden ausgelegt werden.
Die zweite Variable „Klassen mit hohem Anteil an Schülern mit ausländischem Hintergrund“ lässt für
den Leser, als auch für den Forscher, zu viel Spielraum für die eigene Interpretation. Es stellen sich
einem sofort einige Fragen, die jeder nach seiner Meinung beantwortet.
Diese Fragen sind unter anderem: Ab wie vielen Schülern ausländischer Herkunft ist eine Klasse, als
eine mit hohem Anteil an Schülern ausländischer Herkunft, zu bezeichnen. Ist es, wenn die
durchschnittliche Anzahl des deutschlandweiten Durchschnitts überschritten wird? Oder wenn es
mehr als die Hälfte sind? Danach stellt sich die Frage, was überhaupt als ausländische Herkunft gilt.
Für viele Personen sind Leute die zwar in Deutschland geboren sind, deren Eltern jedoch nicht, noch
„Ausländer“. Sind als Kinder die deutsche Eltern haben, die jedoch im Ausland geboren sind