Der Blutkreislauf
1. Aufgaben des Blutes:
Transportmittel (Nährstoffe, O2, CO2, Abfallstoffe,
Hormone)
Abwehr von Krankheitserregern
Wundverschluss
Regulation der Körpertemperatur
Quelle Bild: http://www.welt.de/multimedia/archive/00463/blutkoerperchen_DW__463498g.jpg
2. Bestandteile des Blutes:
a) Blutplasma: Blutflüssigkeit ohne Blutkörperchen, etwa 55% des Blutes,
Blutserum
Aufgaben: Transport von Blutkörperchen, gelösten Stoffen und CO2
Bestandteile: Wasser, Eiweißstoffe, Fette, Traubenzucker, Säuren, Salze,
Hormone, Vitamine, Abwehrstoffe
b) Blutkörperchen: etwa 45% des Blutes
Rote Blutkörperchen (Erythrozyten)
Aufgabe: O2-Transport durch roten Blutfarbstoff Hämoglobin (Fe - Eiweiß –
Verbindung)
Form: kernlose Scheibchen, eingedellt (wie ein Donut), Kamel, Lama: mit Kern
Anzahl: Es gibt 5 Millionen Erythrozyten in 1 mm3 Blut.
Größe: 0,008 mm (8 µm) im Durchmesser
Aufbau: Sie werden im Knochenmark gebildet.
Abbau: nach 120 Tagen (4 Monaten) Abbau der roten Blutkörperchen in Milz und
Leber, Eisen wird in der Leber und Milz für den Aufbau neuer Blutkörperchen
gespeichert.
Neugeborenengelbsucht: Neugeborene haben deutlich mehr Erythrozyten als
Erwachsene (6-7 Millionen satt 4,5, bis 5,5 Millionen), nach der Geburt werden sie
reduziert. Beim Abbau entsteht Bilirubin. Es wird mit der Galle über den Darm und
über die Nieren ausgeschieden und verleiht Harn und Kot die Gelbfärbung. Beim
Neugeborenen kann bei der Reduktion der Erythrozyten die Haut einige Tage nach
der Geburt gelb gefärbt sein.
Blockade der Erythrozyten: Kohlenmonoxyd CO bindet besser ans Hämoglobin als
Sauerstoff. Sind 10% der Erythrozyten blockiert, so kommt es zur
Leistungsminderung des Körpers und zu Vergiftungserscheinungen (Kopfschmerzen,
Abgeschlagenheit, Atemnot, Herzrhythmusstörungen, Wahnvorstellungen,
Krampfanfällen). Bei mehr als 50% blockierter Erythrozyten kommt es zu
Bewusstlosigkeit und letztendlich zum Tod. CO entsteht als Abgas bei Autos,
Gasthermen, Rauchen. Raucher haben 10% blockiert.
, Weiße Blutkörperchen (Leucozyten)
Aufgabe: Bildung von Abwehrstoffen gegen Krankheitserreger, können
Gefäße verlassen
Form: amöboid, ohne feste Form, kommen auch in der Lymphe vor, größer
Anzahl: Es gibt 6000 bis 8000 Leucozyten pro mm3 Blut.
Größe: von 0,008 mm bis 0,02 mm (8-20 µm).
Arten: Granulozyten und Monozyten zur Vernichtung von Krankheitserregern
durch Phagozytose (Aufnahme in die Zelle), Lymphozyten (Bildung von
Antikörpern)
Aufbau: Sie werden im roten Knochenmark und in den Lymphknoten gebildet.
Abbau: nach 6 – 10 Tagen durch Zerfall
Eiter: besteht aus weißen Blutkörperchen + Gewebe + Blutserum
(Blutflüssigkeit)
c) Blutplättchen (Thrombozyten):
Aufgabe: Wundverschluss: Blutplättchen ballen sich bei Luftkontakt
zusammen und verkleben die Wunde (Blutstillung). Sie setzen ein Enzym frei,
das die Blutgerinnung auslöst. Dabei verwandelt sich der Eiweißstoff
Fibrinogen zum netzartigen Fibrin. Dort bleiben Thrombozyten und
Blutkörperchen hängen und bilden einen Blutpfropfen und die Kruste bei
Wunden.
Form: unregelmäßig, Zellbruchstücke aus Knochenmark
Anzahl: es gibt 150 000 bis 400 000 Blutplättchen pro mm3 Blut
Größe: 0,001 bis 0,003 mm (1-3 µm)
Aufbau: aus Stammzellen des roten Knochenmarks gebildet
Abbau: nach 4 Tagen durch Zerfall
Bluterkrankheit - Hämophilie: Erbkrankheit, x-chromosomal rezessiv vererbt,
hauptsächlich Männer betroffen. Die Gerinnungszeit des Blutes ist verlängert. Ein
Blutgerinnungsfaktor fehlt, das netzartige Fibrin wird nicht gebildet. Wunden
schließen sich zuerst durch einen Gefäßkrampf, bluten aber später nach, weil kein
Pfropfen gebildet wird, wenn sich der Krampf löst.
Thrombose: übermäßige Produktion des Enzyms Thrombin, das an der
Blutgerinnung beteiligt ist, führt zu Blutgerinnsel in den Gefäßen, kann zur
Verstopfung (Embolie) führen