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Fragenpool mit Antworten zur Prüfung "Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft""

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Das vorliegende Dokument beinhaltet umfassende Antworten auf alle Fragen aus der Vorlesung zur Vorbereitung auf die Prüfung "Enführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft" im 1. Studienjahr der Germanistik B.A. und Deutsch B.Ed. Die Datei kann auch als Zusammenfassung der seminarbegleite...

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vorschau 5 aus 17   Seiten

  • 12. juli 2023
  • 17
  • 2022/2023
  • Prüfung
  • Fragen & Antworten
Alle Dokumente für dieses Fach (1)
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yansen55dimitrova
VL Fragenpool mit Antworten

I. Runde Robert:
1. Erläutern Sie in knapper Form die Begriffe „Literatur“ und „Text“!
Die Literatur umfasst die Gesamtheit alles Geschriebenen bzw.
Gedruckten, also die Gesamtheit aller vorhandenen Texte, die nach
gleichen Themen, gleichen Merkmalen und gleichem Wert
klassifizierbar sind, aber stellt ein gesellschaftliches
Handlungssystem auch dar. Texte sind Bestandteile der Literatur,
schriftliche Form der Kommunikation, Ausgaben und Werke, und
lassen sich als „Folge von Sätzen oder sonstigen sprachlichen
Äußerungen, die als Einheit betrachtet werden können“ definieren.
Dabei werden Texte zuerst manuell geschrieben und abgeschrieben,
später mit der Erfindung des Buchdrucks um 1450 ausgedruckt.
2. Stellen Sie die wichtigsten Aufgaben der Philologie vor. Inwiefern
unterscheiden sich ‚Philologie‘ und ‚Literaturwissenschaft‘?
Die Philologie ist ein Unterbereich der Literaturwissenschaft, eine
Wissenschaft, die Texte verfügbar macht und ihr Verständnis durch
hermeneutisches Vorgehen erschließt. Zu Philologie gehören auch
Textedition und –kritik, sowie Kommentare des Inhalts und der
Sprache der behandelten Texte. Hingegen wirkt die
Literaturwissenschaft breiter, erforscht Werke aus mehreren
Perspektiven – sie erlaubt Mehrdeutigkeit der Schriften,
strukturalistische und dekonstruktivistische Analysemethoden neben
den literatur- und kulturgeschichtlichen Blickwinkeln, sie geht auf
die Aspekte gender, queer und culture studies ein und versteht Texte
in ihrem intertextuellen und intermedialen Kontext.
3. Nennen Sie mindestens vier Nachbardisziplinen der
Literaturwissenschaft.
Diese sind beispielsweise Philologie, Rhetorik, Medienwissenschaft,
Kulturwissenschaften, Theaterwissenschaften, vergleichende
Literaturwissenschaft (Komparatistik).
4. Worin besteht der Ansatz der Kulturwissenschaften? Welche Themen
und Perspektiven führt er in die Literaturwissenschaften ein?
Die Kulturwissenschaften hat ihren ersten Ansatz in der historischen
Anthropologie des 18. Jahrhunderts mit den Reisen und
Expeditionen als Wurzel der Ethnologie und der komparatistischen
Völkerkunde. Seit dem frühen 20. Jahrhundert tritt eine
kulturwissenschaftliche Wende der Geschichtswissenschaften, der
Soziologie und der Psychologie auf, die sich auf die Ethnologie
richtet. Das Interesse der Kulturwissenschaften fokussiert sich auf
Kulturwandel und kulturgeschichtlich orientierte Philologien (z. B.

