Insgesamt 30 von 30 Punkten: bestanden
Sehr gut ausgearbeitet!
Einsendeaufgabe
Geschichte der Psychologie II - Psychologie als Wissenschaft
Aufgabe 1
Schulen der Psychologie.
a) Was versteht man unter der Schulenbildung und wie wirkt diese sich auf
wissenschaftlichen Nachwuchs aus? (5 von 5 Punkten)
Ähnlich wie in der Medizin und der Philosophie kam es im späten 19. Jahrhundert auch in
der empirischen Psychologie zur Entwicklung verschiedener Gruppierungen deren Mitglieder
dieselben wissenschaftlichen Überzeugungen verfolgten. Diese Formierungen waren fester
Bestandteil des damaligen Universitätslebens und sind als ‚Schulen der Psychologie‘
bekannt. Diese Schulen wurden primär durch die jeweiligen Lehrstühle geprägt, die von
einem erfahrenen und erfolgreichen Professor, dem ‚Ordinarius‘, geleitet wurden. Je nach
Ansichten des Lehrstuhls wurden an verschiedenen Universitäten abgeänderte oder
komplett unterschiedliche Schulrichtungen verfolgt. Man muss allerdings anmerken, dass
keine Schule an einen bestimmten Ort oder eine Universität gebunden war. Der
wissenschaftliche Nachwuchs unterlag dabei in seiner Entwicklung in den meisten Fällen
den Vorstellungen des leitenden Professors bzw. des Lehrstuhls besonders was die
zukünftige Karriere oder Veröffentlichungen betraf. Es war zudem für angehende
Psychologen mit Herausforderungen verbunden eine Schule zu wechseln oder deren
Einstellungen zu widersprechen ohne selbst davor ein gewisses Maß an Ansehen erreicht zu
haben.
b) Welche besondere Rolle kam der Leipziger Schule Wilhelm Wundts zu? (3 von 3
Punkten)
Wilhelm Wundts Leipziger Schule oder die „Erste Leipziger Schule“ legte 1879 mit der
Gründung des Leipziger psychologischen Labors den ersten Grundstein für die heute
bekannte experimentelle Psychologie. Das Kernprinzip dieser, im späteren Geschichtsverlauf
äußerst populären, Schule war die Durchführung von Versuchen und dazu stattfindenden
Observationen im Kontrast zu den vorrangegangenen geisteswissenschaftlich-
reflektierenden Techniken, dabei war es das Ziel durch die aufteilende Betrachtung einer
vielfältigen psychologischen Erscheinung, wie z.B. dem Gedächtnis, Rückschlüsse auf die zu
Grunde liegenden Gesetze festzustellen, dazu entfernte sich die Leipziger Schule von der
Untersuchung gesellschaftlicher Vorkommnisse.
c ) Wa s v e r s t e h t m a n u n t e r d e r „ ü b e r i n d i v i d u e l l e n Ve r m e s s u n g d e s
Seelenlebens“ (Reuter, 2020, S. 20, FLB II Geschichte der Psychologie)? (2 von 2
Punkten)
Unter der „überindividuellen Vermessung des Seelenlebens“ versteht man einen
weiterentwickelten Ansatz zum Verständnis der Psyche einer Person über die eigenen, an
sich selbst betrachteten, Erkenntnisse hinaus um ein hohes Maß an Objektivität zu
gewährleisten. Diese neutralen Erfahrungen wurden zwar durch Experimente und
Beobachtungen, in den neu entstandenen Laboren, wie dem der Leipziger Schule,
gewonnen, bezogen sich dabei aber auch auf vergangene Vorgehensweisen der Philosophie
und ähnlichen Wissenschaften, was deutlich den fortschrittlichen-wissenschaftlichen
geprägten Zeitgeist des späten 19. Jahrhunderts widerspiegelt.
Aufgabe 2
Tiefenpsychologie und Psychoanalyse.
a) Wodurch unterscheidet sich die Individualpsychologie nach Adler von der
Psychoanalyse Freuds? (4 von 4 Punkten)
Die Individualpsychologie unter der Federführung von Alfred Adler stellt in erster Linie das
Erreichen eines ‚Lebensplans‘ in den Fokus, dies bedeutet das bewusste wie unterbewusste
Verlangen nach Erfolg und Macht im Gegensatz zu Herausforderungen der Gegenwart und
negativen Erfahrungen aus der Vergangenheit, insbesondere aus der Kindheit. Adler sieht
also eine konstante Bemühung um einen Ausgleich vergangener Misserfolge durch tägliches
individuelles Handeln – was erfolgreich oder erfolglos verlaufen kann, weißt dabei aber auch
darauf hin, dass nicht einzig das Vergangene oder bestimmte Traumata ausschlaggebend für
aktuelle Entscheidungen sind sondern die Verfolgung spezifischer Ziele ebenfalls einen
Anteil daran hat; das Gelingen des ‚Lebensplans‘ ist hier stets das übergeordnete Motiv.
Dieses Motiv eines psychischen Plans ist der Psychoanalyse von Sigmund Freud
entgegengesetzt, der gegenwärtige psychische Abläufe neben einer grundlegenden
Steuerung durch unterbewusste Triebe zwar auch durch frühkindliche Eindrücke begründet,
diese Abläufe aber getrennt von derzeitigen, lebensweltlichen Umständen betrachtet und
behandelt. Des Weiteren beruft sich Freuds Psychoanalyse verstärkt auf den vorhandenen
Einfluss sexueller Triebe in der Entwicklung auf psychische Ereignisse, diese Fokussierung
lehnt Adler zwar nicht grundsätzlich aber zieht sie aber weitaus weniger stark in den
Schwerpunkt.
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