Allgemeine Psychologie
Gedöchtnis
Theorie der Verarbeitungstiefe nach Craik und Lockhart
(Theorie von Atkinson und Shriffin zog viel Kritik auf sich – eine davon war die Unterteilung des
Gedächtnisses in 3 Teilsysteme (sensorisches Register, KZS, LZS))
= Alternative zur Theorie von Atkinson & Shriffin Theorie kommt ohne Trennung von KZS und LZS
aus.
Es kommt auf Verarbeitungsprozesse, also die Tiefe der Verarbeitung von Infos an, ob Infos
kurz- oder langfristig behalten werden
Oberflächliche Verarbeitung führt zu Gedächtnisspuren, die schnell zerfallen, während tiefere
Verarbeitung zu dauerhafteren Repräsentationen im Gedächtnis führen
Verarbeitung gilt als tief, wenn sie in folgender natürlicher Abfolge der Verarbeitung neu
aufgenommener Informationen weit voranschreitet:
1. Geringe Tiefe: Aufnahme von Reizen (Stimuli) in den Sinnesorganen & Verarbeitung ihrer
physikalischen Merkmale (bei Sprache bspw. Stimmlage)
2. Mittlere Tiefe: Verarbeitung struktureller Merkmale (bei Sprache etwa die Abfolge der
Buchstaben eines Wortes)
3. Maximale Tiefe: Analyse der Bedeutung eines Stimulus (bei Sprache die Bedeutung der
Wörter u. Sätze)
Nach dem „Level-of-processing“-Ansatz von Craik und Lockhart wird Information, die auf der Ebene
der Bedeutungen verarbeitet wird, am längsten behalten, während Information, bei der wir nur auf
die physikalischen Merkmale achten, ganz schnell vergessen wird.
Durch welche Studienbelege lässt sich diese Theorie belegen?
Einen Versuchsaufbau beschreiben.
Durch sog. Orientierungsaufgaben lässt sich die Theorie belegen.
Diese Aufgaben belegen die Wichtigkeit der Tiefe der Verarbeitung
Aufbau des Experiments:
Wenn VP zu jedem Wort einer Lernliste eine Frage beantworten muss, wie z.B. „ist das Wort
in Großbuchstaben geschrieben?“, wird damit eine oberflächliche Verarbeitung nahegelegt
Fragen wie „reimt sich das Wort auf Schmerz?“ zielen auf eine mittlere Verarbeitungsebene
ab
Fragen wie „bezeichnet das Wort ein Tier?“ fördern Tiefe
Experimente haben gezeigt, dass Orientierungsaufgaben, die eine tiefere Verarbeitung erfordern, zu
besseren Gedächtnisleistungen beitragen
Das gilt auch dann, wenn VP bei oberflächlicher und tiefer Verarbeitung gleich viel Zeit mit
dem Lernmaterial verbringen
Was spricht gegen diese Belege? (v.a. Enkodierspezifität)
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, Doppelte Dissoziation Enkodierspezifität
Gegen die Annahme, dass es sich bei dem LZS Effekt der Passung, der bei der
und KZS um ein System handelt, also eine Enkodierung und Zugriffsphase
Unterscheidung zwischen KZG und LZG sinnvoll beteiligten Repräsentation entsteht
ist, spricht die sog. doppelte Dissoziation
Bedeutet, dass man einen oder mehrere Unter E. versteht man die Tatsache, dass die Art
Einflussfaktoren identifiziert, die auf und Weise, wie wir Informationen verarbeiten
Indikatoren für das KZG wirken, nicht und speichern, davon abhängt, wie diese Infos
aber auf Indikatoren für das LZG, aber kodiert oder repräsentiert werden
nicht für das KZG beeinflussen.
Nachweis, dass die messbaren Bsp.: Effekt der Kontextabhängigkeit beim
Indikatoren für die beiden zu Erinnern von Infos.
unterscheidenden Systeme unabhängig - Wenn wir etwas lernen, verknüpfen wir
voneinander variieren können es oft mit bestimmten Kontexten, wie
z.B. dem Ort, an dem wir es gelernt
haben oder den Umständen, unter
denen wir es gehört haben
- Wenn wir versuchen, uns später an
diese Infos zu erinnern, fällt es uns oft
leichter, wenn wir uns in einem
ähnlichen Kontext befinden wie bei der
ursprünglichen Enkodierung
Arbeitsgedächtnis nach Baddeley: Auf alle Komponenten kurz
eingehen (ZE, phon. Sch. V/r. Notizbl.) & Funktion uns Prozesse
untereinander erklären.
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