, der Gebrüder Grimm), mediengeschichtliche Bedingungen
(Mündlichkeit/Schriftlichkeit – Medienkulturgeschichte),
Bildforschung, Performanz (Ritualforschung und Bräuche),
Entprivilegisierung von der Hochkultur, Geistes- und
Ideengeschichte, kollektives Gedächtnis, Erinnerung und Identität
und nicht zuletzt Mentalitäten, Lebenswelten, populäres „Wissen“
und materielle Kultur. Dementsprechend lassen sich
Kulturwissenschaften als interdisziplinäres Forschungsfeld
bestimmen.
5. Charakterisieren Sie kurz die Medientheorie Marshall McLuhans.
Die Medientheorie Marshall McLuhans legt fest, dass die „Botschaft
jedes Mediums und jeder Technik die Veränderung des Maßstabs,
des Tempos oder Schemas ist, die es der Situation der Menschen
bringt“. Laut McLuhan stellten Medien Ausdehnungen des
Menschen dar, wobei die Medien das Apriori der sozialen
Organisation, der Wahrnehmung, der Kommunikations- und
Interaktionsmöglickeiten bildeten.
6. Analysieren Sie knapp Eduard Mörikes Gedicht Auf eine Lampe
[1846], indem Sie auf literatur- und kulturgeschichtliche Aspekte
eingehen.
Das Gedicht lässt sich zeitlich und thematisch dem Biedermeier
zuordnen, wobei die materielle Kultur mit der Auffassung der Kunst
als Element von Praxis (Gebrauchskunst) auffällt. Der Besitz der
schönen Lampe deutet Leistung, Wohlhaben an, sie gilt aber auch als
Kunstwerk. Im biedermeierlichen Stil richtet sich der Blickwinkel
auf die kleine Lebenswelt des Lustgemachs, wessen Zentrum die
Lampe ist. In literarturgeschichtlicher Hinsicht zeichnet sich das
Gedicht durch den jambischen Trimeter aus, der auf Goethes Faust
II und die griechische Tragödie verweist. Aufgrund letzterem wird
der Rückblick auf die Weimarer Klassik, die sich zur Antike
hinwandte, bemerkbar, das bewies auch die Referenz zur Kunst im
Mittelpunkt. Trotzdem handelt es sich nicht um die Kunst als
selbständig Vollendetes im Geist der Klassik, vielmehr vermittelt die
Lampe Erinnerung und Melancholie. Der Schlussvers Eduard
Mörikes Werk erinnert an den Schlussvers Hölderlins1 Hymne
„Andenken“ („Was bleibet aber, stiften die Dichter“). Nämlich im
Schlussvers des ersten Gedichts steckt die offensichtlichste
Anlehnung zur Klassik – „Was aber schön ist, selig scheint es in ihm
selbst“ – das Schöne hat seinen eigenen Wert des Vollkommenen,
der nicht von etwas außer sich beeinflusst wird, das Verb „scheinen“

