13.1 Friedenssicherung als nationale und internationale Herausforderung
Internationale Konflikte und Kriege
Definitionen (BS.6-7)
- Krieg: Krieg bezeichnet einen organisierten, mit Waffen gewaltsamen ausgetragenen
Konflikt zwischen Staaten oder Sozialen Gruppen der Bevölkerung. Ziel der
beteiligten ist es ihre Interessendurchzusetzen. Der Konflikt soll durch Kampf und
Erreichen einer Überlegenheit gelöst werden.
- Kriege zwischen Staaten: erster Golfkrieg zwischen Iran und Irak in den 80er
- Bürgerkriege: zwischen verfeindeten nicht-staatlichen Akteuren innerhalb eines
Staates -> verfeindete Gruppen im Libanon
- Konflikt: Wenn Interessen oder Vorstellungen von Personen nicht miteinander
übereinstimmen -> keine physische Gewalt
- Laternen Konflikt: Interessengegensätze sind bestehend aber die verschiedenen
Parteien sind sich dessen nicht bewusst
- Manifester Konflikt: Beide Parteien sind sich über den Konflikt bewusst,
Androhungen / Sanktionen wurde ausgesprochen
- Krise: Spannungszustand, in dem mindestens eine der Kon7ikt Parteien vereinzelt
Gewalt anwendet.
- Ernste Krise: Spannungszustand, in dem mindestens eine der Konflikt Parteien
wiederholte /organisierter Gewalt anwendet
- Frieden: Der Zustand des nicht Krieges (Keine Gewalt) (BS.8-9)
- Positiver Frieden: Wenn durch soziale Gerechtigkeit und ökologisches Gleichgewicht
praktisch keine Konfliktursachen und damit keine Kriegsgefahren bestehen.
- Negativer Frieden: Abwesenheit physischer Gewalt, zwar gibt es aktuell keine
gewalttätigen Konflikte jedoch Ungleichheiten, Diskriminierung oder Armut
Erscheinungsformen internationaler Konflikte und Kriege (BS.6-7)
Konventioneller Staatenkrieg:
- Zwischen zwei oder mehr Nationalstaaten
- Einsatz traditioneller militärischer Streitkräfte
- Offener, groß angelegter Krieg mit klaren Frontlinien und Schlachten
Asymmetrischer Krieg:
- Ungleiches Kräfteverhältnis zwischen den Konfliktparteien
- Eine Seite, oft eine nichtstaatliche Gruppierung, nutzt unkonventionelle Taktiken und
Guerillakriegsführung
- Ziel ist es, die Schwächen des Gegners auszunutzen und asymmetrische Vorteile zu
erlangen
Low Intensity Conflict (LIC):
- Konflikt, der unterhalb der Schwelle eines voll ausgewachsenen Krieges bleibt
- Häufig geprägt von anhaltender politischer Gewalt, Aufständen und Terrorismus
- Involvierte Parteien können Staaten, Milizen oder nichtstaatliche Akteure sein
,Politische und ökonomische Ursachen (BS.10)
Ursachen für Staatenkriege:
- Territorialansprüche: Die Beteiligten streiten sich um den genauen Verlauf von
Grenzen. -> politische Ursache
- Durchsetzung wichtiger Interessen, etwa bei der Konkurrenz um knappe Rohstoffe:
Streitpunkt ist der Zugang zu wichtigen Rohstoffen, wie z. B. Erdöl, oder auch zu
Wasser. Durch den Klimawandel oder die steigende Umweltverschmutzung können
solche Konflikte künftig an Bedeutung gewinnen. -> ökonomische Ursache
- Macht- und Herrschaftsansprüche: Staaten kämpfen um eine Vormachtstellung in
einer Region. -> politische Ursache
- Ideologische Ziele: Eine bestimmte Religion oder Ideologie soll mithilfe eines Krieges
verbreitet wer. den. Dies setzt voraus, dass ein „missionarisches
Sendungsbewusstsein" vorhanden ist. -> politische Ursache
- Präventivkriege: Ein Staat will einem tatsächlichen oder nur vermeintlich geplanten
Angriff des Gegners zuvorkommen. Fehlerhafte Wahrnehmungen über die
Bedrohungssituation sind hierbei nicht selten. -> politische Ursache
- Innenpolitische Schwierigkeiten: Ein Staat beginnt einen Krieg, um von seinen
innenpolitischen Problemen, wie z. B. Arbeitslosigkeit, Armut, Korruption in der
Regierung, abzulenken. -> ökonomische Ursache
- Anti-Terror-Kriege richten sich gegen Staaten, die Terrorgruppen unterstützen. ->
politische Ursache
Ursachen für Bürgerkriege:
- Bürgerkriege sind heute weit verbreitet
- Vielfältige Ursachen: oft Kombination mehrerer Faktoren
- Benachteiligung und ethnische Spannungen können zu Sezessionskriegen führen
- Menschenrechtsverletzungen, Unterdrückung der Opposition, Verhaftungen,
fehlende Pressefreiheit als Auslöser für Gewalt
- Demokratische Staaten mit Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten weniger
anfällig
- Herrschaftsinteressen: Macht und Reichtum als Anreiz für herrschende Clans oder
kriminelle Gruppen
- Extreme soziale Ungleichheit in Entwicklungsländern
- Armut und soziale Ungerechtigkeit als häufige Auslöser
- Wirtschaftliche Entwicklung und Armutsbekämpfung als Friedenssicherung und
erweiterter Sicherheitsbegriff
- Umweltschutz ebenfalls wichtiger Bestandteil der Friedenssicherung
, Merkmale alter und neuer Kriege (u.a. Ökonomisierung des Krieges, Privatisierung,
Entrechtlichung) (BS.18-19)
Alte Kriege Neue Kriege
Beteiligte Akteure Hauptsachlich Staaten und Sowohl staatliche als auch
staatliche Armeen nichtstaatliche Akteure wie
Warlords (verdienen mit
Krieg Geld), Milizen, globale
Netzwerke. -> Gewalt
privatisiert sich
Typisch eingesetzte Waffen Konventionelle militärische Häufig leichte Waffen,
Großgerate wie Panzer, Guerillataktiken,
Flugzeuge, Kriegsschiffe. asymmetrische
Kriegsführung.
Form der Kriegsführung Großangelegte Schlachten Langer anhaltende Konflikte
und Feldzüge, oft mit dem mit weniger großen
Ziel des Sieges. Schlachten, eher
Schwelbrand als offenes
Feuer
Finanzierung Hauptsachlich staatliche Private Finanzierung durch
Ressourcen und Budgets. illegale Güter wie Drogen,
Edelsteine, Ressourcen.
Trennung von Krieg und Ein klar definierter Beginn Die traditionelle Trennung
Frieden und Ende des Krieges, oft verschwimmt,
durch Verträge oder Friedensprozesse sind
Abkommen. komplexer und längerwierig.
Häufiges Vorkommen -Infrastrukturell schwach,
Schwellenländer -> „Fail
States“ (Jemen, Irak, Syrien)
-Kollateralschaden: Nutzung
von asymmetrischen
Taktiken führt zur
Schädigung unschuldiger
Zivilisten
-> Ökonomisierung des
Krieges