Die Anfänge
- 15. Jh. Buchdruck als Anfang
Vorläufer: Mittelalter – frühe Neuzeit
- Adressaten: Kinder von adligen Familien, Kleriker
- Absichten: Erziehung; Alphabetisierung, Einweisung in religiöse
Dogmen, Vermittlung von Grundwissen und Verhaltensregeln
- Vier Gruppen von Kinderbüchern:
1. Religiöse Schriften (Kinderbibel)
2. Werke zur Sprachbildung, Rhetorikerziehung und Realienkunde
(Fibeln, Abc-Bücher)
3. Civilitas-, Offizien- und Virtusliteratur (Zuchtbücher, elterlicher
Ratgeber, Fürstenspiegel)
4. Fiktional- unterhaltende Literatur mit didaktischem Anspruch
(Fabeln, Tierepen, Schauspiele, Gedichte bis zum 18. Jh.
gering)
Kindheit und Jugend gelten noch nicht als eigenständige
Lebensphase
Aufklärung
- Verknüpft mit dem Symbol: Licht
- Kernidee: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner
selbstverschuldeten Unmündigkeit. […] Habe Mut, dich deines
eigenen Verstandes zu bedienen“ (Kant 1784)
- Mensch kann durch Gebrauch seiner Vernunft aus „geistiger
Dunkelheit“ heraustreten und zu fortschreitender Selbst- und
Welterkenntnis gelangen Aufbruch in die Moderne Zeit (franz.
Revolution)
- Grundlage: das selbstbewusste, aufsteigende Bürgertum (Bildung,
Wohlstand)
- Veränderung der sozialen Verhältnisse: Entstehung der bürgerlichen
Kleinfamilie mit Erziehungsaufgaben und Rollentrennung Familie
als Schonraum für ungestörte Entwicklung der Kinder
- Wandel des traditionellen Kindheitskonzepts: Kinder nicht als junge
Erwachsene, SONDERN Anerkennung von Kindheit als eigener
Prozess)
- Seit Mitte des 18. Jh.: Kommerzialisierung des Buchhandels und
zunehmende Alphabetisierung der Bevölkerung (+ Erfindung
Dampfmaschine)
Pädagogik der Philanthropen
- Von Idee der Aufklärung beeinflusst
, - „Pädagogik der Menschenfreunde“ (Philanthropen)
- Berühmter Vertreter: Johann Bernhard Basedow
- Basis: Rousseaus Thesen zur natürlichen Erziehung
- Bisher: Kinder als kleine Erwachsene; Wert über Nutzen für die
Eltern definiert
- In Buch Emil oder Über die Erziehung (1712-1778 Rousseau)
darf Protagonist unter Aufsicht seinen eigenen Interessen
nachgehen und sich frei entfalten
- Kindheit bekommt Eigenwert Erwachsensein und Kindheit
unterschiedliche Daseinsformen
- Erziehung aus Sicht des Kindes und FÜR das Wohl des Kindes
Zitat: „Und denkt daran, dass ihr in allen Fächern mehr durch
Handlungen als durch leere Worte belehren müsst. Denn Kinder
vergessen leicht, was sie gesagt haben und was man ihnen gesagt hat,
aber nicht, was sie getan haben und was man ihnen tat“. (Rousseau)
- Philanthropen Programm (auf Natur der Kinder abgestimmt)
- Vernunftorientierte, praxisorientiere Erziehung, welche
„Glückseligkeit“ und „Gemeinnützigkeit“ fördern soll (Wie wird
Kind zu nützlichem Bürger?)
- Idee des Exemplarischen (Begrenzung des Bildungsstoffes)
- Moderne Fremdsprachen, Mathematik, naturwissenschaftliche
Fächer, Garten- und Feldarbeit, Sport und Spiel
- Umgang Lehrer- Schüler: von Liebe, Zuneigung, Freundschaft
und brüderliche Zuneigung geprägt (keine Züchtigung)
- Richtungsweisend: Basedowische lernpsychologische
Begründung vom Wert des Erzählens: erzählerische Belehrung,
Erzählen zur Vermittlung von Inhalten
Bücher gelten als unverzichtbares Hilfsmittel zur Umsetzung
des Erziehungskonzepts
Forderung nach neuer Literatur, die sich in Sprache und Gehalt
den kindlichen Lesern anpasst
Entstehung spezifischer Kinder- und Jugendliteratur
- Definition: „Unter spezifischer KJL ist die für Kinder und Jugendliche
eigens hervorgebrachte Literatur zu verstehen; sie umfasst all die
Texte, die seitens ihrer Urheber von vornherein als potenzielle KJL
gedacht waren.“ (Ewers 2000)
- 15. Jh. Buchdruck als Anfang
Vorläufer: Mittelalter – frühe Neuzeit
- Adressaten: Kinder von adligen Familien, Kleriker
- Absichten: Erziehung; Alphabetisierung, Einweisung in religiöse
Dogmen, Vermittlung von Grundwissen und Verhaltensregeln
- Vier Gruppen von Kinderbüchern:
1. Religiöse Schriften (Kinderbibel)
2. Werke zur Sprachbildung, Rhetorikerziehung und Realienkunde
(Fibeln, Abc-Bücher)
3. Civilitas-, Offizien- und Virtusliteratur (Zuchtbücher, elterlicher
Ratgeber, Fürstenspiegel)
4. Fiktional- unterhaltende Literatur mit didaktischem Anspruch
(Fabeln, Tierepen, Schauspiele, Gedichte bis zum 18. Jh.
