Einsendeaufgabe
„Anwendungsorientierte Digitalisierung“
Aufgabe 1
Der Online-Handel mit den Kaschmir-Pullovern (vergleiche Einsendeaufgaben zu den
Lehrbriefen Grundlagen Digitalisierung und Datenorientierte Digitalisierung) entwickelt sich
sehr gut. Bald denkt Herrn Macher daran seine Geschäftstätigkeit auszuweiten. Da bietet
sich ihm die Gelegenheit, eine Geschäftsbeteiligung an einem Hersteller exklusiver
Damenund Herrenoberbekleidung mit ca. 50 Mitarbeitenden zu erwerben. Dessen
Produktsortiment würde die Pulloverkollektion gut erweitern.
Herr Macher überlegt sich, in das Unternehmen einzusteigen, auch vor dem Hintergrund
dieses mittel- bis langfristig zu übernehmen. Der geschäftsführende Gesellschafter
beabsichtigt in wenigen Jahren in Rente zu gehen und es steht kein Nachfolger aus der
Familie zur Geschäftsübernahme bereit.
Bevor Max Macher in das Unternehmen einsteigt, möchte er sich einen genauen Überblick
über den Zustand des Unternehmens verschaffen. Sein Steuerberater hat die Aufgabe, die
Finanz-, Liquiditäts- und Ertragssituation zu bewerten. Sie werden gebeten, den Stand der
eingesetzten Informations- und Kommunikationstechnik zu bewerten. Bei den ersten
Gesprächen mit den Verantwortlichen im Unternehmen stellen Sie fest, dass das
Unternehmen keine durchgängig IV-unterstützte Abläufe kennt. Die Büroarbeitsplätze sind
mit PCs und Druckern ausgestattet. Diese wurden jedoch seit Jahren nicht erneuert. Auf den
Rechnern sind lediglich Textverarbeitungs- und Tabellenkalkulationsprogramme installiert.
Damit werden sämtliche Geschäftsdokumente wie Angebote, Aufträge, Rechnungen oder
Bestellungen geschrieben und Auftragskalkulationen vorgenommen.
Daneben werden viele manuell geführte Listen und Unterlagen verwendet. Bestände werden
nicht geführt, was immer wieder zu aufwendigen Rückfragen im Lager, großen Restposten
an Stoffen und auch zu Verzögerungen bei der Auftragsabwicklung führt. Lediglich für die
Buchhaltung wird eine betriebswirtschaftliche Software, eine Datev-Lösung, eingesetzt.
Schnell kommen Sie zum Ergebnis, dass das Unternehmen in eine integrierte
betriebswirtschaftliche Anwendungssoftware für die Bereiche Vertrieb, Materialwirtschaft und
Produktion investieren muss, um zukünftig wettbewerbsfähig zu sein. Wie aber überzeugen
Sie die Geschäftsführung und Max Macher davon?
a) Erstellen Sie bitte auf ca. 4-5 Seiten eine Projektskizze, mit der Sie Herrn Macher
sowie den bisherigen geschäftsführenden Gesellschafter von der Notwendigkeit einer
ERP-Lösung überzeugen. In diesem Dokument stellen Sie dar,
▪ was man prinzipiell unter einem integrierten ERP versteht,
▪ über welche Funktionen eine ERP-Lösung für das betrachtete Unternehmen
verfügen sollte,
▪ welche Aufgaben damit unterstützt werden und
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, ▪ welche Vorteile aus einer integrierten Lösung im Vergleich zu den bisherigen
stark manuell geprägten Abläufen resultieren.
Berücksichtigen Sie dabei, dass das Textilunternehmen sein Sortiment
auftragsbezogen fertigt. Kunden sind Fachgeschäfte für Damen- und
Herrenoberbekleidung.
Im Folgenden werden die wichtigsten Informationen sowie Vorteile und Nutzen eines
integrierten ERP-Systems erläutert, sodass deutlich wird, dass in der heutigen Zeit
jedes kleinste Unternehmen darauf zurückgreifen sollte, um sich viel manuelle Arbeit
und Datenverwaltung zu ersparen. Grund dafür ist, dass jeder einzelne Prozess
mithilfe eines solchen Systems gelenkt und gestützt werden kann.
Im Allgemeinen bedeutet integriertes ERP-System, dass eine gemeinsame Software
für das gesamte Unternehmen benötigt wird. Somit stellt das integriertes ERP-
System eine Komplettlösung für das gesamte Unternehmen dar. Alle nötigen
Teilsysteme für die einzelnen Unternehmensbereiche wie Beschaffung, Produktion,
Vertrieb, Anlagenwirtschaft, Personalwesen, Finanz- und Rechnungswesen werden
in einer einzigen Software vereint.
Im konkreten versteht man unter einer integrierten ERP-Lösung, die Integration über
eingebaute Softwarebausteine, welche die Anwendungssoftware mit
Datenhaltungssystemen verbindet. Somit wird ein einheitlicher Datenbestand
erzeugt, welcher auch zentral verwaltet wird und jeder Mitarbeiter zu jeder Zeit Zugriff
drauf hat. Das bedeutet nichts anderes als das Daten, Funktionen, Prozesse,
Methoden oder auch verschiedenste Programme die identischen Daten nutzen
können und das sogar in unterschiedlichen Anwendungssystemen.
Ein integriertes ERP-System kann über mehrere verschiedene Teilsysteme verfügen,
welche an eine Gemeinsame Datenbank gekoppelt sind, um die internen Prozesse
zu unterstützen und zu vereinfachen. Hierbei kann man folgende Prozesse bzw.
Systeme unterscheiden:
➢ Vertriebssystem
➢ Einkaufssystem
➢ Versandsystem
➢ Servicesystem
➢ Personalsystem
➢ Finanzwirtschaftssystem
➢ Kostenrechnungssystem
➢ Buchhaltungssystem
➢ Lagersystem
Die größten Vorteile, die sich dadurch bereits bieten sind, dass eine gemeinsame und
einheitliche Datenbasis besteht, welche von allen Mitarbeitern in jeglichen Prozessen
genutzt werden können. Somit herrscht totale Einheitlichkeit und Transparenz
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