1
Friedrich Hölderlin (1770 – 1843)– Autor der Weimarer Klassik und der Romantik

, drückt das aus und schafft bildlich den Zusammenhang mit der
Lampe, die zentrale Gestalt in Mörikes Gedicht.
7. Charakterisieren Sie kurz zwei der folgenden vier
Forschungskonzepte zur Frühen Neuzeit: 1. Ausdifferenzierung, 2.
Modernisierung, 3. Pluralisierung, 4. Säkularisierung.
Säkularisierung zeichnet sich im engeren Sinne durch den Übergang
des Kircheneigentums in Eigentum des Staates, im Weiteren - durch
Abgrenzung der weltlichen Ordnung von der religiösen Macht aus,
der weltliche Herrscher löst sich letztendlich von dem Papst ab, der
nicht mehr staatliche Regierung neben der kirchlichen ausübt.
Weiterhin bezieht sich Modernisierung auf den Übergang der
traditionalen agrarischen Gesellschaft Alteuropa (so Otto Brunner)
in moderne, industrielle Gesellschaft, Wissensgesellschaft (so Ulrich
Beck) Neueuropas.
8. Charakterisieren Sie in groben Zügen das Reformprogramm des
Martin Opitz.
In seinem Werk „Buch von der Deutschen Poeterey“ (1624) legt
Martin Opitz die Grundlagen der ersten Regelpoetik der deutschen
Dichtung – wie sie verfasst werden soll, und differenziert letztere
vom Latein und von anderen Nationaldichtungen, vor allem von der
französischen. Noch wichtiger begründet er die deutsche Sprache als
Sprache der Poesie und führt das Akzentprinzip (Prosodie) und das
Alternierungsprinzip (nur Jambus oder Trochäus kommen in
deutschen Versen vor) ein. Opitz erarbeitet anhand Imitation und
Übersetzung aus dem Werk Francesco Petrarkas deutsche
dichterische Sprache, er benutzt die Intertextualität in seinen
Methoden.
9. Erläutern Sie Elemente des barocken Trauerspiels am Beispiel des
Andreas Gryphius.
Das barocke Trauerspiel wie z. B. Andreas Gryphius` „Catharina von
Georgien“ (1657 Erstdruck) besteht aus Akten und Chören, wie die
antike Tragödie, doch unterscheidet sich von ihr durch den Verzicht
auf Katharsis mittels Affekterregung, es zielt hingegen „Trost durch
die Tragödie“. Zudem besitzen Figuren im barocken Trauerspiel
Eigenschaften der neostoischen Haltung – Beständigkeit und
Großherzigkeit. Die Besinnung auf Gott und das Seelenheil bieten
den Ausweg aus den vergeblichen Bemühungen und des beständigen
Wechsels der historischen Welt. In struktureller Hinsicht bildet der
Alexandriner (sechshebiger Jambus mit Mittelzäsur) den Vers.
II. Runde Braungart:
1. Probleme von literaturgeschichtlichen Epochenbegriffen – mit
exemplarischer Diskussion von ‚Aufklärung‘ und ‚Empfindsamkeit‘,

, jeweils auch mit näherer Erläuterung der Epochencharakteristika,
gerne auch mit Hinweisen auf exemplarische Texte.
Die Aufklärung umfasst das Ende des 17. Jahrhunderts und das ganze
18. Jahrhundert und verbindet sich mit dem Rationalismus und
Empirismus im Gegenteil zur früher staatlichen Macht der Kirche
mit der Weltanschauungsformel „Ich glaube, also bin ich!“. Die
Selbsterkenntnis liegt der Auflösung der Schichtshierarchie mit dem
Adel und dem Klerus zugrunde. Nicht zufällig bedingt die
Verbreitung von moralischen Wochenschriften, Lesegesellschaften
die Wirkungskraft der neuen Epoche der Toleranz, Gleichheit,
Freiheit, Emanzipation und Vernunft als höchstes Gut, dessen Sonne
die Dunkelheit des Unwissens und der blinden Gehorsamkeit erhellt.
Gelehrte, Stadtbürger und Pfarrer sind die Aufklärungsträger, die
ihren stärksten Einfluss in den Zentren Leipzig, Hamburg, Halle,
Zürich, Berlin und Königsberg. Zu den Hauptvertretern der
Aufklärung gehören Gotthold Ephraim Lessing mit den Dramen
„Emilia Galotti“ und „Nathan der Weise“, Immanuel Kant „Kritik
der reinen Vernunft“, Georg Christoph Lichtenberg „Aphorismen“,
Johann Christoph Gottsched, Christian Fürchtegott Gellert „Die
zärtlichen Schwestern“.
Die Empfindsamkeit (1740 – 1790) scheint eine Gegenströmung der
Aufklärung zu sein, weil sie die Gefühlenäußerung in Vordergrund
stellt, sowie die Naturnähe und Authentizität der Empfindungen. Der
prominenteste Vertreter der Empfindsamkeit ist Friedrich Gottlieb
Klopstock mit dem Gedicht „Der Zürchersee“.
2. Die Grundidee und Bedeutung der Ästhetik Alexander Gottlieb
Baumgartens
Die Ästhetik (als Theorie der freien Künste, als untere
Erkenntnislehre, als Kunst des schönen Denkens, als Kunst des der
Vernunft analogen Denkens) sei die Wissenschaft der sinnlichen
Erkenntnis. Laut Baumgarten soll die Klarheit in der Ästhetik
extensiv und nicht intensiv sein. Er definiert das Gedicht als „eine
vollkommen sensible Rede“ und setzt das Erziehungsziel die
Perfektionierung des unteren Erkenntnisvermögens.
3. Die Komödie der Aufklärung: kurze Charakteristik und Darstellung
der Weiterentwicklung im ‚rührenden Lustspiel‘
Laut Johann Christoph Gottsched sei die Komödie „eine
Nachahmung einer lasterhaften Handlung, die durch ihr lächerliches
Wesen Zuschauer belustigen, aber auch erbauen kann“ (Gottsched,
Critische. Dichtkunst, 4. Aufl. 1761, S. 643). Handelnde Figuren sind
vor allem ordentliche Bürger oder Leute von mäßigem Stand,
manchmal auch Vertreter des Adels, die ansonsten nicht ironisiert

