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Abiturvorbereitung Deutsch - Wiederholung der wichtigsten Epochen der deutschen
Literaturgeschichte
1. Epochenüberblick
Antike (ca. 800 v. Chr. - 500 n. Chr.):
Die antike Literatur umfasst Werke, die in der Zeit der griechischen und römischen Kulturen
entstanden sind. In der griechischen Literatur sind besonders die Epen von Homer, wie die "Ilias"
und die "Odyssee", von großer Bedeutung. Sie erzählen von den Helden und Abenteuern der
antiken Welt. Ebenso sind die Tragödien von Aischylos, Sophokles und Euripides hervorzuheben.
Die römische Literatur ist geprägt von Autoren wie Vergil mit seinem Epos "Aeneis" und Ovid mit
seinen mythologischen Erzählungen in den "Metamorphosen".
Mittelalter (ca. 500 - 1500 n. Chr.):
Das Mittelalter in Deutschland ist geprägt von der Entwicklung einer eigenständigen deutschen
Sprache und Literatur. Die Lyrik spielt eine bedeutende Rolle, vor allem der Minnesang, der die
höfische Liebe thematisiert. Berühmte Vertreter sind Walther von der Vogelweide und Gottfried von
Straßburg mit seinem höfischen Epos "Tristan und Isolde". Auch das "Nibelungenlied", ein
Heldenepos, ist ein wichtiges Werk dieser Zeit.
Renaissance (ca. 1500 - 1620):
Die Renaissance ist eine Zeit des Umbruchs, in der humanistische Ideale eine große Rolle spielen.
Es wird verstärkt auf die Bildung und den Einfluss der Antike zurückgegriffen. Martin Luther ist ein
zentraler Vertreter dieser Epoche, der mit seiner Bibelübersetzung die deutsche Sprache
nachhaltig prägte. Außerdem sind Autoren wie Hans Sachs und Sebastian Brant zu nennen.
Barock (ca. 1600 - 1720):
Die barocke Literatur zeichnet sich durch ihre üppige und prunkvolle Sprache aus. Die Werke
reflektieren oft das Spannungsverhältnis zwischen Vergänglichkeit und Ewigkeit. Besonders die
Barocklyrik, mit Dichtern wie Andreas Gryphius ("Es ist alles eitel") und Paul Fleming ("An den
Mond"), ist in dieser Zeit hervorgetreten.
Aufklärung (ca. 1720 - 1785):
In der Epoche der Aufklärung steht die Vernunft im Mittelpunkt. Man setzt sich mit kritischem
Denken und Humanismus auseinander. Wichtige Autoren dieser Zeit sind Gotthold Ephraim
Lessing, dessen Drama "Emilia Galotti" die bürgerliche Tragödie prägte, und Immanuel Kant mit
seinen philosophischen Werken.
Sturm und Drang (ca. 1765 - 1790):
Der Sturm und Drang ist geprägt von emotionaler Zerrissenheit und individuellen Gefühlen. Die
Autoren streben nach Selbstverwirklichung und Freiheit. Johann Wolfgang von Goethe und
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, Friedrich Schiller sind die bedeutendsten Vertreter dieser Epoche. Goethes "Die Leiden des jungen
Werthers" gilt als typisches Werk des Sturm und Drang.
Klassik (ca. 1786 - 1832):
In der Klassik erreicht die deutsche Literatur einen Höhepunkt. Die Weimarer Klassik mit Goethe
und Schiller ist von Harmonie und Ausgewogenheit geprägt. Goethes "Faust" und Schillers
"Wilhelm Tell" sind zwei herausragende Werke dieser Epoche.
Romantik (ca. 1795 - 1848):
Die Romantik ist eine Zeit der Sehnsucht nach Unendlichkeit und Naturverbundenheit. Autoren wie
E.T.A. Hoffmann ("Der Sandmann"), Joseph von Eichendorff ("Mondnacht") und Novalis ("Hymnen
an die Nacht") greifen in ihren Werken oft auf mystische Elemente zurück.
Biedermeier (ca. 1815 - 1848):
Die Epoche des Biedermeier ist von bürgerlicher Idylle und Rückzug ins Private geprägt. Eduard
Mörike ("Der alte Turmhahn") und Heinrich Heine ("Die Loreley") sind wichtige Vertreter dieser Zeit.
Realismus (ca. 1848 - 1890):
Der Realismus zeichnet sich durch eine realitätsnahe Darstellung des gesellschaftlichen Lebens
aus. Autoren wie Theodor Fontane ("Effi Briest") und Gottfried Keller ("Der grüne Heinrich")
thematisieren gesellschaftliche Konventionen und individuelle Schicksale. Der Realismus spiegelt
die gesellschaftlichen Veränderungen und den Wandel im 19. Jahrhundert wider.
Naturalismus (ca. 1880 - 1900):
Der Naturalismus setzt sich kritisch mit gesellschaftlichen Zuständen auseinander und betont die
Rolle von Umwelt und Vererbung auf das Individuum. Gerhart Hauptmann ("Die Weber") und Émile
Zola ("Germinal") sind wichtige Vertreter dieser Epoche. Der Naturalismus zeichnet sich durch eine
detailreiche Beschreibung der Wirklichkeit und eine objektive Darstellung aus.
Expressionismus (ca. 1910 - 1925):
Der Expressionismus bricht mit traditionellen literarischen Formen und betont die subjektive
Wahrnehmung und den Ausdruck von Gefühlen. Georg Trakl ("Grodek") und Ernst Toller ("Masse
Mensch") sind bedeutende Vertreter des expressionistischen Schreibens. Der Expressionismus
reflektiert die psychische und emotionale Verunsicherung in der Zeit vor und während des Ersten
Weltkriegs.
Neue Sachlichkeit (ca. 1920 - 1933):
Die Neue Sachlichkeit ist geprägt von einer nüchternen und realistischen Darstellung der
Wirklichkeit. Bertolt Brecht ("Die Dreigroschenoper") und Anna Seghers ("Das siebte Kreuz") sind
bekannte Vertreter dieser Epoche. Die Neue Sachlichkeit kritisiert die gesellschaftlichen Zustände
der Weimarer Republik und verwendet oft satirische und ironische Elemente.
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