Notizen
Basismodul Schulpädagogik: Theorie der Schule
- Hochschule
- Universität Augsburg (Uni Augsbu)
Mitschrift aus den Vorlesungen des Basismoduls Schulpädagogik
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Theorie der Schule WS 22/23Inhalt
1. Theorie der Schule
2. Bildungsauftrag
3. Lehrerprofessionalität
4. Theorien der Schule
5. Schulqualität
6. Inklusion
7. Hattie-Studie
,Theorie der Schule WS 22/23
1. Theorie der Schule
Was ist Wissenschaft? z.B. Theorie: „Alle Schwäne sind weiß“
• Theoria (griech.) = „anschauen“ Empirie: Schwan 1 ist weiß, Schwan 2 ist
• Theorien sind nicht zeitlos gültig (können weiß, Schwan 3 ist schwarz.
jederzeit widerlegt werden)
Eine wissenschaftliche Theorie kann man falsifizieren, jedoch nicht bestätigen!
Theorie = System von Aussagen, um Wirklichkeit zu erklären.
Empirisch überprüfbar: falsifizierbar à Nicht falsifizierbare Theorien können nicht zur
Theorie hinzugezogen werden!
Was ist eine wissenschaftliche Theorie? – und ist die Schule eine?
à JEIN
Was ist Schule und was soll Schule tun?
• Chancengleichheit ermöglichen, Werte vermitteln à nicht falsifizierbar
• Mehrere Schultheorien
• Philosophische Theorie (keine Messungen, aber Diskurs unter Experten)
• Geisteswissenschaftliche Betrachtungsweise
„Tut“ Schule, was sie soll, warum nicht und wie kann sie dies tun?
• Ermöglicht Schule Chancengleichheit? Warum nicht? Wie könnte sie es tun
(Ganztagesschulen?) à falsifizierbar durch empirische Forschung
• Wissenschaftliche Theorie
• Empirische Betrachtungsweise (Theorien können empirisch überprüft werden)
• Empirie verändert Theorie (effektive Schule vordergründig, weil messbar)
Was ist Wirklichkeit und wie kann sie wahrgenommen werden?
à Quadrantenmodell nach Ken Wilber
Individuell Schule im Quadrantenmodell:
Individuell
Geisteswissenschaftliche Pädagogik Empirische Pädagogik
subjektiv objektiv
Freudvolle
Effektive Schule
Schule
Äußerlich
Innerlich
Innerlich
Äußerlich
intersubjektiv interobjektiv Kulturell Systemisch
passende passende
Schule Schule
Kollektiv
Kollektiv
, Theorie der Schule WS 22/23
Spannungsfeld zwischen einer geisteswissenschaftlichen Pädagogik und einer empirischen
Bildungsforschung im Hinblick auf eine Theorie der Schule
Geisteswissenschaftliche Pädagogik Empirische Bildungsforschung
• Philosophischer Theoriebegriff • Wissenschaftlicher Theoriebegriff
• Diskurs und Argumentation, Rückgriff • Hypothesen prüfend (quantitativ) und
auf Bewährtes Hypothesen generierend (qualitativ)
• Was soll Schule tun? • „Tut“ Schule, was sie soll, warum
nicht und wie kann sie dies tun?
à Lernziele, Werte, Bildungsbegriff à Effektivität von Schule,
Verwertbarkeit (PISA-Studien) führen
zu einem veränderten
Theorieverständnis
2. Bildungsauftrag
Lehrer sind Fachleute für das Lehren und Lernen
à Kernaufgabe: gezieltes und nach wissenschaftlichen Erkenntnissen gestaltete Planung,
Organisation und Reflexion von Lehr- und Lernprozessen sowie die deren individuelle
Bewertung und systemische Evaluation
• Unterricht als Kerngeschäft der Schule („Qualifikationsfunktion“)
• Wissensvermittlung und Kompetenzerwerb als zentrale Ziele für Bildungsinstitution
Schule
• Erziehungsaufgabe ist eng mit dem Unterricht/Schulleben verknüpft
• Zusammenarbeit mit Eltern: Beide Seiten müssen sich verständigen und gemeinsam
bereit sein, konstruktive Lösungen zu finden, wenn es zu Erziehungsproblemen kommt
oder Lernprozesse misslingen
• Erziehung als Kernauftrag und Basiskompetenz von Lehrpersonen
• Vermittlung von Werten und Normen; Unterstützung zu selbstbestimmten Urteilen und
Handeln („Integrations- und Legitimationsfunktion“)
• Beitrag zur kulturellen Kohärenz (Zusammenhang) der Generationen
(„Kulturüberlieferung“)
Bildung Erziehung
Als Persönlichkeitsentfaltung Hilfe zur Persönlichkeitsentfaltung
• Lebenslang • Lebenslang (funktional) – abgeschlossen
• Intrapersonal (intentional; Erziehung wird irgendwann
• Wesensgemäß abgeschlossen sein)
• Seinsgerecht • Begegnung von Mensch zu Mensch
• Auf den ganzen Menschen bezogen (interpersonal; wird von anderen
• Dynamisch – statisch Menschen überbracht)
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