Einfuhrung in die Schulpadagogik (Schafer-Koch) Klausurzsmfassung
Vorlesung 1:
Abhängigkeit Lehrer von z.B.: Rektor, Schulamt, Bundesland
1.1Multiprofessionelles Team:
Die Arbeit in multiprofessionelle Teams bedeutet im Allgemeinen ein „zusammenarbeiten“. Zwar
ist die ursprünglich zugeteilte Lehrkraft jederzeit verantwortlich für die Planung und Umsetzung
des Unterrichts, allerdings erhalt sie hierbei je nach Bedarf Unterstützung durch weitere Lehr- oder
Fachkrafte.
1.2 Padagogik: Pädagogik als wissenschaftliche Disziplin hat eigenständige Themen, die sich mit
der Erziehung und Bildung des Menschen befassen. Bildung ist hier nicht nur, wie in anderen
Fachern, Ziel von Unterricht sondern Thema des Unterrichts.
Schulpädagogik:
– ist eine wissenschaftliche Disziplin innerhalb der Erziehungswissenschaft
– untersucht die Unterrichts- und Schulprozesse unter der Einbeziehung des Handelns
aller Beteiligten. Zusätzlich beschreibt sie die Funktionalität und Bedeutung der
Institution Schule für die Gesellschaft
– Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte und Theorie der Schule, sowie
die Unterrichts -und Schulentwicklung unter Berücksichtigung internationaler
und transkultureller Bezüge
→Fokus auf hier und jetzt/ neue Theorien werden erstellt und dann empirisch bestätigt
oder widerlegt
1.3 Transkulturalität: Der Begriff geht im Gegensatz zur Interkulturalität und Multikulturalität
davon aus, dass Kulturen nicht homogene, klar voneinander abgrenzbare Einheiten sind, sondern
besonders infolge der Globalisierung, zunehmend vernetzt und vermischt werden.
1.4 Allokationsfunktion: korrespondiert die Möglichkeit, den beruflichen Aufstieg und die
berufliche Stellung durch eigene Lernanstrengungen und durch schulische Leistungen in die Hand
zu nehmen. Der Integrationsfunktion entspricht die Chance der Begegnung mit kulturellen
Traditionen eines Gemeinwesens.
1.5 Allgemeine Didaktik:
, – ist eine wissenschaftliche Disziplin innerhalb der Erziehungswissenschaft
– beschäftigt sich mit der Tätigkeit des „Lehrens“
– Früher: Andere-lernen-Machen; heute: Unterstützung des Kompetenzerwerbs
– sie untersucht Fragen des Lehrens und Lernens auf allen Stufen des Bildungssystems und
in allen inhaltlichen Lernbereichen
– Allgemeine Didaktiker verstehen ihre Disziplin als eine Wissenschaft des Lehrens, die
Aussagen für alle Altersstufen, für alle Fächer und für alle pädagogischen
Einrichtungen umfasst
1.6 Didaktik: wird auch als Kunst der Lehre bezeichnet und findet überall dort statt, wo Lehrende
auf Lernende treffen. Der Begriff leitet sich vom griechischen Wort „didasko“ ab, was übersetzt
„lehren und belehren heißt“.
Inzwischen neues Rollenverständnis als Lehrer = Begriff des Lernbegleiters, da jeder Mensch für
sich allein lernt.
Vorlesung 2:
2.1 Modernes Berufsbild:
– Lehrer unterrichten/ erziehen die Schüler an dem dafür vorgesehenem Ort
– vermittelt Fakten/ Fachwissen+ Fertigkeiten+ stiftet Schüler zum selbstständigen
Arbeiten an
– vermittelt Rahmen Entwicklung: soziale Verhaltensweisen, Wertesysteme und
sind Ansprechpartner für Schüler in fachlichen und persönlichen Angelegenheiten
– Zugang zu Beruf erfolgt über ein Studium an einer Universität oder PH (BW)
2.2.Bildung ist Ländersache:
Das verbindende Band ist die Kultusministerkonferenz. Die „Ständige Konferenz der
Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (Kurzform
Kultusministerkonferenz/KMK) ist ein Zusammenschluss der für Bildung und Erziehung,
Hochschulen und Forschung, sowie kulturellen Angelegenheiten zuständigen Minister bzw.
