Thema 1 - Grundbegriffe der Fremd- und Zweitsprachdidaktik
Methode
= Verfahrensweisen/ Grundsätze, um Unterrichtsziele zu erreichen;
• Arbeitsformen und Übungen auf der Basis einer gemeinsamen theoretischen Grundlage o.
gleicher übergreifender Prinzipien
Methodik (WIE?)
= Lehre von den im Sprachunterricht gängigen Unterrichtsmethoden
Didaktik (WAS & WARUM?)
= die Reflexion, Lehre und Erforschung aller Fragen des Lehrens und Lernens;
• Theorie der Bildungsinhalte
Deutsch als Zweitsprache
= ungesteuert und im deutschsprachigen Kontext;
• heterogene Gruppen bzgl. Alter, Motivation und Herkunft
• das Unterrichtsfach, in dem der Spracherwerb unterstützt wird
• Sprachlehr- und lernforschung -> sprachliche Varietät + Entwicklung von Konzepten
Deutsch als Fremdsprache
= gesteuerter Spracherwerb (Schule);
• Fremdsprachenlernen außerhalb des deutschen Sprachraums
• homogene Gruppen -> gleiches Alter/ soziokultureller Hintergrund
Leitfragen:
• Wie lauten die Definitionen der folgenden Begriffe: Methodik, Didaktik, Deutsch als
Fremdsprache, Deutsch als Zweitsprache, lernen, erwerben? (siehe oben)
• Wodurch unterscheidet sich laut Witte & Harden (2010) die Lehrtätigkeit im DaF-Kontext
von der Lehrtätigkeit im DaZ-Kontext?
-> gesteuert vs. ungesteuert, heterogene Gruppen
,Thema 2 - DaF-Unterricht weltweit - Konzepte und Modelle
1. Zahlen und Fakten
- Deutschlernende weltweit, vor allem in Dänemark, Niederlande, die Tschechische Republik und
Frankreich
- Polen als Land mit den meisten Deutschlernenden
- 1,95 Millionen, davon 1,84 an Schulen
- berufliche Perspektiven verbessern
- Zuwachs an Niederlassungen deutscher Firmen
- Deutschlernende in der Russischen Föderation
- Lernorte weltweit -> dt. Auslandsschulen, Goethe-Institut weltweit, etc.
Deutsch
- germanische, plurizentrische Sprache (drei nationale Standars: dt. St., OE, SH), mit großer
Verbreitung als L1 in Mitteleuropa
- auch in isolierten Regionen weltweit aufgrund von Migration und Kolonisation
Literatur: Info DaF, Deutsch als Fremdsprache und Fremdsprache Deutsch
2. Konzepte und Methoden
- Methodik und Didaktik im nichtdeutschsprachigen Raum für unterschiedliche Zielgruppen
- Systematik in der Vielfalt mit Hilfe von Modellen der Beschreibung von Sprachkompetenzen als
Zielvorstellungen des Lernens
GER (Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen)
• Niveustufen und darauf aufbauende standardisierte Tests und Prüfungen
• Dreiteilung (A, B und C) und Unterteilung (1,2)
• A: Elementare Sprachverwendung
- kann häufig gebrauchte Sätze verstehen, in einfachen, Routine Situationen verständigen, mit
einfachen Mittelen beschreiben (A2)
• B: Selbstständige Sprachverwendung
- kann Hauptinhalte komplexer Texte zu abstrakten Themen verstehen, spontan u. fließend
verständigen, ausdrücken, Standpunkt erläutern, Vor- und Nachteile angeben (B2)
• C: Kompetente Sprachverwendung
- kann mühelos verstehen, Informationen zusammenfassen, Begründungen wiedergeben,
genau ausdrücken, deutlich machen (C2)
—> Handlungsorientierung als Kompetenzorientierung
• Erwerb funktionaler Kompetenzen bspw. in Aufgaben/ Projekten
, 12 Prinzipien für den DaF- Unterricht (Funk,2010)
1. Handlungsorientierung
2. Inhaltsorientierung
3. Aufgabenorientierung
4. Interaktionsorientierung
5. Individualisierung und Personalisierung
6. Autonomieförderung
7. Reflexionsförderung
8. Automatisierung
9. Transparenz & Partizipation
10. Evaluationskultur
11. Mehrsprachigkeit (als Ressource nutzen)
12. Lehr- und Lernkultursensibilität
Leitfragen:
1) Wodurch unterscheiden sich die Referenzstufen des GER?
