Prüfungsvorbereitung – Klausurteil „Grundlagen der Soziologie“
…für den 03.05.2022: Soziologischer Blick
Schäfers, B. (2019): Vorwort: Der Normen
Soziologische Blick. In: Schäfers, B.: Einführung Werte + Wertewandel
in die Soziologie. Wiesbaden: Springer, S. XI- Soziales Handeln
XII. Mikro-, Meso- und Makroebene
Gukenbiehl, H. L. (2016): Soziologie als Raumbezug des Handelns
Wissenschaft. Warum Begriffe lernen? In: Korte, Soziale Figuration
H. / Schäfers, B. (Hrsg.) (2016): Einführung in Empirische Beobachtung sozialer Wirklichkeit
die Hauptbegriffe der Soziologie. Wiesbaden: bei Max Weber und Emile Durkheim
Springer, S. 11-22. Migrationshintergrund
Schäfers, B. (2016): Soziales Handeln und
seine Grundlagen: Normen, Werte, Sinn. In:
Korte, H. / Schäfers, B. (Hrsg.): Einführung in
die Hauptbegriffe der Soziologie. Wiesbaden:
Springer, S. 23-48
Scherr, A. (2016): Einleitung: Wozu Soziologie?
Der Gebrauchswert soziologischen Denkens für
die pädagogische Theorie und Praxis. In:
Soziologische Basics: Eine Einführung für
pädagogische und soziale Berufe. Wiesbaden:
Springer, S. 14-23.
…für den 17.05.2022: Sozialisation
Scherr, A. (2016): Sozialisation, Person, Erziehung
Individuum. In: Korte, H. / Schäfers, B. (Hrsg.): Habitus
Einführung in die Hauptbegriffe der Soziologie. Identität
Wiesbaden: Springer, S. 49-78. Sozial ungleiche Sozialisationsbedingungen
Liebsch, K. (2016): Identität und Habitus. In: Sozialisationsforschung
Korte, H. / Schäfers, B. (Hrsg.): Einführung in Individualisierung
die Hauptbegriffe der Soziologie. Wiesbaden:
Springer, S. 79-100.
…für den 31.05.2022: Soziale Ungleichheit als Begriff
Hormel, U.; Scherr, A. (2013): Ungleichheiten Wirkung sozialer Ungleichheit auf Bildung
und Diskriminierung. In: Soziologische Basics: Bildungsgerechtigkeit
Eine Einführung für pädagogische und soziale Ungleiche Lebensbedingungen
Berufe. Wiesbaden: Springer, S. 261-269. Soziale Schichtung
Hradil, S. (2016): Soziale Ungleichheit, soziale Vertikale (stratifikatorische) Differenzierung
Schichtung und Mobilität. In: Korte, H. / Lebensstile + Milieus
Schäfers, B. (Hrsg.): Einführung in die Diskriminierung
Hauptbegriffe der Soziologie. Wiesbaden: Verteilungsungleichheit + Chancenungleichheit
Springer, S. 247-276. Solidarität
Schäfers, B. (2019): 5. Soziale Zentrale Determinanten von Ungleichheit in
Differenzierung / Soziale Ungleichheit. In: gesellschaftlichen Epochen
Einführung in die Soziologie. Wiesbaden: Ursachen sozialer Ungleichheit
Springer, S. 149-168. Auswirkungen sozialer Ungleichheit
Dimensionen sozialer Ungleichheit
Figuration nach Norbert Elias
Armut
Migrationshintergrund
Rassismus
…für den 28.06.2022: Macht und Herrschaft
Imbusch, P. (2016): Macht und Herrschaft. In: Typen legitimer Herrschaft bei Max Weber
Korte, H. / Schäfers, B. (Hrsg.): Einführung in Institutionalisierungsprozess von Herrschaft
die Hauptbegriffe der Soziologie. Wiesbaden: nach Heinrich Popitz
,Springer, S. 195-220. Solidarität
Scherr, A. (2013): Macht, Herrschaft und 4 Grundtypen der Macht nach Heinrich Popitz
Gewalt. In: Scherr, A. (Hrsg.): Soziologische Machtquellen + Machtmittel
Basics: Eine Einführung für pädagogische und Totale Institution nach Erving Goffman
soziale Berufe. Wiesbaden: Springer, S. 165- Empowerment
171.
