Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Fakultät Humanwissenschaften
Institut für Erziehungswissenschaften
Lehrstuhl für Schulpädagogik
Schreibwerkstatt: Vorbereitung auf das schriftliche Staatsexamen in der Schulpädagogik
Dozent: Dr. Martin Lunkenbein
Sommersemester 2019
Lernskript für das 1. Staatsexamen in Schulpädagogik (EWS)
A) Allgemeines zur Didaktik
Einleitungsgedanken…
Wen man sich mit der Didaktik beschäftigt, wird man mit einer Fülle von Begriffen,
Denkansätzen und Modellen konfrontiert. Es ist allerdings für angehende LK wichtig sich mit
Theorien und Modelle auseinanderzusetzen, die für die Legitimation, Planung und
Durchführung von Unterricht eine hilfreiche Grundlage bieten. Theorien und Modelle
idealisieren, vereinfachen oder verallgemeinern prinzipiell komplexe Zusammenhänge.
Allgemeine Didaktik = „Befasst sich im Gegensatz zu den speziellen Didaktiken
(Fachdidaktiken) mit den allgemeinen Prinzipien, Strukturmomenten und der
Institutionalisierungsproblematik organisierten Lehrens und Lernens. Sie ist mithin
eingeschränkt auf die gesellschaftlich aufgeworfenen, entfalteten und aufrechterhaltenden
Normen, Regeln und Formen des Lehrens und Lernens“ (Heursen)
➔ Die Bildungstheoretische Didaktik von Wolfgang Klafki, der bis in die 1960er Jahre
dominierte, die Lern- und Lehrtheoretische Didaktik von Paul Heimann und Wolfgang
Schulz, die Anfang der 1960er Jahre weite Verbreitung fand und schließlich die
Konstruktivistische Didaktik von Kersten Reich, die Ende der 1990er Jahre entwickelt
wurde
➔ „Abbilddidaktik“ (fachwissenschaftsorientierte Ansätze) vs. „Betroffenheitsdidaktik“
(situations- und persönlichkeitsorientierter Ansatz)
➔ Daraus begründet sich die Fachdidaktik, welche Fachwissenschaft & Allgemeine
Didaktik unter Berücksichtigung der individuellen Voraussetzungen und
Lebenssituationen der Lernenden zusammenführt!
Didaktik = „Bezeichnet in pädagogischen Kontexten ein komplexes, nicht randscharf
abzugrenzendes Bedeutungsfeld, in dem es um Lehren und Lernen innerhalb und außerhalb
von Institutionen geht“ (Terhart)
➔ Im pädagogischen Kontext
Didaktik = „Die Theorie und Praxis des Lehrens und Lernens“ (Jank & Meyer)
➔ Allgemein
„Gegenstand der Didaktik sind alle absichtsvoll herbeigeführten Prozesse des Lehrens und
Lernens, die langfristig und im Rahmen eines Planes angelegt sind“ (Martial)
„Aufgaben der Didaktik sind Analyse, Planung und Inszenierung von Unterricht“ (Jank &
Meyer)
- Allgemeine Didaktik = Teildisziplin der Schulpädagogik
- Didaktik im engeren Sinne: Theorie der Bildungsinhalte und Bildungskategorien
- Didaktik im weiteren Sinne: Methodik, Lehre vom Unterricht
1
, - Primat der Didaktik: „Man muss das Ziel kennen, um über den Weg entscheiden zu
können“ (Klafki)
Allgemeine Fragen nach der Didaktik (Jank & Meyer):
- Wer soll lernen?
- Was soll gelernt werden?
- Warum/Wozu soll gelernt werden?
- Wann soll gelernt werden?
- Mit wem soll gelernt werden?
- Wo soll gelernt werden?
- Womit soll gelernt werden?
- Wie soll gelernt werden?
Didaktisches Dreieck
(Grundlegendes Modell, das die Dimensionen von
Unterricht und deren wechselseitigen
Zusammenhang beschreibt: Bildet somit eine
generelle Grundlage für die Planung und Analyse
von Unterricht)
Funktionen (Peterßen):
- Orientierungsfunktion: Wo ist ihr professionelles Aufgabenfeld lokalisiert und worin
bestehen ihre Aufgaben?
- Strukturierungsfunktion: Hilfe zur systematischen Bewältigung der professionellen
Aufgaben; bringt Ordnung in das komplexe Tagesgeschehen
- Legitimationsfunktion: Rechtfertigung des didaktischen Handelns
Wert/Nutzen für Lehrer (Peterßen):
- Herstellung von Übersicht und Ordnung
- Verringerung der Komplexität
- Handlungsorientierung
Didaktische Theorien = „Reduzieren die Komplexität von Unterricht auf die wesentlichen
Strukturen der Handlungsabläufe oder Situationszusammenhänge“ (Hallitzky, Marchand &
Seibert)
Didaktische Modelle = „Stellen eine weitere Reduktion dar und wollen als Planungs-,
Vorbereitungs-, Durchführungs- oder Evaluationshilfe verstanden werden“ (Hallitzky,
Marchand & Seibert)
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