Lernzettel Trainings- und Bewegungswissenschaften
Bewegungswissenschaft= befasst sich mit äußerlich sichtbaren Bewegungsabläufe (Außensicht)
und den körperinneren Mechanismen und Funktionsprozessen der Bewegung (Innensicht).
Trainingswissenschaft=befasst sich mit wissenschaftlichen Fundierung von Training, Leistung
und Wettkampf unter Einbezug der Trainings-, Leistungs- und Wettkampfdiagnostik
• Organisation Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft e. V.
(dvs)
◦ von uns behandelnde Sektionen dessen sind: Biomechanik,
Sportmotorik und Trainingswissenschaften
Grundbegriffe und co. von Bewegung
motorische Fertigkeiten
➢ körperinterne Prozesse, Steuerungs- und Funktionsprozesse
mit Ausführung verknüpft
➢ technikgebunden
Elementare Fertigkeiten Sportmotorische Fertigkeiten
- gehen, laufen - Tiefstart (Sprint)
- Werfen, fangen - Handstand
- Greifen, heben - komplexere Bewegungen
Sich wiederholend Sich nicht-
wiederholend
nicht-Vorhersehbar Umweltbedingungen
vorhersehbar
Abgeschlossene
Bewegung
zB. nur Ergebnis
wichtig, weg variierbar
motorische Fähigkeiten
➢ körperexterne, beobachtbare Prozesse, bilden Vorraussetzung für Ausführung
➢ technikungebunden
Konditionelle Fähigkeiten Koordinative Fähigkeiten
- Energiebereitstellung und - Bewegungssteuerung und
Energieübertragung -regelung
-zB. Kraft, Dehnung - zB. Gleichgewicht
Qualitative Merkmale von Bewegung
• Merkmal der zeitlichen Ordnung = Rythmus
◦ zB. Atmung, Anläufe
• Zusammenhang der Teilbewegungen, Bewegungsübertragung =Kopplung
◦ Zusammenhang der Teilbewegungen
• Kontinuität im Bewegungsverlau = Fluss
• Ziel- und Ablaufgenauigkeit= Präzision
• Wiederholungsgenauigkeit= Konstanz
• Räumliche Ausdehnung= Umfang
◦ Freiheitsgrade, zB. Vom Ausholen bis zum Abschuss beim Volleyball
, • Krafteinsatz= Stärke
• Bewegungsgeschwindigkeit oder Beschleunigung= Tempo
Strukturierung von Bewegungen
morphologisch → chronologische Phasengliederung nach Meinel
• Vorbereitungs-, Haupt- und Endphase, ob sie azyklisch oder zyklisch sind
funktional→ Funktionsphasengliederung nach Göhner
• Bewegungasaufgabe bedarf an Lösungsfindung durch
sportliche Bewegung
• Hauptfunktionsphasen → funktional unabhängig, Phase besteht
nur im Zusammenhang mit Bewegungsziel
• Hilfsfunktionsphasen → funktional abhängig, Phase besteht
nur im Zusammenhang mit einer anderen Funktionsphase
➔ versuchen herauszufinden, was ohne das andere nicht
funktioniert und das überprüfen (Aktion zur Funktion im
Zusammenhang bringen)
biomechanisch → Technikanalyse nach Ballreich
kognitiv→ Gedächtnisstruktur nach Schnack
Biomechanik
“mechanische Beschreibung, Erklärung und Ursachen von Bewegung unter Verwendung von
Begriffen und Methoden der Mechanik”
• innere Mechanik
• äußere Mechanik
Aufgaben der Leistungsbiomechanik: Technik (-analyse, -optimierung, ansteuerung) und Kondition
(analyse und -ansteuerung)
Aufgaben der anthropometrischen Biomechanik: Eignunsdiagnose und Leistungsprognose
Aufgaben der präventiven Biomechanik: Belastungsanalyse und -gestaltung
Messmethoden:
• Anthropometrie: Merkmale des Körperbaus
• Kinemetrie: Zeitlich-räumliche Merkmalen
• Dynamometrie: Äußerer Kräfte
• Elektrophysiologie: Körperinterner Merkmale
Körperschwerpunkt “Vereinigung der Gesamtmasse eines Körpers un der am Körper angreifenden
Kräfte an einem theoretischen Punkt” → Massenmittelpunkt
Translation