… ursprünglich für den 12.07.2022, verschoben Geschlecht als Konstrukt
auf den 19.07.2022: Geschlechsspezifische Ungleichheit
Bublitz, H. (2016): Geschlecht. In: Korte, H. / Geschlecht als zentrales Gliederungsprinzip
Schäfers, B. (Hrsg.): Einführung in die der Gesellschaft
Hauptbegriffe der Soziologie. Wiesbaden: Feministische Strömungen
Springer, S. 101-126. Hegemoniale Männlichkeit
Sauer, B. (2013): Gender und Sex. In: Intersektionalität
Soziologische Basics: Eine Einführung für Sexismus
pädagogische und soziale Berufe. Wiesbaden:
Springer, S. 75-81.
03.05.2022
1. Soziologischer Blick
Antw.: Dinge sind nicht das, was sie scheinen. Das Gebot der Wissenschaft Gegenstände nach
allgemeiner Bekanntheit und vermeintlicher Vertrautheit zu untersuchen (Alltagshandeln in
Familien, Gruppen, Lebens- und Arbeitsgemeinschaften, die Beschaffenheit von
Institutionen und Organisationen und schließlich Fragen nach den Grundlagen des
Zusammenlebens in der Gesellschaft). Es kommt darauf an, den Anschein von erlebter
sozialer Realität nicht mit sozialer Wirklichkeit und ihren strukturellen Bedingungen zu
verwechseln. Mit Hilfe des soziologischen Blickes begegnet man die soziale Wirklichkeit mit
reflektierter Distanzierung und Engagement, die Erkennung des Ergebnis nach langen
Entwicklungsreihen und deren Veränderbarkeit, sowie Vor-Urteile durch Wissen und
begründete Urteile zu ersetzen und das Eigene im Spiegel anderer Kulturen und
Gesellschaftsformen besser zu verstehen. Sie kann als Teil angewandter Aufklärung aus
individueller Sicht dem handlungskompetenten und handlungsbewussten Forderungen des
Tages nachkommen.
2. Normen
Antw.: - mithilfe von Normen erfolgt fachliche Beschreibung sozialer Phänomene und deren
Erklärungen sind eigentlichen Ziele der Informationsbeschaffung
- Innerhalb sozialer Systeme stellen ein vorgegebene Gefüge von Normen verpflichtende
Handlungsmuster und Geschehenszusammenhänge einer Vielzahl von sinnhaften
Interaktionen
- Begriff Norm gehört auch soziale Kontrolle, Konformität und Sanktion und diese
Begriffe zusammen zum normativen Paradigma und Modell sozialer Wirklichkeit
- Begriff Norm aus Lateinischen und bedeutet: Winkelmaß, Richtschnur, Regel
- in der Ethik und damit in den „Standards“ des Sozialverhaltens, Ästhetik und Logik,
Technik (DIN-Normen) und der Alltagspragmatik
- Beschreibung der Beschaffenheit von Dingen - „normative Urteile“, im Gegensatz zu
Tatsachenurteilen
- was Norm entspricht, heißt normal; was ihr widerspricht abnorm, anormal.
- für sozialen Bereich definiert - explizit gemachte Verhaltensregeln, die Standardisierungen
und damit Handlungswiederholungen und -erwartungen – ermöglichen
- Soziale Normen: wie soziales Handeln, für die Soziologie ein „transzendental“ (Kant)
vorauszusetzender Bestandteil ihres Gegenstandsbereichs.