gering)
Kindheit und Jugend gelten noch nicht als eigenständige
Lebensphase
Aufklärung
- Verknüpft mit dem Symbol: Licht
- Kernidee: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner
selbstverschuldeten Unmündigkeit. […] Habe Mut, dich deines
eigenen Verstandes zu bedienen“ (Kant 1784)
- Mensch kann durch Gebrauch seiner Vernunft aus „geistiger
Dunkelheit“ heraustreten und zu fortschreitender Selbst- und
Welterkenntnis gelangen Aufbruch in die Moderne Zeit (franz.
Revolution)
- Grundlage: das selbstbewusste, aufsteigende Bürgertum (Bildung,
Wohlstand)
- Veränderung der sozialen Verhältnisse: Entstehung der bürgerlichen
Kleinfamilie mit Erziehungsaufgaben und Rollentrennung Familie
als Schonraum für ungestörte Entwicklung der Kinder
- Wandel des traditionellen Kindheitskonzepts: Kinder nicht als junge
Erwachsene, SONDERN Anerkennung von Kindheit als eigener
Prozess)
- Seit Mitte des 18. Jh.: Kommerzialisierung des Buchhandels und
zunehmende Alphabetisierung der Bevölkerung (+ Erfindung
Dampfmaschine)
Pädagogik der Philanthropen
- Von Idee der Aufklärung beeinflusst
, - „Pädagogik der Menschenfreunde“ (Philanthropen)
- Berühmter Vertreter: Johann Bernhard Basedow
- Basis: Rousseaus Thesen zur natürlichen Erziehung
- Bisher: Kinder als kleine Erwachsene; Wert über Nutzen für die
Eltern definiert
- In Buch Emil oder Über die Erziehung (1712-1778 Rousseau)
darf Protagonist unter Aufsicht seinen eigenen Interessen
nachgehen und sich frei entfalten
- Kindheit bekommt Eigenwert Erwachsensein und Kindheit
unterschiedliche Daseinsformen
- Erziehung aus Sicht des Kindes und FÜR das Wohl des Kindes
Zitat: „Und denkt daran, dass ihr in allen Fächern mehr durch
Handlungen als durch leere Worte belehren müsst. Denn Kinder
vergessen leicht, was sie gesagt haben und was man ihnen gesagt hat,
aber nicht, was sie getan haben und was man ihnen tat“. (Rousseau)
- Philanthropen Programm (auf Natur der Kinder abgestimmt)
- Vernunftorientierte, praxisorientiere Erziehung, welche
„Glückseligkeit“ und „Gemeinnützigkeit“ fördern soll (Wie wird
Kind zu nützlichem Bürger?)
- Idee des Exemplarischen (Begrenzung des Bildungsstoffes)
- Moderne Fremdsprachen, Mathematik, naturwissenschaftliche
Fächer, Garten- und Feldarbeit, Sport und Spiel
- Umgang Lehrer- Schüler: von Liebe, Zuneigung, Freundschaft
und brüderliche Zuneigung geprägt (keine Züchtigung)
- Richtungsweisend: Basedowische lernpsychologische
Begründung vom Wert des Erzählens: erzählerische Belehrung,
Erzählen zur Vermittlung von Inhalten
Bücher gelten als unverzichtbares Hilfsmittel zur Umsetzung
des Erziehungskonzepts
Forderung nach neuer Literatur, die sich in Sprache und Gehalt
den kindlichen Lesern anpasst
Entstehung spezifischer Kinder- und Jugendliteratur
- Definition: „Unter spezifischer KJL ist die für Kinder und Jugendliche
eigens hervorgebrachte Literatur zu verstehen; sie umfasst all die
Texte, die seitens ihrer Urheber von vornherein als potenzielle KJL
gedacht waren.“ (Ewers 2000)