Schwerpunkt Nervensystem
1. Aufbau und Funktion
-zentrales Nervensystem (ZNS): Gehirn, Rückenmark —> Aufnahme und Verarbeitung von Informationen,
Befehlsausgabe
-peripheres Nervensystem (PNS): Nervenzellen und deren Fortsätze außerhalb von Gehirn und Rückenmark —>
Leitungsaufgaben
Afferenzen: Informationen aus der Umgebung/ dem Körper
werden an das ZNS geleitet
Efferenzen: Informationen des ZNS werden an die
Muskulatur/ inneren Organe geleitet
Gehirn:
-Kontrollsystem des gesamten menschlichen Organismus (Parallelschaltung funktioneller Elemente: Triebe,
Emotionen, Gedächtnisleistungen; Fähigkeit zu Erkennen, Analysieren, kreativem Schaffem)
-Intelligenz: Analysier-/ Synthetisiervermögen, Originalität, Kreativität, Gedächtnisleistungsfähigkeit
-Bewusstsein im Gehirn
-100 Milliarden Nervenzellen, durch 1 Billiarde Synapsen verbunden
-1000- 2000g (Durchschnitt 1300g); weibliches Gehirn ca. 10% kleiner, aber gleiche Neuronenzahl
-zerebrale Tätigkeit —> Hypertrophie/ Atrophie des Gehirns (Gewichtsveränderung)
-sehr hoher Energieverbraucher wegen hoher Durchblutung und hohem Sauerstoffbedarf
-Gehirn ist fast ausschließlich auf Glukose angewiesen (Stoffwechsel)
—> Gehirn als Denk-, Kontroll- und Befehlszentrale, das auf Basis äußerer und innerer informationen und mit Hilfe
des Gedächtnisses aktuelle Vorgänge steuert
(Stützmotorik: unbewusst, situationsgemäße Anpassung der Körperhaltung (für Zielmotorik)
Zielmotorik: bewusst, gezielte Ausführung einer bewusst angesteuerten Bewegung)
Mikrostrukturelle Aspekte:
Neuron (Nervenzelle): kleinste funktionelle Einheit
-Neurit: aus Axon und schlauchartiger Hülle
—> Leitungskabel, das Nervenimpulse zu anderen
Neuronen/ in die Peripherie leitet
—> markhaltige (hohe Leitungsgeschwindigkeit,
umgeben von Myelinscheide) und marklose (langsame
Leitungsgeschwindigkeit) Nervenfasern
—> Leitungsgeschwindigkeit ist temperaturabhängig
(Aufwärmen vor sportlicher Aktivität)
-Dendrit: Aufnahme von Informationen (bei intensiver neuronaler Aktivität —> vermehrte Dendritenaussprossung
mit synaptischer Vernetzung)
-Synapse: Schalt- und Kontaktstelle, (je höher die zerebrale Aktivität, desto mehr Synapsen werden gebildet)
—> Neuronen sind von Synapsenrinde bedeckt
—> synaptische Verbindungen (Dendrit/ Dendrit, Dendrit/ Neurit, Dendrit/ Zellkörper)
-Neurotransmitter: Transmitterstoffe (Botenstoffe), die Nervensignale weiterleiten und Kommunikation von
Neuronen untereinander ermöglichen (Azetylcholin, Adrenalin, Dopamin, Serotonin)
-Neurologia: Neurologia bilden ein Faserwerk, dass in das Nervenzellen und ihre Fortsätze eingeschlossen sind
—> Stützgewebe für Abschirmung und Ernährung der Nervenzellen
—> Regeneration von entzündeten und verletzten Nervengewebe
Makrostrukturelle Aspekte:
-Großhirn
-Zwischenhirn —> alle Gehirnareale arbeiten
-Mittelhirn zusammen an optimaler Bewe-
-Brückenhirn gungskoordination
-Kleinhirn
-verlängertes Rückenmark
-Rückenmark
, Funktionen des ZNS:
-Ermöglicht zielorientierte und fein aufeinander abgestimmte Bewegungen
—> hunderte von Reaktionen in Bruchteilen von Sekunden mit Hilfe von Sinneswahrnehmungen
-Bsp.: Auge, Ohr,…
—> Informationen aus den Sinnesorganen gelangen an Großhirnrinde —> mit Assoziationszentren
weiterverarbeitet
-Gehirn lässt sich in rechte und linke Gehirnhälfte aufteilen und ist durch Balken verbunden (ergänzen sich
funktionell)
Funktionen des Großhirns:
-über 80% des Gesamthirns (Kontrolle und Regulierung von Bewegungshandlungen)
-Antriebs- und Motivationsareale (vor allem Limbisches System): Entscheidungsinstanz für den Abruf von
gespeicherten Programmentwürfen; Bildung von Emotionen
-Assoziationszentren: im gesamten Großhirnrindenbereich; sensorische Informationen werden über
entsprechende Erinnerungsleisten mit Bedeutungen, Wertungen, Emotionen,… verbunden —> Situationsadäquate
Programmentwürfe
—> Entwicklung und Ausmaß der Assoziationsfelder beeinflusst die Intelligenz
—> Je höher der kortikale Anteil an Assoziationsfeldern, desto höher die jeweilige Intelligenz
-Motorisches Rindenfeld (Motorkortex): alle für die Bewegungsausführung wichtigen Informationen laufen
zusammen
—> Exekutivorgan für die Kontraktion der peripheren Muskeln; verantwortlich für das Auslösen der Bewegungen
—> Pyramidenbahn (Leitungsbahn zwischen Motorkortex und zugehöriger Muskulatur) leitet den erstellen
Bewegungsplan vom Motorkortex zu motorischen Vorderhörnern des Rückenmarks —> Umschaltung auf
Motoneuronen, die Impulse über schnell leitenden Neuriten zu den Fasern der Skelettmuskulatur senden —>
treten mit motorischer Endplatte in Verbindung
—> Kreuzung der Pyramidenbahn im Rückenmark: lernt die linke Hand etwas, lernt die rechte Hand in Grobform
mit
-Linke Hemisphäre (Gehirnhälfte) steuert rechte Körperhälfte; rechte Hemisphäre steuert linke Körperhälfte
landkartenähnliche Anordnung der muskulären Areale im motorischen
Kortex
—> „motorischer Homunculus“
Je nach Differenzierungsgrad der muskulären Tätigkeit ist der jeweilige
motorische Rindenbezirk in seiner Ausdehnung mehr oder weniger groß
feinmotorische Bewegungen: größeres Rindenfeld
grobmotorische Bewegungen: kleineres Rindenfeld
durch Außenreize (Training) verdichtet sich das Fasernetz synaptischer
Verbindungen —> Hypertrophie der jeweils beanspruchten
Rindenbereiche
Funktionen der dem Großhirn untergeordneter Bereiche:
-Zwischenhirn: Umschaltstelle für afferente Sinnes- Informationen zum Großhirn
—> Thalamus als Sekretär des Großhirns (verarbeitet und filtert Informationen, die zum Großhirn laufen)
-Basalganglien und Kleinhirn: für effizienten und koordinierten Bewegungsablauf unersetzlich
—> Planung, Ingangsetzung und Ausführung von Bewegungen (räumlich- zeitliche Gliederung)
—> Kleinhirn: schnelle, diskontinuierliche Bewegungen
—> Basalganglien: langsame, kontinuierliche Bewegungen
-Hirnstamm (Mittelhirn, Brückenhirn, verlängertes Rückenmark): sorgt für Stützmotorik
—> Kooperation mit Kleinhirn