- großen Plastizität der menschlicher „Natur“ entspricht Zwang zur Gestaltung, d. h. zur
Normierung
- Soziale Normen begrenzen „Willkür“ in Beziehung zueinander
, - Normierung heißt hier: Instituionalisierung verbindlicher Regeln und Standards;
Ausschluss anderer Möglichkeiten
- Systematik vielseitig leitender Normen:
▶ Einteilung Normen nach Grad des Bewusstseins, des „Eingelebtseins“ (Weber), mit dem
sie in einzelner Handlung präsent sind;
▶ Einteilung nach Grad der Verbindlichkeit und damit nach Art (Strenge) der
Sanktionen. Grob lassen sich unterscheiden:
Muss-Normen (z.B. Gesetze)
Soll-Normen (z.B. Sitten)
Kann-Normen (z.B. Bräuche, Gewohnheiten);
▶ Einteilung nach Adressaten und Handlungszusammenhängen: personenbezogen;
gruppenbezogen; gesellschaftsbezogen; sachbezogen usw.;
▶ Einteilung nach subjektiv gemeinten Sinn, der sich mit ihnen verbindet: Norm als
Wert, aber auch als leidiges Muss
- „bestimmte Handlungsmaximen als irgendwie für das Handeln geltend: verbindlich oder
vorbildlich“ – Max Weber
- Internalisierung von Normen und Werten des handlungsbereiten Individuums
- Entwicklungslogik moralisches Bewusstsein
- Verstärkung Normen durch Sanktionen - Reaktionen auf Verhalten (Handeln) mit dem
Ziel, Konformität zu erzeugen (positiv und negativ)
3. Werte + Wertewandel
Antw.: - soziale Wirklichkeit ist in doppelter Weise Veränderungen unterworfen: erstens durch
biographischen Wandlungen der Personen und zweitens durchgeschichtliche Wandlungen
gesellschaftlicher Umwelt (weder synchron, noch aufeinander abgestimmt sondern
dynamisch mit allen Faktoren zusammenhängend)
- allgemeinste Grundprinzipien der Handlungsorientierung und Ausführung bestimmter
Handlungen
- Werte - Vorstellungen vom Wünschenswerten - kulturelle und religiöse, ethische und
soziale Leitbilder, die gegebene Handlungssituation steuern und transzendieren
- inGesellschaft vorherrschenden Wertorientierungen sind Grundgerüst der Kultur
- Anthropologisch übernehmen Werte als übergeordnete Orientierungsstandards für
„Mängelwesen“ Mensch Entlastungsfunktion
- Werte - ethischen Imperative, die Handeln der Menschen leiten; sie sind Ausdruck für
Sinn und Zweck Einzelner und Gruppen mit ihrem Handeln
Dimensionen des Wertewandels:
▶ Gewisse Grundwerte, wie in modernen Verfassungen niedergelegt und z.B. im Katalog
der Grundrechte des Grundgesetzes zum Ausdruck kommen (Art. 1–19), sind für
Integration moderner Gesellschaften unverzichtbar;
▶ mit sozialen und kulturellen Wandel ist immer auchWandel von Werten und
Orientierungsalternativen des Handelns (pattern variables) verbunden. Hierbei ist davon
auszugehen, dass zwischen ökonomisch-technologischen Wandel und Wandel im Kultur-
und Wertbereich kein simples Abhängigkeitsverhältnis gibt – wie es marxistische Basis-
Überbautheorie postulierte –, sondern komplexes Wechselverhältnis. Ökonomisch-
technologischer Wandel kann durchaus mit Wertkonstanz einhergehen und ändernde
Einstellungen können überhaupt erst die Voraussetzungen für die Akzeptanz neuer
Techniken und Produktionsmethoden schaffen;
▶ es sollte weniger von Wertwandel Rede sein, als vielmehr davon, dass einzelne
Werte, z.B. die an Arbeit, Leistung und Gehorsam, Autorität und Pflichterfüllung orientierten,
unter veränderten Bedingungen anderen Stellenwert in der sozialer und individueller
Werteordnung bekommen. So genannte postmaterielle Werte treten hinzu: Werte der
Naturerhaltung und der Partizipation, der Selbstverwirklichung, der Gruppensolidarität usw.;
▶ Wertwandel führt nicht nur zur Veränderung von Einstellungen, sozialem Handeln und
sozialer Wahrnehmung, sondern zugleich zur Veränderung von Institutionen, Normen und
den Formen des Zusammenlebens (z.B. im familiären Bereich, im Wohnbereich oder in der
Arbeitswelt);