A1 -> Anfänger (alltäglicher Wortgebrauch & einfache Sätze)
A2 -> Grundlegende Kenntnisse
B1 -> Fortgeschrittene Sprachverwendung
B2 -> Selbstständige Sprachverwendung
C1 -> Fachkundige Sprachkompetenz
C2 -> Annäherung muttersprachlicher Kenntnisse
2) Welche Funktion hat der GER?
• Befasst sich mit der Beurteilung in den Lernerfolgen bezüglich einer
Fremdsprache
• Internationaler Sprachenvergleich möglich
• Grundlage für Lehrpläne, Prüfungen, etc.
• Gegenseitige Anerkennung sprachlicher Qualifikationen möglich
3) Welche Faktoren nehmen auf die Methoden des Fremdsprachenunterrichts Einfluss?
• Sprachenpolitik, gesellschaftliche Entwicklung
• Bildungs- & Erziehungsziele
• Fachwissenschaftliche Erkenntnisse
• Lerntheoretische Erkenntnisse
• Rahmenbedingungen des Unterrichts
4) Welche Online-Zeitschriften kennen sie in Bezug auf Fremdsprachenunterricht?
• Info DaZ
• Fremdsprache Deutsch
• Deutsch als Zweitsprache
5) Die 12 Prinzipien nach Funk
, Thema 3 - DaZ-Unterricht und schulische Übergänge -
Konzepte und Modelle
1. Geschichte DaZ
- Entwicklung der DaZ-Forschung ab den 1970-er Jahren
• Pidgin-Deutsch, erwachsene Gastarbeiter mit L1 Italienisch und Spanisch, L2 Erwerb
Deutsch
• 1980-er Jahre: Studien zur Zweisprachigkeit Jugoslawischer SuS u. Projekt ZISA
• seit 2007 in NRW und Berlin verpflichtende Studienanteile
- grundständiger Aufbau von Sprachkenntnissen in vorbereitenden Sprachlernklassen
- Fragestellungen zur sprachlichen Bildung im Fachunterricht
- DaZ und Sprachbildung in der Aus, Fort und Weiterbildung
2. Kritische Perspektiven auf das Fach
= DaZ ist mit Bedacht zu verwenden, da inferiorisierende Effekte (Ausgrenzung und abwertende
Wirkung)
- Umgang mit migrationsbedingter Mehrsprachigkeit -> Deutsch im Kontext von
Mehrsprachigkeit im Schulsystem
- Unterscheidung zwischen monolingualen vs. bilingualen Modellen
-> Wie werden Mehrsprachigkeit und Multiidentität berücksichtigt? - Welche Rolle spielen
sprachliche Kompetenzen in Deutsch für den Schulerfolg - Welche Rolle spielen sprachliche
Kompetenzen in anderen Sprachen für den Schulerfolg?
Monolinguale Modelle mit Unterstützung (Qualitätsmerkmale):
- fachsensible Deutschförderung
- sprachsensibler Fachunterricht
- schullaufbahnübergreifende Unterstützung im DaZ-Erwerb
- Bildungsangebote in Migrationssprachen
- Nutzung von Migrationssprachen als Medium des Lernens
- sprachvergleichende Angebote
- diagnosegestützte Sprachförderung
- Förderung in fach-und bildungssprachlichen Anteilen
- Vorgehensweisen in der Sprachförderung:
• additive Sprachförderung: - Deutschklassen, zusätzliche Förderangebote
• integrative Sprachförderung: - Scaffolding, sprachsensibler,-bewusster und bildender
Fachunterricht, Migrationssrpachen als Ressource
Übergangsmodelle:
Orange = spezifische Sprachförderung für neu zugewanderte SuS
Schwarz= Allg. Sprachförderung und sprachliche Bildung