Emilia Galotti
Prüfungsnotizen Allgemein
Allgemein:
o Bürgerliches Trauerspiel (Drama)
o 5 Akte
o 1-3 steigende Handlung
o 4 Peripetie (Wendepunkt)
o 5 Katastrophe
o wenig Schauplätze
o Bürger im Zentrum des Geschehens
o Konflikt zw. Bürgertum und Adel
o Erstarken des Bürgertums zu einem selbstbewussten Stand
o Neue aufgeklärte Moral des Bürgertums ↔ willkürlicher Herrschaftsstil des
Adels
o Lessing kritisiert Unmündigkeit des Bürgertums
o Bürgertum im Umbruch (rationales / irrationales Denken und Handeln)
o Übersteigerte moralisch-religiöse Maxime Unaufgeklärtheit und Abhängigkeit
Adel kann Bürgertum weiterhin unterdrücken
Steigende Handlung mit erregendem Moment:
o Emilias aufgewühlter Bericht über Annäherung des Prinzen
o (höfliche und bürgerliche Welt trifft aufeinander)
o Auseinandersetzung zw. Marinelli & Appiani
Höhepunkt/Wendepunkt:
o Überfall, Entführung Emilias, Ermordung Appiani
o Emilia im Lustschloss Schicksalsbestimmung
o Entlarvung Marinellis durch Claudia
Fallende Handlung mit Verzögerung:
o zeitl. Verzögerung durch Allianz Gräfin Orsina mit Ordoardo
Katastrophe/Lösung:
o Emilia stirbt durch Hand des Vaters -> Bewahrung Unschuld
o Resignation oder Emanzipation des Bürgertums?
Charaktere Emilia Galotti
o Hettore Gonzaga, Prinz von Guastalla (Adel):
Typischer Vertreter der vielen mit absolutistischer Willkür
herrschenden Regenten
Ist seinen Gefühlen für Emilia ausgeliefert
politisch verantwortungslos / kein Interesse an Politik (nur auf Emilia
fixiert) / blind vor Liebe / gewissenlos / private Orientierung /
egoistisch (denkt nur an sich)
„Eine Emila? – Aber eine Emilia Bruneschi – nicht Galotti… Viel
gefodert, sehr viel. – Doch sieht heißt Emilia (unterschreibt).“
, „… lassen Sie auf Ihre Quittung für beide Porträte sich bezahlen – was
Sie wollen. So viel Sie wollen, Conti.“
gewissenlos vertraut Marinelli blind, gibt ihm freie Hand,
Todesurteil
distanzierte höfliche Rede / affektive Sprache des Gefühls /
gefühlsgesteuert
mehrdeutiger Charakter (Repräsentant der Macht /„bürgerlich“
empfindsames Individuum
„Ist es, zum Unglück so mancher, nicht genug, dass Fürsten Menschen
sind: müssen sich auch noch Teufel in ihren Freund verstellen?“
o Emilia Galotti (Bürgerliche):
Tugendhafte, religiöse junge Frau (Tugend- Moralvorstellungen)
Geht in die Kirche
Entwickelt leidenschaftliche Gefühle für Prinzen, keine freie Sexualität
möglich
Strenge Erziehung ordnet sich dem Vater unter Unmündigkeit
Unselbstständig, kommt alleine nicht zurecht, emotional, finanziell
abhängig, hilflos
Bescheiden, legt keinen Wert auf materielle Dinge
Bereit zu sterben um Unschuld und Ehre zu bewahren
Handelt / wehrt sich das erste Mal mit „Selbstmord“ -> Stärke,
Entschlusskraft, steht über Vater, eigener Verstand, Erkenntnisse
befreit sich aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit, setzt sich
gegen Macht d. Adels durch
„Leiden, was man nicht sollte? Dulden, was man nicht dürfte?“
„Als ob wir keinen Willen hätten, mein Vater.“
„Du noch hier? – Herunter mit dir! Du gehörst nicht in das Haar einer –
wie mein Vater will, dass ich werden soll!“
„Sie ist die Furchtsamste und Entschlossenste unseres Geschlechts.
Ihrer ersten Eindrücke nie mächtig, aber nach der geringsten
Überlegung in alles sich findet, auf alles gefasst.“
„Deine Tochter ist unschuldig, Unschuldig, in allem unschuldig!“
„In seinem eigenen braunen Glanze, in Locken, wie sie die Natur
schlug.“
„Nichts, gar nichts von dem Geschmeide.“
„Sie wissen, meine Mutter, wie gern ich Ihren besseren Einsichten
Mich in allem unterwerfe.“
„Nun ja, meine Mutter, Ich habe keinen Willen gegen den Ihrigen.“
„Und sündigen wollen auch sündigen“
Soll widersprüchliche Erwartungen erfüllen (Moralvorstellungen,
Einhaltung der gesellschaftlichen Umgangsformen, zukünftige Ehefrau,
die zurückgezogen lebt, Geliebte)
o Graf Appiani (Adel):
Lebensweise bei Hofe nicht mit seinen Wert- und
Tugendvorstellungen vereinbar