Die Literaturepoche des Sturm und Drang und die Lektüre: Die Leiden des jungen
Werther
Sturm und Drang:
- Keine Literaturepoche, sondern eine Strömung
- 1765-1790
-
Sturm und Drang:
- Kritik an Rationalismus
- Feiern des Gegenteils; Emotionalität und Fantasie
- Selbstbewusster und leidenschaftlicher Regelbruch zur Selbstverwirklichung
- Bürgertum hatte immer mehr Einfluss auf die Politik
- Neues nationales Bewusstsein
- Verehrung der Natur
--> Verehrung wegen Ästhetik
--> ursprünglich
--> frei von menschlichem Einwirken
--> dem eigenen Willen folgender Mensch als einzigartiges, gottes-ähnliches Wesen
--> von den Normen der Gesellschaft befreien
-------> Geniezeit
Literatur des Sturm und Drang
- Gefühlsbetontheit
- Wunsch nach Selbstbestimmung
- Philosophische Ideen in Werken
--> Idealisierung des Natürlichen/ Ursprünglichen
- Gefühlvolle Sprache, aber manchmal umgangssprachlich, Nachahmung des Alltags
- Gefühlsausbrüche werden mit Ausrufezeichen, Ausrufen oder Kraftausdrücken gezeigt
damit sich der Leser gut in die Figuren hineinsetzen kann, keine gehobene Sprache
- Sämtliche Regeln funktionaler Literaturformen werden verworfen
--> Erfindung neuer Genres (Epik --> LDJW)
- Tragischer Held dessen letzter Akt der Selbstbestimmung der Tod ist (Freiheit des
Einzelnen)
-
Lyrik:
- Erlebnislyrik : Leser kann die Ereignisse nacherleben
Drama am wichtigsten:
--> aktuelle gesellschaftliche Probleme
--> Kritik dieser durch die Hauptfigur = Idealbild
--> von der Bevormundung durch Normen und Regeln befreien
--> kein Happy End: Selbstmord als letzter Ausweg aus der Gefangenschaft
, Lernziel 1 Inhalt des Romans "Die Leiden des jungen Werther":
1 Teil:
• Ankunft, Erbschaft, Bekanntschaft, Glückerlebnisse in der Natur
• Bekanntschaft mit Lotte und deren Familie, Ball
• Liebe zu Lotte, glückliche Tage, Liebe ist rein platonisch
• Ankunft Alberts (Dreiecksbeziehung)
• Freundschaft mit Albert
• Diskussion mit Albert über Selbstmord
• Erfahrung der Natur als Unheil, Leiden
• Entschluss zur Abreise
2 Teil:
• Ankunft bei Hofe, Amtstätigkeit, Amtsmüdigkeit, er kann sich nicht integrieren in den
bürgerlichen Beruf
• Beziehung zu Fräulein B
• Nachricht von Lottes und Alberts Hochzeit
• Eklat in der Hofgesellschaft, er wird rausgeschmissen, weil er nicht merk, dass er bei der
Ankunft anderer Adligen als Bürger zu gehen hat
• Entlassungsgesuch, Aufenthalt beim Fürsten
• Abreise, Besuch seiner Heimat
• Rückkehr zu Lotte und Albert
• Begegnung mit Heinrich, Überschwemmung (Orte, an denen er mit Lotte war, werden
überschwemmt)
• Selbstmordgedanken werden mehr, vorerst letzter Besuch bei Lotte
• Abschiedsbrief, letzter Besuch bei Lotte, gemeinsame Ossian - Lesung, Entleihung der
Pistolen (von Albert), letzte Briefe
• Werthers Vermächtnis
• Selbstmord und Begräbnis Werthers
Lernziel 2 Die Protagonisten charakterisieren können:
Werther: Er ist ein junger Mann (ca. 20 Jahre), welcher wegen Erbschaftsangelegen nach
Wahlheim in die Stadt kommt. Über sein Äußeres wird nicht gesagt, da keine persönlichen
Beschreibungen im Roman vorkommen. Werther besitzt weitläufige Kenntnisse - er spricht
Griechisch und kennt berühmte Kunsttheoretiker ebenso wie anerkannte Theologen der Zeit.
Er neigt zur Reflexion, zur gedanklichen Erfassung der Welt, wie seine Vorliebe für Sentenzen
bestätigt. In Entscheidungen setzt er mehr auf seine Gefühle als auf seinen Verstand. Seine
Hingaben sind die Literatur Homers und Ossians und die Malerei. Er kommt finanziell gut aus,
aber ist nicht aus dem Adel. Seine Kunst und die Natur stehen der Gesellschaft kritisch
gegenüber. Er kritisiert die soziale Höhergestellten, welche sich vom einfachen Volk fernhalten.
Werther kritisiert ebenfalls, dass Leute nur auf dem Stand schauen und nicht auf den
Charakter, die Bildung oder die Fähigkeiten eines Menschen. Er sucht sich seinen Gott in der
Natur und Trost in der Literatur. Werther ist mit seiner gesellschaftlichen Ansicht den
damaligen Menschen weit voraus und kann sich deswegen nicht richtig in die Gesellschaft
integrieren.
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