• Körperpunkte bewegen sich in eine Richtung in einem Raum und sind somit fortschreitend
• können geradlinig, gekrümmt, parabelförmig oder s-förmig sein
Rotation
• Körperpunkte drehen um eine feste Drehachse (innerhalb oder außerhalb des Körpers)
• drei Hauptdrehachsen sind: Horizontal-, Vertikal- und Querachse
Biomechanische Prinzipien:
Anfangskraft optimaler Optimale Tendenz Zeitliche Gegenwirkung Impulserhaltung
Beschleunigungs im Koordination
weg Beschleunigungsver von
lauf Einzelimpulsen
Entgegengesetzt Winkelstellungen der Optimaler Einzelne Kraftstöße Actio = reactio Gesamtimpuls einer
gerichtete Körperteile und Beschleunigungs-Zeit- verschiedener Drehbewegung
Bewegung zum zeitliche Verlauf – abhängig von Teilbewegungen bleibt gleich
Erreichen der Bedingungen der Zielstellung
max Bewegung bestimmen
Geschwindigkeit die Länge des
Beschleunigungswege
s
, Anfangskraft ist Maximale End- und Optimale Gegenwirkung Veränderung der
Kraft am Ende Anfangsgeschwindigkeit Abstimmung der einer Wirkung ist Körperteile
einer einzelnen entgegengesetzt zueinander bewirkt
Ausholbewegung, Beschleunigungskraf und gleich groß Veränderungen des
vergrößert tstöße – körpernah Trägheitsmoments
Beschleunigungs zu körperfern und der
kraftstoß und Winkelgeschwindig
Endgeschwindigk keit
eit
Biomotorik
Gegenstand der Motorik
• beinhaltet alle organismischen Teilsysteme und Teilprozesse, die sportliche Bewegung
auslösen
• Steuerung und Kontrolle von Bewegung (auch emotionale, motivationale und kognitive
Prozesse)
Sinnessysteme: Sensorische Aspekte
Komponenten sensorischer Systeme
1. Rezeptoren Aufnahme und Umwandlung von Signalen aus der Umwelt
2. Afferente Nervenfasern Weiterleitung der Informationen an das Zentrale Nervensystem
3. Zentrales Nervensystem Weiterverarbeitung der Informationen
• Wahrnehmung innerer und äußerer Bedingungen
• Physiologische und psychologische Wahrnehmung
Exterozeption (Verbindung nach außen) Propiozeption (innen)
Visuelles System 0
Auge mit Hornhaut, Linse, Netzhaut, -grube, Gleichgewichtssystem im Ohr mit Maculaorgan,
Stäbchen, Zäpfchen liefern Infos zu Bogengangsorgan liefern Infos zu
• Fremd- und Eigenbewegungen • Körperhaltung und -Bewegung im Raum
• Räumliche Entfernungen • Dreh- und Linearsinn (des Kopfes)
• Fixationen, Sakkaden (spontan), Vergenz- • Regulation der Blickstellung
und Torsionsbewegungen (Rollbewegung)
→ peripheres Sehen bedeutend im Sport, Hand-
Auge koordination
Akustisches System Stellungssinne
Ohr mit Äußerem , mittlerem und innerem Ohr, • Lage nahe zu Bewegungsorganen
Cochlea, Hörzellen, Zilien, Basilar- / • Tiefensensibilität
Tektorialmembran liefern Infos zu • Muskellängensystem: Muskelspindeln
• Fremd- und Eigengeräusche • Sehnungsspannungssystem: Golgi-
• Sprachliche Informationen Sehnenorgane
• akustische Richtungs- und • Gelenkstellungssystem
Entfernungswahrnemungen
Motorische Aspekte
Passiver und aktiver Bewegungsapparat
• bestehend aus Knochen, Knorpel, Gelenke, Bandscheiben, Bändern
• aktiv: Faszien, Sehnen, Sehnenscheiden, Schleimbeutel, Skelettmuskulatur
Muskeln
• Muskelkontraktion führt zur Bewegung
◦ unter ATP Nutzung “läuft” der Myosinkopg entlang des Aktins und zieht somit den
Sakomer des Muskels zusammen
• Muskeln sind über die Sehnen mit den Knochen verbunden
• Muskelbündel > Muskelfaser > Myofibrille
Motorische Einheit
• setzt sich zusammen aus den Muskeln, die von einem Motorneuron (Nervenzelle und
Nervenfaser) versorgt werden