, werden dürfen. Das „rührende“ Lustspiel etabliert sich als
Annäherung der Tragödie und der Komödie, wobei beide tadelhaften
und vorbildlichen Personen den Ausdruck verliehen wird. Die ersten
schrecken von den Lastern ab, die zweiten vermitteln Streben nach
Tugendhaftigkeit – so wird der Zuschauer moralisch gelehrt und
zugleich dank der Elemente der Komödie unterhalten.
4. Der Geniebegriff im 18. Jahrhundert, Erläuterung und
Berücksichtigung der Prometheus-Figur
Der Geniebegriff rekurriert auf die literarische Epoche des Sturm und
Drang im Zeitraum 1767 – 1785 ungefähr und beinhaltet die Freiheit
des Dichters, der sich keinen Normen und Gesetzen außer seinen
eigenen unterwirft, er ist niemand anderem als sich verpflichtet und
schöpft nach seinem Willen. Die Prometheus-Figur im Goethes
gleichnamigen Gedicht (1774) schildert das Originalgenie, das sich
von der Macht und den Befehlen der Götter abwendet, die ihn
unterdrücken, und Menschen mit emotionaler Natur schöpft. Die von
Prometheus gebildeten Individuen haben Leidenschaften, können
heftige Gefühle empfinden und besitzen freie Gemüter - der
Auffassung der Stürmer und Dränger entsprechend. Goethes
Prometheus überschreitet die Grenzen der Dichtung, sein Genie hat
die erhebliche Freiheit und schöpferische Kraft, sogar eine
eigenständige Welt mit Persönlichkeiten „nach seinem Bilde“ zu
schaffen.
5. Charakterisierung der Autonomie-Ästhetik mit besonderem Akzent
auf Karl Philipp Moritz und unter Berücksichtigung von Goethes
Ballade „Der Sänger“
Karl Moritz zufolge sei das Schöne, was uns Vergnügen macht, ohne
unbedingt uns nützlich zu sein. Was aber innerlich, äußerlich und in
den Teilen nicht notwendig oder zweckgemäß ist, kann keinem
vernünftigen Wesen Vergnügen machen. Damit etwas an einem
Gegenstand uns gefällt, soll er etwas Vollendetes sein, der Genuss
erfolgt im Namen des einzelnen Gegenstands.
Immanuel Kant sieht die Autonomie-Ästhetik in dem autonomen
Wert jedes Menschen, der „Zweck an sich selbst“ sein soll und nicht
„Mittel zum beliebigen Gebrauche für diesen oder jenen Willen“, so
wird der Mensch nach der Ästhetik von Karl Moritz ein vollendetes
Ganzes, das schön ist.
So vermittelt der Sänger aus der gleichnamigen Ballade Goethes die
Idee, dass das Lohn der Kunst ist die Kunst an sich – die Kunst macht
dem Künstler Vergnügen. Der Becher Weins ist dem Sänger
wertvoll, er ist Begeisterung, er ist das, was für ihn der Gesang
bedeutet. Daher begehrt der Künstler die goldene Kette gar nicht, sie

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