Senatoren der Länder.
Aufgabe: durch Konsens und Kooperation in ganz Deutschland Mobilität und Transparenz zu
sichern, Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse sicherzustellen und die gemeinsamen Interessen
der Länder im Bereich Kultur zu vertreten und zu fördern.
Problem: KMK hat keine Weisungsbefugnis →empfiehlt aber entscheidet nicht
Empfehlungen zur Lehrerbildung:
– mehr Praxisorientierung
– bessere Verzahnung der einzelnen Ausbildungsphasen
– stärkere Unterstützung in Berufseingangsphase
– Verbesserung diagnostische und methodische Kompetenzen der Lehrkräfte
2.3 KMK-Standards für die Lehrerbildung:
Bildung und Erziehung Begründung und Reflexion von Bildung und
Erziehung in institutionellen Prozessen
Beruf und Rolle Lehrkräfte Professionalität; Berufsfeld als Lernaufgabe;
Umgang mit berufsbezogenen Kritik und
Einscheidungssituationen
Didaktik und Methodik Gestaltung von Unterricht und
Lernumgebungen, einschließlich der
, Berücksichtigung digitaler Medien und
Technologien
Lernen, Entwicklung und Sozialisation Lernprozesse von Kindern und Jugendlichen
innerhalb und außerhalb der Schule
Leistungs- und Lernmotivation Motivationale Grundlage der Lern-, Leistungs-
und Kompetenzentwicklung
Differenzierung, Integration und Förderung: Diversität und Heterogenität als Bedingungen
von Schule und Unterricht
Diagnostik, Beurteilung und Beratung: Diagnose und Förderung individueller
Lernprozesse; Leistungsmessungen und
Leistungsbeurteilungen
Kommunikation Kommunikation, Interaktion und
Konfliktbewältigung als grundlegende Elemente
der Lehr- und Erziehungstätigkeit
Medienbildung: Lernen mit und über Medien; Umgang mit
digitalen und analogen Medien unter
konzeptionellen, didaktischen und praktischen
Aspekten, sowie kritische Reflexion aus
technologischer, gesellschaftlicher und
anwendungsbezogener Perspektive
Schulentwicklung Struktur und Geschichte des Bildungssystems;
Strukturen und Entwicklung des
Bildungssystems und Entwicklung der einzelnen
Schule
Bildungsforschung Ziele und Methoden der Bildungsforschung;
Interpretation und Anwendung ihrer Ergebnisse
https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2004/2004_12_16-Standards-
Lehrerbildung-Bildungswissenschaften.pdf
2.4 Nachbereitung siehe Link in V2: (in V3 nochmal ausführlicher
dargelegt) Kompetenzen:
1. Unterrichten: kennen (Methoden), verknüpfen, integrieren, reflektieren
2. Gestaltung und Motivation: kennen, aktiv einbeziehen, anregen, führen
3. Fördern eigenständiges Arbeiten: kennen Selbstmotivationsstrategien, vermitteln
4. Erziehen: kennen, unterstützen, beachten (Individualität)
5. Normen und Werte: demokratisch, reflektieren, lösen (z.B. Normkonflikte)
6. Lösungen für Schwierigkeiten: kennen, analysieren. Erarbeiten (Regeln)
7. Beurteilen: Ausgangslage → Umgang
8. transparente Bewertung: Rückmeldung, begründen, gerecht
9. besondere Verantwortung: Grundlagen (Schule als Organisation), lernen mit
Belastung umzugehen, ökonomisches Einsetzen Arbeitszeit/Mittel
10. ständige Lernaufgabe →Selbst-/Fremdevaluation, Horizonterweiterung
11. Beteiligung an Planung/Umsetzung Schulprojekte
2.5 Das Spektrum der Lehrämter (KMK):
Typ 1 Lehrämter der Grundschule bzw. Primarstufe
Typ 2 Übergreifende Lehrämter der Primarstufe und aller oder einzelner Schularten der
Sekundarstufe 1